Mit einer ganz besonderen Tierpatenschaft kann man australischen Wildlife Parks, die keine staatliche Unterstützung erhalten, gerade in dieser schwierigen Zeit unter die Arme greifen. Ein „Adopt an Animal“-Programm ist für viele Parks derzeit die einzige Einnahmequelle.
Die Adoptionen beginnen bereits ab umgerechnet elf Euro – und gelten für zwölf Monate. Man kann das Adoptionspaket für sich selbst, aber auch als Geschenk für eine andere Person erwerben. Der Vorgang ist allerdings symbolisch. Das Geld soll nicht nur den ausgewählten Tieren, sondern allen „Bewohnern“ in der unterstützen Einrichtung zugutekommen.
Endemische Tierarten schützen und zum „Habitat Hero“ werden
Tia, das Koala-Weibchen und Quinton, das Lumholtz-Baumkänguru sowie Cassie, die Kasuar-Dame als auch Ella, das Eastern Grey-Riesenkänguru suchen Adoptiveltern. All diese typischen „Australier“ sind im Wildlife Habitat in Port Douglas Zuhause.
Der Fokus des Parks liegt auf Tieren, die im tropischen Norden Australiens endemisch sind. Mit einer Patenschaft werden Australien-Fans zum „Habitat Hero“ und helfen so nicht nur dem gesponserten Tier, sondern auch der Einrichtung. Die Gelder werden unter anderem für Tierhaltung, Futter, Zuchtprogramme und zur Rehabilitation benötigt.
So wird auch das hauseigene Tropical Animal Rehabilitation Centre, eine Non-Profit-Organisation, durch Spenden finanziert. Das kleine Hospital nimmt kranke, verletzte und verwaiste einheimische Tiere auf. Zunächst werden sie aufgepäppelt und anschließend im Idealfall wieder in die Freiheit entlassen.
Eine einjährige Adoption kostet 50 AUD (28 Euro). Das Adoptionspaket besteht aus einem Zertifikat mit dem Namen des Spenders, einem Bild sowie den Namen des adoptierten Tieres und regelmäßigen Newsletter-Updates zum gewählten Projekt. Mehr Informationen unter www.wildlifehabitat.com.au/adopt-an-animal.
Currumbin Wildlife Sanctuary engagiert sich für 16 Schutzprojekte
Der Koala ist das beliebteste Tier Australiens. Wer kann bei den süßen Knopfaugen schon widerstehen? Doch oftmals wird vergessen, welchen Gefahren das Beuteltier ausgesetzt ist. Ob Straßen, die mitten durch seinen natürlichen Lebensraum gebaut werden, die Abholzung seiner Hauptnahrung, den Eukalyptusbäumen, Krankheiten, Angriffe durch Hunde oder auch Brände – die Liste der Bedrohungen für den Koala ist lang. Mehrere Wildlife Parks und ihre angegliederten Tier-Krankenhäuser in Queensland nehmen die Tiere dann auf.
Das Currumbin Wildlife Sanctuary an der Gold Coast im Süden Queenslands unterstützt 16 verschiedene lokale, nationale und internationale Programme, die darauf abzielen, den Schutz gefährdeter Tiere zu gewährleisten. Eine Koala-Adoption kostet 99 AUD (55 Euro), einen Echidna (Ameisenigel), einen Wombat oder einen Bilby (Kaninchennasenbeutler) zu adoptieren, lediglich 59 AUD (33 Euro) – die Adoption gilt jeweils für ein Jahr. Wer eines dieser Tiere adoptiert, erhält als Dankeschön ein gedrucktes Zertifikat und mehrmals jährlich aktuelle Informationen über die ausgewählte Tierart. Zusätzlich gibt es für den Spender eine niedliche Plüschversion des adoptierten Tieres. Weitere Einzelheiten unter www.currumbinsanctuary.com.au/get-involved/adopt-an-animal.
Patenschaft für 34 Tierarten im Australia Zoo
Auch der Australia Zoo, mit mehr als 1.200 Tieren eines der größten Wildlife Parks in Australien, sowie das angeschlossene Wildlife Hospital, in dem jährlich bis zu 8.000 Tiere behandelt werden, erhalten keine staatlichen Mittel. Daher spielen Patenschaften im Rahmen des „Adopt an Animal“-Programms eine wichtige Rolle für den Schutz der Tierwelt. Die Spendengelder werden auch hier vorwiegend zur Aufzucht für gefährdete Arten, für Rehabilitationsprogramme sowie für die Haltung und Pflege verwendet.
34 verschiedene Tierarten können im Australia Zoo adoptiert werden. Darunter sind neben dem Wombat und Koala auch der Dingo und Tasmanische Teufel. Eine Adoption ist ab 50 AUD (28 Euro) möglich. Mehr Details unter www.australiazoo.com.au/…. Der Australia Zoo wurde durch Steve Irwin, der als Ikone der australischen Tierwelt gilt, aufgebaut. Nach seinem Tod führt nun seine Familie den Park erfolgreich weiter.
Korallen adoptieren und helfen
Eine Patenschaft ist nicht nur Tieren vorbehalten. Eine Adoption der ganz besonderen Art ist auch für die Unterwasserwelt am Great Barrier Reef möglich. Vor Fitzroy Island züchteten Forscher aus gesunden, fingergroßen Korallenstücken an künstlichen Korallenbäumen neue, besonders resistente Korallenfragmente. Innerhalb kürzester Zeit haben sich die an Seilen befestigten kleinen Korallenteile zu imposanten Korallengebilden verwandelt. Weitere Korallen-Aufzuchtstationen sollen nun im nördlichen Great Barrier Reef in Zusammenarbeit mit der James Cook University in Cairns platziert werden. Verantwortlich dafür ist die Reef Restoration Foundation.
