Wenn es beim Sitzen, Stehen oder Treppensteigen im unteren Rückenbereich schmerzt, ist der Übeltäter womöglich das Steißbein. Steißbeinschmerzen, in der Fachsprache als Coccygodynie bezeichnet, äußern sich durch heftiges Stechen oder Brennen im Gesäßbereich. Symptome strahlen in Einzelfällen sogar bis in Hüfte, Becken, Lendenbereich oder Genitalregion aus. Eigentlich nebensächliche Tätigkeiten wie der Stuhlgang oder die schönste Nebensache der Welt – Geschlechtsverkehr – verlaufen dann schmerzhaft. „Auch wenn das Steißbein recht klein ist, beeinflusst es unser Wohlbefinden immens“, erklärt Neurochirurg Dr. Sabarini, Wirbelsäulenspezialist und Gründer der Avicenna Klinik in Berlin. Er weiß, welche Ursachen für die Schmerzen verantwortlich sein können und welche Therapien sich zur Behandlung eignen.

Unangenehme Erfahrung

Ein Blick auf die Evolution des Menschen zeigt, dass es sich beim Steißbein um einen rudimentären Schwanz handelt, der sich zurückentwickelt hat. Zwei bis fünf kleine, miteinander verwachsene Knochensegmente bilden die unterste Spitze der Wirbelsäule und dienen als Ansatzpunkt für nebenliegende Muskeln, Bänder und Sehnen. Zwar wirkt das Steißbein unscheinbar, aber nach einem Sturz auf das Gesäß oder nach einem Sportunfall macht es sich äußerst schmerzhaft bemerkbar. Doch auch wer viel Zeit im Sitzen verbringt, riskiert das Auftreten von Steißbeinschmerzen. Frauen leiden dabei fünfmal häufiger unter Coccygodynie als Männer, unter anderem aufgrund von Veränderungen des Körpers während einer Schwangerschaft und als Folge einer schwierigen Entbindung. Entsteht bei der Geburt ein langanhaltender Druck auf das Steißbein, kann dies zu Reizungen oder einer leichten Veränderung der Steißbeinposition führen. Langwierige und starke Schmerzen sind die Folge. Selbes gilt, wenn Tumore oder angeborene Anomalien im Steißbereich sowie Knochenhautentzündungen, Steißbeinfisteln oder Nervenreizungen auftreten. „Da es so viele unterschiedliche Ursachen für Steißbeinschmerzen gibt, sollten Betroffene frühzeitig einen Facharzt aufsuchen, sodass sich die Beschwerden nicht zu chronischen Schmerzen entwickeln“, warnt Dr. Sabarini.

Frühzeitige Behandlung erforderlich

Nach einer Diagnose durch den Spezialisten arbeitet dieser mit verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten zur Linderung der Beschwerden. Konservative Ansätze wie die Einnahme endzündungshemmender Medikamente beruhigen die Schmerzen manchmal schon ausreichend. Zusätzlich kann ein Sitzring das Steißbein entlasten. Das Durchführen von speziellen Übungen zu Hause oder bei der Physiotherapie unterstützt die Schmerzlinderung ebenfalls. In schwereren Fällen können etwa örtliche Cortison-Injektionen eingesetzt werden. Verschaffen konservative Methoden keine Schmerzlinderung, setzen Fachärzte minimalinvasive Behandlungen wie die Denervierung zur Behandlung ein. „Bei einer Denervierung führt der Chirurg eine Spezialkanüle genau an der Stelle der gereizten Nerven ein, welche zuvor mit einer Nadel lokalisiert wird“, erklärt Dr. Sabarini. „Anschließend werden die Nervenfasern mithilfe eines kleinen Lasers stillgelegt.“

Sorgsam leben und gezielt vorbeugen

Nach einer Behandlung am Steißbein müssen Patienten ein für sie oft neues, rückengesünderes Verhalten erlernen. Dazu zählt insbesondere das richtige und aufrechte Sitzen. Die Integration regelmäßiger Bewegungseinheiten in Job und Freizeit entlasten das Steißbein und sorgen insgesamt für einen gesünderen Rücken. „Ergonomische Bürostühle, gymnastische Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur und das Reduzieren langer Sitzeinheiten wirken sich positiv auf das Steißbein und die gesamte Wirbelsäule aus“, erläutert der Neurochirurg. Zur Verminderung des Risikos, dass überhaupt Steißbeschwerden auftreten, empfiehlt der Facharzt zusätzlich regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen, bei denen mögliche Erkrankungen im Steißbereich erkannt werden können.

Weitere Informationen unter www.avicenna-klinik.de.

Über die Avicenna Klinik GmbH

Im Jahr 2001 gründete Neurochirurg Dr. Munther Sabarini die Avicenna Klinik, eine international anerkannte Klinik für Wirbelsäulenchirurgie. Heute ist die Klinik auf die Bereiche Wirbelsäulen- und Gelenkchirurgie spezialisiert. Zusammen mit den Fachgebieten Neurochirurgie mit Schwerpunkt Wirbelsäulenchirurgie sowie Orthopädie mit Schwerpunkt Gelenkchirurgie, aber auch Radiologie, Physiotherapie und Anästhesie bildet das Leistungsspektrum ein ganzheitliches Konzept. Patienten aus aller Welt erhalten in der Klinik mit internationalem Anspruch individuelle Beratung sowie Betreuung und profitieren von einem breiten diagnostischen und therapeutischen Spektrum. Um eine optimale medizinische Versorgung zu gewährleisten, arbeiten international anerkannte Fachärzte mit geschultem Personal eng zusammen. Besondere Schwerpunkte sind patientenschonende, innovative Behandlungsverfahren wie Lasertherapien und minimalinvasive Methoden. Geeignete Therapien finden aufgrund der interdisziplinären Zusammenarbeit von Spezialisten schnellstmöglich Anwendung. Die Klinik verfügt über eine hochmoderne Ausstattung im Bereich Diagnostik und Therapie sowie über äußerst komfortable Patientenzimmer. Durch die Mitgliedschaft in zahlreichen internationalen Gesellschaften für Neurochirurgie und Schmerztherapie unterstreicht die Klinik den Anspruch an höchstes medizinisches Niveau.

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