Kurz nach 16 Uhr entdeckte die Besatzung des Seenotrettungskreuzers ANNELIESE KRAMER auf dem Weg von Helgoland zu ihrer Station Cuxhaven eine gestrandete Yacht auf Scharhörnriff. Nahezu zeitgleich meldete ein Marinehubschrauber ebenfalls die zufällige Sichtung. Im Seerevier befand sich zu diesem Zeitpunkt auch der Seenotrettungskreuzer HERMANN MARWEDE der Station Helgoland auf dem Rückweg vom Crewwechsel in Cuxhaven.
Sofort nahmen die Seenotretter Kurs auf den Havaristen. Ein Hubschrauber mit Winde an Bord wurde sicherheitshalber über die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS angefordert, da der Marinehubschrauber nicht über eine entsprechende Ausrüstung verfügte. Die gestrandete Yacht lag zu diesem Zeitpunkt bereits mitten in der Brandung und wurde vom starken Westwind immer weiter auf die Sandbank gedrückt. Beide Seenotrettungskreuzer setzten ihre Tochterboote aus, konnten den Havaristen aufgrund des Wasserstandes jedoch nicht mehr erreichen.
Kommunikation mit dem Segler an Bord war nicht möglich. Während die Seenotretter auf Standby blieben, wurde vom nachgeorderten NHC-Hubschrauber „Northern Rescue 01“ ein Notfallsanitäter auf der Yacht abgesetzt. Gemeinsam wurden Segler und Sanitäter vom Hubschrauber im Doppelwinschverfahren wieder aufgenommen. Starker Wind mit bis zu sechs Beaufort und das Rigg der Segelyacht erforderten ein extrem präzises Windenmanöver. Die Rettungsaktion wurde kurz nach Hochwasser durchgeführt – ein Freischleppen der Yacht war durch den Tidenstand nicht möglich.
Von „Northern Rescue 01“ wurde der Mann mit leichten Unterkühlungserscheinungen in ein Krankenhaus ans Festland geflogen.
Für die Seenotretter war der Havarist kein Unbekannter: Erst am Sonntag hatten sie den Segler mit seiner Yacht von einer Steinbuhne vor dem Hafen von Helgoland freigeschleppt. Offenbar hatte der Mann sich heute Mittag von dort aus auf den Rückweg zum Festland gemacht. Warum er vom Kurs abkam und mit seinem Boot strandete, ist unklar.
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