Von der großen Spendenbereitschaft zeigten sich beide sehr berührt: „Dass viele Menschen gerade jetzt, wo sie selbst Sorgen oder sogar Existenzängste haben, ihr Herz für die Menschen in Norditalien geöffnet haben, hat mich sehr gefreut“, sagt Kleine. Auch Boecker betont: „Als ich das erste Mal gehört habe, wie viel Geld zusammengekommen ist, war ich positiv überrascht. Natürlich hofft man ja immer auf ein gutes Ergebnis, aber gerade in dieser Zeit ist das nicht selbstverständlich.“ Mit der Hilfe wolle man eine Brücke der Solidarität von Köln nach Mailand schlagen – in einer Zeit, in der die Grenzen zwischen den Ländern geschlossen sind.
Auch Kardinal Rainer Maria Woelki freut sich über die gute Resonanz auf den Spendenaufruf: „Das ist ein großartiges Ergebnis. Es freut mich auch deshalb so sehr, weil sich hier zeigt, dass es bis heute eine besondere Verbindung zwischen Köln und Mailand gibt.“
Der Mailänder Caritas-Direktor Luciano Gualzetti bedankt sich ebenfalls bei allen Spendern und übersandte auch den Dank des Mailänder Erzbischofs Mario Delpini: „Wir bedanken uns sehr bei euch für die wertvolle Unterstützung und die konkrete Solidarität.“ Oberste Priorität bei der Verwendung der Spenden habe die Unterstützung für die ärmsten Gefangenen. „Während dieser Zeit der gesundheitlichen Notlage hat sich das Erzbistum Mailand durch die Caritas Ambrosiana verpflichtet, Wohngemeinschaften und Wohnungen für die Gefangenen zu besorgen, die Hausarrest oder alternative Strafen abbüßen oder eine Strafe unter 18 Monaten erhalten haben“, erklärt Gualzetti. Dies sei während der Corona-Pandemie aktuell besonders dringend und notwendig, da die Gefängnisse überfüllt seien.
Die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln hatte die Spendenaktion für die Caritas in und um Mailand aufgrund der Corona-Krise Anfang April gestartet. In Norditalien kümmert sich die Caritas Ambrosiana um Menschen, die in Not geraten sind. Die Hilfsorganisation ist für rund 5,8 Millionen Menschen in 1.109 Pfarreien zuständig.
Die Hilfe aus Köln für Mailand basiert auf einer besonderen Verbindung zwischen den beiden Städten. Der Kölner Erzbischof Rainald von Dassel erhielt nach der Eroberung Mailands im Jahr 1164 durch Friedrich Barbarossa zum Dank für treue Dienste in seinem Amt als Reichskanzler die Reliquien der Heiligen Drei Könige aus der norditalienischen Metropole. Die Beziehung zwischen den beiden Städten war daher nicht immer ungetrübt. In den vergangenen Jahrzehnten wurden aber die freundschaftlichen Kontakte ausgebaut und vertieft. Erst im vergangenen Jahr war Stadtdechant Kleine in Mailand und hat dort den Freundeskreis der Heiligen Drei Könige besucht, der sich in Sant’Eustorgio um das Gedenken an die drei Magier kümmert. (pek200507- hms/ sam)
Die Spendenaktion der Kirchenzeitung zugunsten der Mailänder Caritas wird fortgeführt.
Eine Unterstützung ist möglich unter:
IBAN DE29 3706 0193 0010 2531 79, BIC GENODED1PAX
Kontoinhaber ist der Gesamtverband der katholischen Kirchengemeinden der Stadt Köln. Bitte als Verwendungszweck „Caritas Mailand“ angeben. Spendenquittungen können bei Angabe einer Anschrift ausgestellt werden.
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