- Konzernumsatz erheblich um rund 120% auf 47,6 Mio. EUR gesteigert (2018: 21,6 Mio. EUR)
- Bereinigtes EBIT bei –2,4 Mio. EUR im Rahmen der Erwartungen
- Auftragsbestand bis 2027 zum Bilanzstichtag auf 2 Mrd. EUR massiv erhöht
- Maßnahmen zur signifikanten Ausweitung der Produktionskapazität beschleunigt und bereits erfolgreich umgesetzt
- Weiterhin sehr solide Eigenkapitalquote von 63,4%
- Nachfrage durch Bestands- und Neukunden trotz Corona-Krise verhältnismäßig hoch
Die AKASOL AG („AKASOL“; ISIN DE000A2JNWZ9), ein führender deutscher Entwickler und Hersteller von Hochleistungs-Lithium-Ionen-Batteriesystemen für Busse, Nutzfahrzeuge, Schienenfahrzeuge, Industriefahrzeuge, Schiffe und stationäre Anwendungen, hat im Jahr 2019 ihren dynamischen Wachstumskurs weiter fortgesetzt: Die Umsatzerlöse haben sich im Vergleich zum Vorjahr um rund 120 % auf 47,6 Mio. EUR mehr als verdoppelt (2018: 21,6 Mio. EUR). Sie unterstreichen in Verbindung mit dem im Geschäftsjahr 2019 ebenfalls stark angestiegenen Auftragsbestand von 2 Mrd. EUR sowie der trotz Corona-Krise bisher stabilen Kundennachfrage nach innovativen Speicherlösungen eine weiterhin dynamische Entwicklung des Unternehmens. Mit dem erwirtschafteten Konzernumsatz für das abgelaufene Geschäftsjahr wurde die von AKASOL im November 2019 auf 43 bis 46 Mio. EUR angepasste Umsatzprognose leicht übertroffen.
Aufgrund von Einmalaufwendungen sowie den vorgezogenen, zielgerichteten Ausgaben zur Vorbereitung auf das weitere Unternehmenswachstum lag das bereinigte EBIT des AKASOL-Konzerns im Rahmen der korrigierten Erwartungen und Möglichkeiten bei -2,4 Mio. EUR und entspricht damit einer bereinigten EBIT-Marge von -5,1 % zum Umsatz (Unbereinigtes EBIT 2019: -5,3 Mio. EUR; 2018: -1,0 Mio. EUR). Der Hauptgrund für das negative Unternehmensergebnis waren die im 4. Quartal kurzfristig reduzierten Abnahmemengen zweier Serienkunden, die sich zum Teil in das Geschäftsjahr 2020 verschoben haben. Dies hatte der Vorstand im Rahmen der angepassten Prognose Ende 2019 bereits angekündigt.
Der Vorstand hatte sich, bedingt durch die sechs Monate frühere Inbetriebnahme der zweiten Serienproduktionslinie am Standort Langen, im zweiten Halbjahr 2019 dazu entschieden, externe technische Projektunterstützung sowie Organisations- und Prozessberater für die zügige Weiterentwicklung des Unternehmens einzusetzen. Das EBIT belief sich somit auf –5,3 Mio. EUR (2018: –5,0 Mio. EUR).
Der Personalaufwand stieg trotz der im Vergleich zum ursprünglichen Plan schneller aufgebauten Personalstärke nur unterproportional zur Umsatzentwicklung um 91,5 % auf 13,5 Mio. EUR (2018: 7,1 Mio. EUR). Der Aufbau der für das angestrebte weitere Wachstum des Unternehmens benötigten personellen Ressourcen wurde 2019 fortgesetzt. Die Personalaufwandsquote (Personalaufwand im Verhältnis zum Umsatz) sank gegenüber 2018 um 4,4 Prozentpunkte auf 28,4 % (2018: 32,8 %).
Das unbereinigte EBITDA der AKASOL AG lag 2019 im Zuge der bereits aufgeführten Belastungen bei –3,2 Mio. EUR (2018: –0,2 Mio. EUR). Die Finanzlage des AKASOL-Konzerns erachtet der Vorstand als stabil. Eine hohe Eigenkapitalquote von soliden 63,4% (2018: 88,4%) sowie die verfügbaren liquiden Mittel und Kreditlinien von Finanzpartnern bilden eine verlässliche Grundlage für die weitere positive Entwicklung über das laufende Geschäftsjahr hinaus bis in das Jahr 2021.
