Arzttermine aus Furcht vor dem Coronavirus auf die lange Bank schieben? Davon rät der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums ab. Symptome und Schmerzen sollten ernst genommen und vom Arzt abgeklärt werden. In den meisten Fällen wird es sich nicht um eine schwerwiegende Erkrankung wie Krebs handeln. Wenn aber doch, dann ist es besser, sie möglichst früh zu erkennen und, wenn nötig, sofort zu behandeln – dies erhöht die Heilungschancen und wirkt sich positiv auf die Prognose aus.

Die Gefahr, sich beim Arztbesuch mit dem Coronavirus anzustecken – sei es an der Rezeption, im Wartezimmer oder auch bei der Behandlung – ist inzwischen deutlich gesunken. Die Arztpraxen halten sich an die offiziellen Hygiene-, Schutz- und Abstandregeln und viele haben zudem ihre Praxisabläufe umorganisiert, so dass Begegnungen zwischen Patienten vermieden werden können. Umso eindringlicher ist die Botschaft an alle mit akuten Beschwerden oder starken Schmerzen, aber auch leichteren Symptomen, die nicht innerhalb weniger Wochen verschwinden: Geht zum Arzt und lasst Euch untersuchen. Schwere Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder Krebs können so sicher ausgeschlossen oder aber im Ernstfall frühzeitig erkannt und behandelt werden. Das kann Menschenleben retten. Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums dazu: "Verlieren Sie keine Zeit, wenn Sie Symptome haben, die auf eine Krebserkrankung hinweisen könnten, beispielsweise eine fühlbare Verhärtung in der Brust. Suchen Sie Ihren Arzt auf."

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich im Vorfeld telefonisch über die Corona-bedingten Vorkehrungen in der Praxis informieren. Bei der Gelegenheit können auch die Beschwerden schon mal dargelegt werden. Seit wann bestehen sie, welcher Art und wie stark sind sie? Das sind wichtige Anhaltspunkte für das weitere Vorgehen. "Aus Furcht vor einer Ansteckung zu Hause zu bleiben und im Falle einer ernsthaften Erkrankung dadurch eventuell wertvolle Zeit zu verlieren – davon ist dringend abzuraten", betont Weg-Remers.

Der Krebsinformationsdienst berät Patienten, Angehörige, Fachkreise und Interessierte zu allen Fragen rund um Krebs. Ärztinnen und Ärzte sind täglich von 08:00 Uhr bis 20:00 Uhr unter 0800-420 30 40 oder krebsinformationsdienst@dkfz.de erreichbar Zum Thema Coronavirus werden auf den Internetseiten www. krebsinformationdienst.de laufend aktuelle Informationen bereitgestellt. Unter https://www.krebsinformationsdienst.de/… gibt es eine Liste der häufigsten Fragen. Hier wird außerdem stundenweise ein Corona-Chat angeboten.

Über Deutsches Krebsforschungszentrum

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können.

Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Gemeinsam mit Partnern aus den Universitätskliniken betreibt das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) an den Standorten Heidelberg und Dresden, in Heidelberg außerdem das Hopp-Kindertumorzentrum KiTZ. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums an den NCT- und den DKTK-Standorten ist ein wichtiger Beitrag, um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Krebspatienten zu verbessern.

Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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