Liebe, Geld, Hunger – Luk Percevals Familien-Trilogie nach Emile Zola. Kabale und Liebe – Teil 3 von Antú Romero Nunes‘ filmischer Schiller-Trilogie. Hate Radio – Milo Raus Reenactment  zum Völkermord in Ruanda.

Zwei Stunden hohe Schauspielkunst: Zola unplugged“, schrieb die Süddeutsche Zeitung nach der Premiere des ersten Teils der „Trilogie meiner Familie“ mit dem Titel „Liebe“ im September 2015. Regisseur Luk Perceval komponierte aus neun der großen Romane Zolas, darunter „Nana“, „Germinal“ und „Bestie Mensch“, eine dreijährige Reise durch den faszinierenden Kosmos des großen französischen Naturalisten. Unter dem Eindruck der industriellen Revolution beschreibt er das Schicksal einer Familie, deren einer Zweig es zu Wohlstand und Ansehen bringt, während der andere zugrunde geht. Die Teile „Liebe“, „Geld“ und „Hunger“ lassen Zolas komplexes Figurenarsenal mit dem Thalia Ensemble lebendig werden und befragen das literarische Großprojekt des Dichters für die Gegenwart.

Antú Romero Nunes hat den letzten Teil seiner Corona-Film-Version der ursprünglich für April geplanten Premiere „Ode an die Freiheit. Ein Triptychon nach Friedrich Schiller“ fertiggestellt. Nach „Maria Stuart“ und „Wilhelm Tell“ geht es in „Kabale und Liebe“ erneut  um die Frage nach der Freiheit des Individuums in der Gesellschaft – diesmal am Beispiel einer nicht standesgemäßen Liebe unter dem Druck bürgerlicher Normen und Ideale.

Der Schweizer Regisseur Milo Rau gilt als Pionier des Reenactments, der künstlerischen Rekonstruktion realer historischer Ereignisse im Theater. In „Hate Radio“ hat er den Völkermord in Ruanda als Theaterstück bearbeitet. Die Produktion tourte erfolgreich durch 15 Länder. Später entstand daraus ein Hörspiel und der Film, der diese Woche auf #thaliadigital zu sehen ist. Milo Rau war bei den Lessingtagen 2020 mit seiner Inszenierung „Orest in Mossul“ am Thalia Theater zu Gast.

Den vollständigen Wochenspielplan finden Sie unten. Fotos zum Online-Programm finden Sie hier zum Download.

The Rest Is Missing. Das aktuelle Streaming-Programm ab 18. Mai

#thaliadigital: The Rest Is Missing

Täglich um 19 Uhr, 24 Stunden online auf thalia-theater.de oder direkt zum Stream auf  thalia-theater.de/ondemand.

Mo 18. Mai 2020
Liebe. Trilogie meiner Familie I
nach Émile Zola
Regie Luk Perceval
Premiere 26. September 2015
Koproduktion mit der Ruhrtriennale

Di 19. Mai 2020
Geld. Trilogie meiner Familie II
nach Émile Zola
Regie Luk Perceval
Premiere 1. Oktober 2016
Koproduktion mit der Ruhrtriennale

Mi 20. Mai 2020
Hunger. Trilogie meiner Familie III
nach Émile Zola
Regie Luk Perceval
Premiere 23. September 2017
Koproduktion mit der Ruhrtriennale

Do 21. Mai 2020 / Thalia International
Hate Radio
Regie Milo Rau
Koproduktion des IIPM Berlin/Zürich mit Migros-Kulturprozent Schweiz, Kunsthaus Bregenz, Hebbel am Ufer (HAU) Berlin, Schlachthaus Theater Bern, Beursschouwburg Brüssel, migros museum Zürich, Kaserne Basel, Südpol Luzern, Verbrecher Verlag Berlin, Kigali Genocide Memorial Centre und Ishyo Arts Centre Kigali.

Fr 22. Mai 2020
Die Räuber
von Friedrich Schiller
Regie Nicolas Stemann
Premiere 11. Oktober 2008

Sa 23. Mai 2020 / Filmpremiere
Kabale und Liebe. Ode an die Freiheit 3
nach Friedrich Schiller
Regie Antú Romero Nunes 
Premiere hoffentlich im September 2020

So 24. Mai 2020
FRONT – Im Westen nichts Neues
Polyphonie nach Erich Maria Remarque, Henri Barbusse und Zeitdokumenten
Regie Luk Perceval
Uraufführung 22. März 2014 
Koproduktion mit dem NTGent

Änderungen vorbehalten. Das Online-Programm der Woche ab 25. Mai wird zeitnah auf der Website thalia-theater.de/restismissing veröffentlicht.

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