„In dem für uns ersten vollen Jahr als börsennotiertes Unternehmen haben wir bedeutende organisatorische, prozessuale und strukturelle Weiterentwicklungen des Unternehmens vorangetrieben und in Verbindung mit der deutlichen Verdopplung unseres Konzernumsatzes ein entscheidendes Fundament für die Fortsetzung unseres anhaltenden Wachstumskurses geschaffen. Zudem unterstreichen Folgeaufträge weltweit agierender Kunden unsere Rolle als strategisch wichtiger Partner und Technologieführer im Bereich von leistungsstarken Lithium-Ionen-Batteriesystemen zur Elektrifizierung des Bus- und Nutzfahrzeugbereichs”, fasst Sven Schulz, CEO der AKASOL AG, zusammen. Durch den abgeschlossenen Rahmenvertrag mit ALSTOM zur Lieferung von Batteriesystemanlagen für die weltweit ersten mit Brennstoffzellen betriebenen Nahverkehrszüge habe das Unternehmen den Eintritt in das Seriengeschäft im Bahnsegment erfolgreich umgesetzt und konnte gleichzeitig durch die Expansion im Bereich der Brennstoffzellenantriebe ihre Kundenbasis erweitern. Ferner bilden die aussichtsreichen, aktuell noch im Rahmen von Entwicklungs- und Flottenprojekten bestehenden Kooperationen mit Herstellern von hybrid- und vollelektrischen Baumaschinen, Wasserstoff-LKWs sowie Schiffen eine zusätzliche solide Grundlage für einen weiteren erfolgreichen Geschäftsverlauf im Serien- und Kleinseriengeschäft.
„Diese erfreulichen Entwicklungen bestätigen aus unserer Sicht AKASOLs führende Marktposition und bestärken uns in unserer strategischen Ausrichtung in Bezug auf kontinuierliche Weiter- und Neuentwicklungen unseres innovativen Produktportfolios, für dessen Produktion wir nun die Kapazitäten deutlich schneller ausbauen, als ursprünglich geplant“, schildert Sven Schulz. Um die steigenden Kundennachfragen nach leistungsfähigen Batteriesystemen erfüllen zu können, sei bereits im Dezember 2019, und damit sechs Monate früher als während des Börsengangs angekündigt, an AKASOLs Produktionsstandort Langen die zweite Fertigungslinie installiert und wenige Monate später in Betrieb genommen worden. Mit ihr konnte das Unternehmen die jährliche maximale Produktionskapazität auf bis zu 800 MWh gegenüber 2019 mehr als verdoppeln. Seit Mitte 2019 befindet sich zudem AKASOLs Gigafactory 1 am neuen Hauptsitz in Darmstadt im Bau, in der ab Mitte 2021 die Serienproduktion des neuen Ultrahochenergie-Batteriesystems AKASystem CYC starten wird. „Mit einer jährlichen Gesamtkapazität von bis zu 5 GWh in der neuen Gigafactory 1 bis voraussichtlich 2022 wird sich AKASOL zu Europas größtem Batteriesystem-Hersteller für Nutzfahrzeuge entwickeln“, so Schulz. Dazu trage auch die planmäßige Expansion in die USA bei: AKASOL hat im Geschäftsjahr 2019 begonnen, die strukturellen und organisatorischen Weichen für seinen ersten nordamerikanischen Produktionsstandort in Hazel Park, Michigan, zu stellen. „Dort wird in der zweiten Jahreshälfte 2020 die Inbetriebnahme der neuen Produktionslinie mit einer jährlichen Kapazität von 400 MWh erfolgen, die in einem zweiten Schritt sukzessive auf mehr als 1 GWh pro Jahr ausgebaut werden soll.“
Carsten Bovenschen, CFO der AKASOL AG: „Das Jahr 2019 war in vielerlei Hinsicht spannend und wechselhaft für die AKASOL AG. Dank der lebhaften Abrufe und dem großen Auftragsbestand, mit dem das Unternehmen ins Jahr gestartet war, stieg 2019 der Umsatz um rund 120% auf 47,6 Mio. EUR. Dabei konnten wir die anhaltende Wachstumsgeschwindigkeit im letzten Geschäftsjahr nochmals erhöhen und haben strukturelle Maßnahmen zur Vorbereitung auf die weitere positive Unternehmensentwicklung vorzeitig vorangetrieben, welche nun anteilig zu einem negativen Jahresergebnis beitragen. Auch Aufwendungen zur Prozess- und Organisationsoptimierung, von denen wir langfristig profitieren werden, sind darin enthalten.“ Durch die hohe Eigenkapitalquote sei AKASOL weiterhin sehr solide aufgestellt, was die Finanzierung von laufenden Investitionen zur Umsetzung unserer Wachstumsstrategie ermögliche. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass sich die getätigten Investitionen sukzessive auszahlen und sich perspektivisch in unserer Geschäftsentwicklung positiv bemerkbar machen werden, sodass wir dem Jahr 2020 trotz der Beeinträchtigung durch COVID-19 insgesamt doch zuversichtlich entgegenblicken“, schildert der CFO.
