Die COVID-19-Pandemie ist seit Monaten das allseits beherrschende Thema. Ausgangsbeschränkungen, Produktionsstillstände sowie Restaurant- und Ladenschließungen bestimmen unser Leben.
Der IDW Ausschuss Trendwatch hat sich mit den aktuellen Entwicklungen und den damit verbundenen Fragestellungen beschäftigt und eine Einschätzung wesentlicher gesellschaftlicher, gesamtwirtschaftlicher und politischer Auswirkungen der COVID-19-Pandemie vorgenommen. Die entwickelten Kernforderungen sind als Impuls für Politik und Unternehmen verfasst.

Die Auswirkungen dieser globalen Krise sind derzeit nicht abzusehen und niemand weiß, wie das Leben nach COVID-19 aussehen wird. Der Wirtschaftseinbruch ist gravierend, die Bundeskanzlerin definiert diese Krise als „größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg“. Dienstleistungsbranchen wie die Tourismus- oder Eventindustrie oder die Flugindustrie befinden sich geschlossen im Stillstand.

Die Krisensituation hat weltweit zu einem zumindest vorübergehenden Rückzug aus der international-gesamtgesellschaftlichen Verantwortung bei verschiedenen Akteuren geführt. So haben Staaten ihre Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie am Primat nationaler Interessen ausgerichtet und etwa Grenzschließungen oder Exportverbote durchgesetzt.

Wie in jeder Krise gibt es auch diesmal Gewinner: Viel deutet darauf hin, dass digitalisierte Organisationen gestärkt aus der Krise hervorgehen werden. Die Vorteile virtueller und mobiler Arbeit beispielsweise entfalten sich jetzt. „Wegen seiner strategischen Bedeutung muss der Digitalisierungsgrad in der Gesellschaft erhöht werden. So bietet diese Krise auch Chancen, längst Überfälliges zu realisieren. Wer jetzt nicht mitzieht, wird zukünftig nicht wettbewerbsfähig sein“, so Prof. Dr. Klaus-Peter Naumann, Sprecher des Vorstands des IDW.

“Die Krise hat auch gezeigt, dass Experten ein Gewinn für Politik und Gesellschaft sind. Experten verschiedener Disziplinen, wie Epidemiologen, Biologen oder Ärzte, aber auch Spezialisten aus Umwelt oder Wirtschaftswissenschaften sind zur Fundierung politischer Entscheidungen unverzichtbar. Auch im „New Normal“ sollten sie eine beratende Rolle haben“, so Naumann. „Indessen muss die Entscheidung selbst und auch die Verantwortung bei den demokratisch legitimierten und beauftragten Politikern bleiben.“

Es wird in den kommenden Wochen und Monaten entscheidend sein, Pläne für die Zukunft zu erarbeiten, zu kommunizieren und umzusetzen. Aus gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Perspektive ist klar: Wir brauchen in Deutschland eine starke Aufbruchstimmung, um gestärkt aus dieser Situation hervorgehen zu können. Wir appellieren an alle Akteure, gemeinsam für diesen Aufbruch zusammenzuarbeiten.

Das IDW Positionspapier „IDW Trendwatch Positionspapier: Die COVID-19-Pandemie: Erste Lehren aus der Krise“ finden Sie auf unserer Website:
www.idw.de/idw/verlautbarungen/idw-positionspapiere

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