Unterwasser-Liebhaber können die Non-Profit-Organisation dank des „Adopt a Coral“-Programms unterstützen. Mit einem Einsatz ab 50 AUD (28 Euro) kann man eine Koralle adoptieren und Gutes tun. Mit der Adoption erhält man automatisch eine namentliche Urkunde sowie regelmäßig Informationen über das Wachstum der Korallen und über die Arbeit der Reef Restoration Foundation. Weitere Einzelheiten unter www.reefrestorationfoundation.org/collections/be-a-coral-crusader.
Warum nicht gleich Pate für ein ganzes Riff werden?
Wem das Ganze noch nicht genügt und statt einer Koralle lieber einen kompletten Riffabschnitt adoptieren möchte, wird bei Reef Check Australia fündig. Über das „Adopt a Reef“-Programm kann man sogar Teil eines wissenschaftlichen Projektes werden.
Riffe stehen unter Druck und viele Gebiete sind weltweit rückläufig – auch in Australien. Gegenmaßnahmen sind dringend erforderlich. Reef Check Australia engagiert sich für den Schutz der Riffe und Ozeane, indem es die Gemeinden in die Riff-Forschung, -erziehung und -erhaltung einbezieht. Ausgewählte Riffabschnitte werden dabei kontinuierlich überwacht und wichtige Erhebungen mit Forschern und Regierungen ausgetauscht. Für eine Adoptionsgebühr in Höhe von 150 AUD (84 Euro) unterstützt man die Arbeit. Konkrete Details unter www.reefcheckaustralia.org/adopt_a_reef.
Wer hat ein Herz für Schildkröten-Babys?
Von November bis Februar kommen – sobald es dunkel wird – viele Meeresschildkröten zur Brutzeit an Land. Sie graben Löcher in den Sand und legen etwa 100 Eier. Das Ausbrüten überlassen sie der Sonne und dem warmen Sand. Rund acht Wochen später schlüpfen die Jungen und machen sich auf den Weg ins Meer. Das „Hatching“ findet bis in den April hinein statt. Nur weniger dieser Tiere werden allerdings das Erwachsenenalter erreichen, da die Jungtiere oft von anderen Meeresbewohnern und Vögeln gefressen werden.
Auf Avoid Island nahe der Küstenstadt Mackay engagiert sich die Queensland Trust For Nature (QTFN) für ein Schutzgebiet für die gefährdete Flatback Turtle (Wallriffschildkröte). Hier ist eine der größten Flatback-Kolonien im Südpazifik zu Hause. Über das „Adopt a Hatchling“-Programm kann man bereits für 25 AUD (14 Euro) ein Jungtier adoptieren und die Population der Flatback-Schildkröten über Jahre hinweg schützen. Alle gesammelten Mittel fließen in die Instandhaltung dieses Insel-Schutzgebiets und in die jährlichen Forschungs-, Bildungs- und Überwachungsprogramme der QTFN. Weitere Informationen unter www.qtfn.org.au/shop/adopt/adopt-a-hatchling.
Glider, Butterfly oder Quoll: Hier hat man die Qual der Wahl
Die Wildlife Preservation Society of Queensland (WPSQ) engagiert sich seit mehr als 55 Jahren für den Umweltschutz. Die landesweite Organisation arbeitet zusammen mit der Regierung, Unternehmen und anderen Naturschutzverbänden, um Richtlinien für den Naturschutz zu entwickeln – dazu zählen das Great Barrier Reef, Flüsse, Regenwälder, Mangroven und andere Küstenökosysteme.
Die Umweltorganisation lebt unter anderem auch durch die Unterstützung von Menschen aus aller Welt. Sie können ab 60 AUD (34 Euro) drei spezielle Tiere adoptieren: einen Quoll (Beutelmarder), einen bunten Richmond Birdwing-Schmetterling – es ist der größte subtropische Schmetterling, der auf dem fünften Kontinent vorkommt – oder einen Glider (Kurzkopfgleitbeutler), der in Australien heimisch ist. Er zählt zwar zu den häufigsten Säugetieren des Landes, wird allerdings wegen seiner nächtlichen Lebensweise nur selten gesichtet. Mehr Details unter www.wildlife.org.au/adoptions.
Fünf Baumkängurus suchen Adoptiveltern
Im Gegensatz zu ihren Artgenossen leben Baumkängurus in den Wipfeln der tropischen Regenwälder. In Australien kommen zwei Arten vor – Bennett- und Lumholtz Tree Kangaroos. Baumkängurus gelten als Einzelgänger und sind die größten baumbewohnenden Beuteltiere. Sie werden zwischen 1,30 und 1,70 Meter groß und bis zu 18 Kilogramm schwer. Der bis zu 90 Zentimeter lange Schwanz dient beim Klettern als Balancier- und Steuerorgan. Die Hinterbeine sind deutlich kräftiger entwickelt als bei den bodenbewohnenden Kängurus.
Das Tree Roo Rescue and Conservation Centre in den Atherton Tablelands ist eine gemeinnützige Organisation, die verwaiste und verletzte Baumkängurus aufnimmt und rehabilitiert. Lee, Kira, Lily, Julian und Mickie heißen die fünf Baumkängurus, die adoptiert werden können. Eine Adoption ist bereits ab 20 AUD (11 Euro) möglich. Einzelheiten unter www.treeroorescue.org.au/sponsor.
Allgemeine deutschsprachige Informationen zu Queensland unter www.queensland.com.
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