Ein Teil dieser Investitionen wird, wie bereits zum IPO angekündigt, planmäßig durch die Eigenmittel aus dem Börsengang 2018 finanziert. „Insbesondere für die Investitionen in das Anlagevermögen wird das Unternehmen auf die im Jahr 2019 vereinbarten zusätzlichen Kreditlinien zurückgreifen“, fügt Bovenschen hinzu. Die Ausschreibungen für die Produktionsanlagen sowie Test- und Validierungsequipment wurden noch im abgelaufenen Geschäftsjahr planmäßig gestartet. Parallel zu den Infrastrukturinvestitionen investiert AKASOL in die Weiterentwicklung des Produktportfolios. Im vergangenen Geschäftsjahr wurde beispielsweise die Vorentwicklung des Ultrahochenergie-Batteriesystems AKASystem AKM CYC für anspruchsvolle Reichweitenanforderungen intensiv vorangetrieben. Auch die Entwicklung der 48V-Lösung AKARack verlief wie geplant, sodass das AKARack bereits ab Mitte 2020 als Serienprodukt mit Fokus auf Baumaschinen- und Schiffsanwendungen für zwei Serienprojekte eines Großkunden eingesetzt wird. Ende 2019 gelang es dem Unternehmen außerdem, die Entwicklung und den Prototypenbau von batteriegestützten Schnellladestationen für einen großen deutschen Pkw- und Nutzfahrzeughersteller erfolgreich umzusetzen und die Auslieferung zum Jahresende abzuschließen.
Für das Jahr 2020 werden aufgrund des „Lockdowns“ wichtiger Volkswirtschaften rund um die Welt als Maßnahme zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie erhebliche negative Auswirkungen auf die konjunkturelle Entwicklung erwartet. Jedoch sieht das Management des AKASOL-Konzerns, gestützt auf den zum Stichtag vorliegenden Auftragsbestand, grundsätzlich gute Entwicklungsperspektiven, die AKASOL in den kommenden Jahren weitere signifikante Umsatzsteigerungen und ein positives EBIT ermöglichen sollten. Des Weiteren haben große Kunden ihre Abruf-Forecasts trotz Produktionsunterbrechungen bisher nicht revidiert. Dies wird vom AKASOL-Management als Zeichen gewertet, dass auch in der aktuellen Situation die Ausweitung der Elektrifizierung von Bussen, Schienen- oder Nutzfahrzeugen in der Strategie von AKASOLs Kunden nicht infrage gestellt wird. Unter der Annahme einer Erholung des wirtschaftlichen Umfelds geht AKASOL derzeit für den weiteren Verlauf des Jahres von einer positiven Geschäftsentwicklung und einer starken zweiten Jahreshälfte aus.
Allerdings kann die aktuelle COVID-19-Pandemie die Geschäftstätigkeit des AKASOL-Konzerns erheblich beeinträchtigen und sich in Produktionsstillstand, Auftragsrückgang sowie Schwierigkeiten in der Lieferkette niederschlagen. Momentan sind keine solchen Schwierigkeiten abzusehen, aber aufgrund der derzeit sehr geringen Visibilität ist es aktuell nicht möglich, eventuelle Effekte auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von AKASOL zu quantifizieren oder eine verlässliche Prognose für das laufende Geschäftsjahr zu treffen. AKASOL wird diese umgehend vorlegen, sobald die Auswirkungen von COVID-19 mit hinreichender Sicherheit berücksichtigt werden können.
Der Geschäftsbericht 2019 steht auf der Internetseite https://www.akasol.com/de/finanzberichte zum Download zur Verfügung.
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AKASOL ist ein führender deutscher Entwickler und Hersteller von Hochleistungs-Lithium-Ionen-Batteriesystemen für Busse, Nutzfahrzeuge, Schienenfahrzeuge, Industriefahrzeuge, sowie für Schiffe und Boote. Mit fast 30 Jahren Erfahrung ist AKASOL ein Pionier in der Entwicklung und Herstellung von Lithium-Ionen-Batteriesystemen für kommerzielle Anwendungen. Die Aktien der AKASOL AG werden seit dem 29. Juni 2018 im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt.
Mit Unternehmenssitz in Deutschland betreibt AKASOL in Langen (Hessen) eine Fertigungsanlage mit einer Produktionskapazität von bis zu 300 MWh im Jahr, die bis 2020 auf bis zu 800 MWh ausgebaut werden wird. Nach Kenntnis von AKASOL ist dies Europas größte Lithium-Ionen-Batteriesystem-Produktionsanlage für Nutzfahrzeuge, die ab 2020 pro Jahr je nach Batteriegröße Batteriesysteme für bis zu 3.000 vollelektrische Busse oder für bis zu 6.000 mittelgroße Nutzfahrzeuge produzieren kann.
Die Systeme von AKASOL werden gemäß Anforderungen der Branchenstandards führender OEM-Kunden gefertigt. Zu den aktuellen Kunden zählen zwei der weltweit führenden Nutzfahrzeughersteller, Alstom, Bombardier, Rolls-Royce Power Systems (MTU Friedrichshafen) und viele mehr. AKASOL verfügt über ein technologieunabhängiges Produktportfolio. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, orientiert an den individuellen Kundenbedürfnissen die besten Batteriezellen und die beste Batteriechemie einzusetzen.
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