Legionellen können schwere Lungenentzündungen hervorrufen. Die Bakterien sind natürlicher Wasserbestandteil und in geringer Anzahl ungefährlich, können sich aber in Wasserleitungen stark vermehren und diese gesundheitsgefährdend verkeimen, wenn dort kein ausreichender Wasseraustausch mehr stattfindet. „Die Trinkwasserverordnung verlangt zwar keine Untersuchung auf Keime und Legionellen, wenn ein Objekt wochenlang geschlossen war und es dementsprechend wenig Zirkulation im Wassersystem gab. Um aber nach der Corona-Pandemie eine Welle von Legionelleninfektionen zu verhindern, raten wir dringend dazu, die Wasserleitungen ausreichend zu spülen und sie gegebenenfalls auch mikrobiologisch untersuchen zu lassen”, betont VDIV-Deutschland-Geschäftsführer Martin Kaßler.
Bei Installationen in Gebäuden, die länger als sieben Tage stillgelegt waren, ist laut Norm DIN EN 806-5 das Wasser nach Inbetriebnahme an allen Entnahmestellen vollständig zu erneuern. „Wichtig ist hierbei, mehrere Wasserhähne gleichzeitig zu öffnen, damit das Wasser mit ausreichend Druck durch die Verteilleitungen fließt”, erläutert Kaßler. Das in den Leitungen vorhandene abgestandene Trinkwasser muss so lange ablaufen, bis das Wasser klar und kühl ist, um die Hygiene in der Trinkwasserinstallation zu sichern.
Legionellen werden durch zerstäubtes, vernebeltes Wasser übertragen. Aber auch beim Trinken ist eine Ansteckung möglich, wenn beim Verschlucken Wasser über die Luftröhre in die Lunge gelangt.
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