„Wird jedoch zu früh gemäht, können weder Insekten von den Blüten profitieren, noch diese Pflanzen Samen produzieren. Um die Artenvielfalt von Insekten und Pflanzen in Hamburg zu fördern, wäre es wichtig, auch das Grün an Straßen bei der Pflege stärker zu berücksichtigen. Die Mäh-Praxis muss daher unbedingt von den Bezirken an die Bedeutung der Stadtnatur angepasst werden“, fordert Mascha Kurenbach, Referentin für StadtNatur beim NABU Hamburg.
Die Mahd orientiert sich zwar auch an ökonomischen Zwängen und an der Gewährleistung der Verkehrssicherheit. Doch mit Blick auf das ökologische Potenzial des Hamburger Straßenbegleitgrüns ist es nach Einschätzung des NABU von Bedeutung, die Notwendigkeit der Maßnahmen zu prüfen und ihren Umfang und Zeitpunkt möglichst naturschutzfreundlich anzupassen.
Die Kette an negativen Wirkungen ist nämlich fatal. Durch die frühe Mahd nimmt über die Jahre hinweg die Vielfalt an Blühpflanzen ab. Zwangsläufig schrumpft das Angebot an Nahrungs- und Fortpflanzungsstätten für Insekten wie Schmetterlinge und Wildbienen, aber auch für verschiedene Fliegen- und Käferarten. Eine Abnahme der Insekten heißt auch eine Abnahme des Nahrungsangebots für viele Vogelarten, die ohnehin schon unter der Zerstörung ihrer Lebensräume zu leiden haben. Gerade in der Brutzeit ist ein reichhaltiges Nahrungsangebot zur Versorgung der Jungvögel überlebenswichtig.
Auch für das Stadtklima sind selbst kleinste Grünflächen von großer Bedeutung. Denn angesichts zunehmend heißer und trockener Sommer wirken selbst kleine aber üppig bewachsene grüne Inseln oder Randstreifen kühlend.
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