AALEN Als Sandra Jörg 2014 aus Tel Aviv nach 7 Jahren Auswanderungszeit zurück ins Ländle kam, hatte sie eine Idee im Gepäck. Einen mobilen Messenger für den B2B Bereich. Er sollte so sicher sein, wie ein Messenger nur sicher sein kann. Schon früher als hier zulande hatten die Israelis das Potential des Mobile Messaging entdeckt und setzen diese neue schnelle Art der Kommunikation in ihren Unternehmen ein. Doch die bekannten Communitymessenger, welche im Privatbereich nutzten, kamen sehr schnell im B2B Bereich an ihre Grenzen. Das wollte Sandra Jörg besser machen, aber vor allem sicherer. Dafür holte sie sich eine Menge Experten an Bord. „Für ein solches Vorhaben, benötigt man eine Menge kluger Köpfe und Branchen Know-how innerhalb der Zielgruppen, denn einen sicheren Messenger zu entwickeln ist eine große Herausforderung“, bemerkt Frau Jörg. So entstand die strategische Kooperation mit Martin Kühn und Kühn Consulting.

Steuerberater, Banken, Versicherungen, die Medizinbranche, aber auch alle Unternehmen, die sicher kommunizieren möchten, sollen in Zukunft vom sicheren Messenger profitieren. Durch die neue Datenschutzverordnung sind Firmen und Konzerne sensibilisiert – das Thema Sicherheit steht derzeit auf den Agendas an erster Stelle. Und das ist nur der Anfang, der Druck wächst für Unternehmen, ihren Kunden eine absolut vertrauenswürdige Kommunikationsplattform bieten zu können.

Martin Kühn beobachtet schon seit längerem die Veränderung der Kommunikation: „Trotz Verbot und Verstoßes gegen die Datenschutzbestimmungen kommunizieren Mitarbeiter mit Kunden oder Partner weiterhin über offene Messenger wie WhatsApp im B2B Bereich aus Mangel an Alternativen. Doch der Markt benötigt einen branchenspezifischen Messenger, der den jeweiligen Anforderungen, wie beispielsweise für uns, als Steuerberater gerecht wird. Wir müssen uns den Kommunikationsgewohnheiten unserer Kunden anpassen. Heutzutage erreiche ich fast keinen meiner Kunden mehr über einen E-Mail Newsletter.

WhatsApp verdrängte die E-Mail, Telefonie und SMS! 72% aller Deutschen bevorzugen eher Messenger in der Kommunikation. Darauf müssen wir reagieren!“

Über BLACKPIN kommunizieren Teammitglieder miteinander, tauschen Daten aus und können diese nachhaltig archivieren. Der DSGVO-konforme Messenger ermöglicht den schnellen Austausch mit Kollegen, Kunden und anderen Geschäftspartnern. Die Kommunikation erfolgt durch eine Komplettverschlüsselung, das Hosting und die Archivierung der Daten findet in Deutschland statt. Nach drei Jahren Planung und Programmierung ist die Entwicklung der BLACKPIN- Mobile App inzwischen in ihrer ersten Phase abgeschlossen. Derzeit befindet sich der Messenger in der Markteinführung und im Test bei ersten Pilotkunden.

Doch dabei soll es nicht bleiben. Der Messenger soll langfristig das dezentrale und agile Arbeiten der Zukunft möglich machen. Dafür baut BLACKPIN eine digitale Transaktionsplattform auf Basis von DLT (Distributed Ledger Technologies) ähnlich wie Wechat in China für den C2C Bereich. In Zeiten wie Corona sind wir gezwungen, auf digitale Kommunikationskanäle umzusteigen, um von Zuhause aus ortsunabhängig arbeiten zu können.

