Das Problem: Verpackungsmüll aus Kunststoff wird überwiegend verbrannt statt recycelt. Nur knapp 16 Prozent der gesamten Kunststoffabfälle, die beim Endverbraucher anfallen, werden in Deutschland wieder zu Recyclat verarbeitet. Außerdem sind Mehrweglösungen für Transportverpackungen im Online-Handel kaum vorhanden. Dazu Bauske: „Die Lösung des Problems liegt in erster Linie bei der Politik. Eine „gute“ Verpackung sollte ressourcenarm gestaltet und recyclingfähig sein, also beispielsweise nicht aus vielen schwer trennbaren unterschiedlichen Materialien bestehen. Um das zu erreichen muss die Politik strengere Vorgaben bei der Recyclingfähigkeit von Verpackungen durchsetzen. Außerdem muss die Bundesregierung in Zukunft Mehrwegsysteme in der Gastronomie und beim Online-Handel voranbringen. Gerade jetzt in der Krise brauchen wir massive Weichenstellungen, um eine Zukunft mit mehr Ressourcenschutz und Kreislaufwirtschaft einzuläuten. Die Ideen, Initiativen und Technologien dafür sind da, wir müssen sie jetzt auch dringend mehr fördern und umsetzen.“
2017 wurden in Deutschland 226,5 Kilo Verpackungsmüll pro Kopf produziert, der Durchschnitt in der EU lag bei 173 Kilo. Um die Müllflut zu reduzieren, rät der WWF zum Einkaufen immer eine eigene Stofftasche mitzunehmen. Auch eine nachfüllbare Trinkflasche vermeidet unnötigen Verpackungsmüll. Für viele Produkte gibt es außerdem praktische Nachfüllpacks, etwa für Gewürze, Waschpulver oder Flüssigseife. Diese bestehen aus weniger Verpackungsmaterial und schonen oft auch den Geldbeutel.
Mit Sorge sieht Plastikmüllexperte Bauske Berichte über schlechte Mülltrennung seit Beginn der Corona-Pandemie: „Durch eine gute Mülltrennung können mehr wertvolle Rohstoffe genutzt und eingesetzt werden. Papier und Metalle sind gut recyclebar und aus Biomüll wird wertvoller Kompost hergestellt. Daher hat Plastik in der Biotonne nichts zu suchen. Durch die Verunreinigung des Biomülls gelangt Plastik letztendlich zermahlen als Mikroplastik in den Kompost und von dort in der Natur. Das muss dringend verhindert werden! Ist Mikroplastik einmal in der Natur, kann es kaum wieder entfernt werden.“
Auf wwf.de gibt es weiterführende Tipps zu Plastikvermeidung und Mülltrennung.
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