Als „verantwortungslose antieuropäische Stimmungsmache“ hat der Europapolitiker Bernd Posselt, Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe, die Forderung des tschechischen Staatspräsidenten Zeman bezeichnet, die Grenze seines Landes für mindestens ein Jahr geschlossen zu halten. Die Folgen eines solchen Schrittes wären menschlich, kulturell und wirtschaftlich äußerst schädlich. Die Kompetenz für die Entscheidung darüber liege abgesehen davon „nicht beim Staatsoberhaupt, das eine repräsentative Funktion hat, sondern bei der Europäischen Union und dem tschechischen Parlament.“ Niemand wisse, wie sich die Pandemie entwickle, aber „durch solche Reden schürt man bei vielen der lange Zeit hinter dem Eisernen Vorhang eingesperrten Tschechen und den vertriebenen Sudetendeutschen die Furcht vor einer Zerstörung der in den letzten drei Jahrzehnten mühsam errungenen Freiheit und Zusammenarbeit.“ Posselt dankte dem tschechischen Außenminister Petříček, „der als Verantwortlicher der tschechischen Regierung andere Akzente gesetzt hat“, für seine proeuropäische Aussage, wonach die Sperrung Schritt für Schritt gelockert werden könne, wobei die Sorge um die Gesundheit aller Beteiligten selbstverständlich gewahrt werden müsse.
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