Wie dieses Arbeiten der Zukunft genau aussehen kann, daran arbeitet Martin Kühn und das BLACKPIN Team seit einigen Monaten gemeinsam für seine Branche daran. Einig sind sich dabei alle, der Kunde steht im Mittelpunkt, um ihn herum soll sich über den Messenger ein Team on Experten aufstellen. So soll der Kunde in Zukunft innerhalb einer Anwendung schnell und unkompliziert auf Experten zugreifen können. Das heißt im Falle von Steuerberatern hat der Kunde Zugriff auf seinen Berater der Steuerkanzlei, einen Kundenbetreuer bei DATEV beispielsweise und langfristig idealerweise seinen Ansprechpartner beim Finanzamt. So ist der BLACKPIN Teammessenger für das Expertenteam Dreh- und Angelpunkt, um den Kunden ganzheitlich beraten zu können. Dabei steht die App nicht nur für Kommunikation oder Datenaustausch, so soll in Zukunft auch möglich sein, dort Transaktionen stattfinden lassen zu können. So kann ein Beratungsgespräch direkt abgerechnet werden und sogar durch Smart Contracting Tools Verträge schnell und unkompliziert ohne Dritte abgeschlossen werden können. Die Arbeitszeit kann zusätzlich durch Timetracking Tools der Mitarbeiter oder externen angebunden Beratern direkt protokoliert werden, Dank neuer Technologien wie Blockchain.

Martin Kühn erklärt, wie die Digitalisierung seine Branche verändert: „Aufgrund des Mangels an qualifiziertem Personal bleibt keine Zeit für Formalitäten wie das Schreiben von Briefen, aufwendigen Unterlagen oder langen Verträgen. Durch die Veränderungen im C2C-Markt sind die Kunden schnelle Antworten auf Anfragen im B2B-Bereich ebenfalls gewohnt. Sie legen Wert auf Mobilität, dadurch wachsen für uns die Kundenanforderungen. Automatisierte Prozesse werden mehr und mehr Teil ihres und unseres Alltags. Service und Beratung gewinnt immer mehr an Bedeutung, die Erwartung ist da, dass der Steuerberater beispielsweise an alle Fristen erinnert. Dazu müssen smarte Prozesse implementiert werden. Auch im Supportbereich wächst der Anspruch der Kunden, rund um die Uhr erreichbar zu sein, sodass Alternativen geschaffen werden müssen, die es Steuerberatern ermöglichen, rechtskonform mit Kunden kommunizieren zu können. Deshalb setzen wir nun BLACKPIN ein und freuen uns hier ein Stück Zukunft mitgestalten zu können.“ Der BLACKPIN wurde vor kurzem beim Stuttgarter Sicherheitskongress von Thomas Strobel, stellvertretender Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg und Minister für Digitalisierung ebenfalls des Landes Baden-Württembergs, als das Leuchtturm Startup Baden-Württembergs genannt.

„Uns ist wichtig“, sagt Sandra Jörg von BLACKPIN, „diese Ideen gemeinsam anhand von Usecases, die wirklich in den Unternehmen vorherrschen, zu entwickeln, denn alleine können wir dieses große Vorhaben nicht schaffen und wir möchten auch nicht am Bedarf der einzelnen Branchen vorbeientwickeln“. So ging jüngst auch das Unternehmen eine strategische Kooperation mit Uwe Burkhardt, Geschäftsführer von Prowin ein, welcher sich an dem Unternehmen im März beteiligt hat.

Darüber hinaus setzt sich BLACKPIN stark für den Einsatz von Software-Lösungen ein, die die Vorgaben der DSGVO erfüllen. „Wir haben in Europa eine DSGVO etabliert, die dafür gemacht und eingesetzt wurde, um unsere demokratischen Werte zu stützen. Damit die reale Umsetzung der DSGVO gelingt, sollten auch die Software-Lösungen verwendet werden, die diesen Anforderungen entsprechen. Dies ist unabdingbar, um sich unabhängig von Unternehmen aus Amerika beispielsweise zu machen. Wir erlauben den Zugriff auf Daten von uns und unserer Kunden, akzeptieren es, dass unsere Gespräche mit aufgezeichnet und private Daten weitergegeben werden. Wir müssen uns dessen bewusstwerden und uns davor schützen – denn unsere Daten sind das Kapital von morgen.“ sagt Dr. Gerold Bläse, Gesellschafter BLACKPIN und Datenschutzbeauftragter.

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