Ulrich Damrau, Architekt, Szenograph, Maler und Zeichner, hatte nach vielen namhaften Stationen weltweit, die eigentlich temporäre Tätigkeit im Europa-Park nach kurzer Zeit zu seiner Lebensaufgabe gemacht. Er war der Mann, der für die konzeptionelle Planung verantwortlich war, die nicht zuletzt zu seinem persönlichen Gesamtkunstwerk wurde. Über 25 Jahre gestaltete er das Europäische Themenkonzept. So sollte jedes Land mit seiner landestypischen Kultur und Architektur vertreten sein, einen reinen Nachbau berühmter Sehenswürdigkeiten und Wahrzeichen lehnte er ab. Der Designer legte vielmehr größten Wert darauf, dass die von ihm konzipierten Gebäude das Ambiente und die Architektur des entsprechenden Landes so gut wie möglich widerspiegeln. Die Besucher sollten stets den Eindruck haben, im Europa-Park möglichst echte Reiseeindrücke zu sammeln.
Angefangen mit Ornamenten in Italien, über ein selbst modelliertes Relief in Frankreich, die Bilder in der „Andersen-Stube“ im Skandinavischen Themenbereich bis hin zu den szenischen Entwürfen für den Erlebnisbereich „Piraten in Batavia“ von 1987 – all dies und viele weitere Themenbereiche stammen von Ulrich Damrau.
Mit größter Hartnäckigkeit hat Damrau stets seine Pläne verfolgt, wenn es sein musste auch gegen den Pragmatismus der Parkgründer. In aller Regel konnte sich der Visionär durchsetzen. Sicher wurde er wegen seiner historischen und künstlerischen Begabungen sehr geschätzt. Zudem verbanden den Visionär folgende Eigenschaften mit der Inhaberfamilie Mack: ungebrochene Neugier im Verbund mit geradezu unstillbarem Erlebnishunger und der steten Bereitschaft zur Verzauberung.
Sicher werden einige Gäste beim nächsten Besuch im Europa-Park nach der adrenalingeladenen Achterbahnfahrt auch das ein oder andere architektonische Detail oder eine Zeichnung entdecken und sich erinnern an den Schöpfer, Ulrich Damrau.
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