Wissenschaftsministerin Karin Prien sagte: „Auf unser Universitätsklinikum kommt als einzigem Maximalversorger in Schleswig-Holstein eine riesige Herausforderung bei der Behandlung der von COVID-19 am schwersten betroffenen Patientinnen und Patienten zu. Es bewährt sich, dass das Land das UKSH auch in wirtschaftlich schwieriger Zeit nicht allein gelassen und sich für den modernsten Ausbau an beiden Standorten entschieden hat. Genau das brauchen wir jetzt. Daher haben wir auch schnell entschieden, das UKSH finanziell in die Lage zu versetzen, sich für diese große Herausforderung bestmöglich aufzustellen.“ Die Ministerin dankte noch einmal ausdrücklich allen am UKSH Tätigen: „Die in dieser schwierigen Zeit geleistete Arbeit und der Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Pflegekräfte, der Ärzteschaft und der Leitung des UKSH, wie auch an allen anderen Kliniken im Land, verlangen uns allen den höchsten Respekt ab.“
Gesundheitsminister Heiner Garg betont: „Die Verdopplung der Intensivbetten-Kapazitäten ist jetzt das Gebot der Stunde, um unsere Versorgungsstrukturen auf eine steigende Anzahl von COVID-19-Patienten vorzubereiten. Dabei nimmt das UKSH als Maximalversorger eine wichtige Rolle ein. Für die intensiven Bemühungen aller Beteiligten will ich mich ausdrücklich bedanken. Das Land ist gerade jetzt bei der Versorgung von Patientinnen und Patienten auf die konstruktive Mitarbeit aller Einrichtungen angewiesen. Jetzt müssen alle an einem Strang ziehen!“
„Jetzt ist die Zeit der schnellen Hilfe. Gesundheit ist wichtiger als die schwarze Null. In diesen Tagen bewährt sich die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Landesregierung. Hand in Hand bringen wir das auf den Weg, was für den Gesundheitsschutz notwendig ist“, erklärte Finanzministerin Monika Heinold.
Vor dem Hintergrund der Realisierung der Neubauten des Baulichen Masterplans im August 2019 in Kiel und im November 2019 in Lübeck ist das UKSH als einziger medizinischer Maximalversorger des Landes infrastrukturell hervorragend aufgestellt. In die Neubauten sind mehr als 40 Mio. Euro an intensivmedizinischer Ausstattung investiert worden, so dass sich die Intensiveinheiten und -systeme bereits auf dem modernsten Stand der Technik befinden.
Derzeit werden an beiden Standorten sechs Stationen personell und medizintechnisch aufgerüstet, um die Behandlung von Intensivpatienten zu gewährleisten. Das zusätzliche Anschaffungsvolumen für Medizintechnik beträgt bis zu 5,5 Mio. Euro. Dazu gehören u.a. Ultraschallgeräte, Bronchoskopie-Einheiten, Dialysegeräte, Röntgensysteme, Beatmungstechnik, Monitoring und Infusionstechnik.
Zur Versorgung intensivpflichtiger Patienten mit schwerer COVID-19-Symptomatik hält das UKSH ein Stufenkonzept vor, das die schrittweise Belegung von Intensiveinheiten steuert. So wird die optimale Nutzung der Ressourcen sichergestellt. Alle Intensivplätze verfügen über die Möglichkeit zur Beatmung der Patienten.
Zusätzlich zum spezialisierten Personal auf den Intensivstationen werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedlicher Gesundheitsfachberufe aus anderen Abteilungen gezielt geschult und auf einen Einsatz im Bereich der Intensivmedizin vorbereitet. Gleichzeitig durchlaufen Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachgebiete ein Einarbeitungscurriculum. Auch externe Ärzte sind aufgerufen, sich in den angebotenen Schulungen auf einen Einsatz in der Intensivmedizin vorzubereiten. Der Personaleinsatz auf diesen Stationen wird so koordiniert, dass jederzeit die höchstmögliche Expertise zur Verfügung steht.
Aktuell werden 100 Medizinstudierende der Universitäten Kiel und Lübeck zur Unterstützung der Pflege an beiden Campi geschult, um die Pflegekräfte des UKSH im Ernstfall zu unterstützen. Auch aus dem Helfer-Pool werden neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Einsatz vorbereitet. Mehr als 1.200 Freiwillige haben sich bislang auf die öffentlichkeitswirksame Kampagne über die Internetseite www.uksh-helfen.de gemeldet. Ein Leitungsteam aus dem Change-Management und dem Institut für Rettungs- und Notfallmedizin des UKSH koordiniert sinnvolle Einsatzbereiche (u.a. Logistik, Service, Pflege und ggf. ärztlicher Dienst) nach Qualifikation sowie Eignung und stimmt vertragliche Vereinbarungen über Dauer und Vergütung der Hilfseinsätze ab.
Die Pandemie droht auch Ärztinnen und Ärzten dramatische Entscheidungssituationen abzuringen. Angesichts der Krise ungekannten Ausmaßes muss ein wesentlicher Orientierungspunkt die Vermeidung von Triage-Situationen sein, in denen Ärzte im schwerwiegenden ethischen Konflikt zu entscheiden gezwungen wären, wer vorrangig intensivmedizinische Versorgung erhalten soll. Mit der medizintechnischen Aufrüstung des UKSH ist ein entscheidender Schritt getan, dass weder der Staat, noch der einzelne Arzt aufgrund einer Knappheit medizinischer Ressourcen bestimmen muss, welches Leben zu retten ist. Bei der Stabilisierung intensivmedizinischer Kapazitäten im bundesweiten Gesundheitssystem geht Schleswig-Holstein mit gutem Beispiel voran: Gelänge es allen 33 deutschen Universitätsklinika jeweils 180 Intensivbetten zu schaffen, stünden 5.940 Intensivbetten bereit. Zum Vergleich: In ganz Italien stehen rund 5.000 Intensivbetten zur Verfügung.
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