Ob mit Silierzusätzen jedoch auch die Silierdauer verkürzt werden kann, sahen die rund 40 Teilnehmer der Tagung eher kritisch. Denn Silage müsse eine komplette Fütterungsperiode abdecken. Eine gute Silierung habe deshalb Vorrang, um Energie- und Trockenmasseverluste zu vermeiden. Besteht nun im Herbst eiliger Futterbedarf, empfehlen die Experten, ein großes Silo anzulegen, welches die empfohlenen sechs Wochen durchsilieren kann und eine kleine Menge in einem separaten Silo einzulagern. Dieses kann bei Futterknappheit dann zeitig geöffnet werden.
Ein weiterer Aspekt, der die Qualität der Silage verbessern kann, ist die richtige Abstimmung der Technik innerhalb der Lieferkette. Die Teilnehmer konstatierten, dass viel zu oft die Erntemaschinen vorgeben, in welcher Geschwindigkeit ein Silo befüllt wird. Hierbei kommt es oft zu einer unzureichenden Verdichtung des Ernteguts, der die Betriebsleiter durch den Einsatz von Siliermitteln nur bedingt entgegenwirken können.
Weiterhin stellten die Referenten der Tagung Fütterungsversuche von Sorghum im Vergleich zu Mais vor. Hierbei zeigte sich, dass Sorghum derzeit noch nicht an die Leistung von Mais herankommt. Dies liegt unter anderem an der geringen Gesamtverdaulichkeit und den geringeren Stärkegehalten. Allerdings kann Sorghum bei anhaltender Trockenheit und bei hohem Maiswurzelbohrerdruck eine Alternative zum Mais darstellen. Weiterhin ist Sorghum in der Lage, aufgrund seiner tiefgehenden Wurzelarchitektur Nährstoffe in tiefen Bodenschichten aufzuschließen. Insgesamt sahen die Teilnehmer der Tagung Sorghum nicht als Konkurrenz zum Mais, sondern als eine Ergänzung zur Fruchtfolgegestaltung.
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