Für zwei dänische Krabbenfischer ist ihre Fangreise in den Mai am frühen Morgen des Maifeiertags 2020 auf dem Haken der Seenotretter zu Ende gegangen. Der Seenotrettungskreuzer PIDDER LÜNG/Station List der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) schleppte ihren manövrierunfähigen Kutter vor der Nordseeinsel Sylt aus der Gefahrenzone – und sicher in den Mai.

Gegen 0.35 Uhr in der Nacht zum 1. Mai alarmierte der Kapitän des dänischen Fischkutters „Fru Hellesøe“ (Heimathafen Havneby/Rømø) über den international einheitlichen UKW-Sprechfunk-Not- und Anrufkanal 16 die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS. Er meldete einen technischen Defekt an der Maschine. Der etwa 16 Meter lange Stahlkutter befand sich zu dem Zeitpunkt auf Fangreise vor der Sylter Westküste, südwestlich der Ansteuerungstonne zum Lister Tief.

Die Besatzung der PIDDER LÜNG hatte den Notruf ebenfalls aufgefangen. Der Seenotrettungskreuzer legte sofort ab und machte sich auf die etwa zwölf Seemeilen (gut 22 Kilometer) lange Fahrt zum Havaristen. „Der Kutter stand in der Nähe des Salzsandes“, berichtet Christian Koprek, Vormann der PIDDER LÜNG. Die Flut hatte bereits eingesetzt. „Sie hätte den manövrierunfähigen Havaristen in die gefährliche Brandungszone treiben können.“

Doch die Seenotretter waren rechtzeitig vor Ort. Bei südlichen Winden um vier Beaufort und etwa einem Meter Dünung nahmen sie die „Fru Hellesøe“ auf den Haken. Sie schleppten den Krabbenkutter und seine zweiköpfige Besatzung sicher nach Havneby. Dort machten sie gegen 3.45 Uhr fest. Ein herzliches Danke der Fischer und eine ordentliche Portion Krabben an die Seenotretter – dann nahm die PIDDER LÜNG wieder Kurs auf List. Dort meldete sie sich eine gute halbe Stunde später „klar P3“ – einsatzbereit auf Station.

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