Die teilweise Öffnung der Volkshochschulen ist allerdings an strenge Abstands- und Hygieneregeln geknüpft. So bleiben zunächst alle Kurse mit gesteigertem Infektionsrisiko untersagt: Koch- und Backkurse sowie alle Angebote mit Körperkontakt. Außerdem muss überall und jederzeit ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden, auch in den Kursräumen. Das hat zur Folge, dass viel weniger Personen an den Kursen teilnehmen können und die Kursräume knapp werden könnten. Auch der von jeder einzelnen Einrichtung aufzustellende individuelle Hygieneplan bindet viele Ressourcen. Trotzdem freuen sich die Volkshochschulen auf ihre Aufgabe, denn sie werden jetzt mehr denn je gebraucht:
Notwendig sind Angebote zu gesundheitlichen Fragen, einschließlich Fragen zu Infektionsrisiken und Infektionsschutz und Angebote zur Stressbewältigung; Viele Kinder und deren Familien bedürfen dringend passgenauer schulergänzender und –begleitender Maßnahmen, um Versäumtes nachholen zu können; Viele Menschen haben in den letzten Wochen erkannt, dass sie ihre digitalen Kompetenzen ausbauen müssen, und zwar in analogen Kursen; Auch der Ausbau von Kenntnissen im Bereich der Mediennutzung hat sich als erforderlich erwiesen, etwa um Tatsachen von Verschwörungstheorien zu unterscheiden; Und nicht zuletzt besteht auch der Wunsch, wieder gemeinsam mit anderen kreativ zu sein oder der Wunsch nach beruflicher Weiterentwicklung oder Neuorientierung.
„Angesichts von Einnahmeverlusten in Höhe von 1,9 Millionen Euro wöchentlich, können wir dem Kultusministerium für den zweiten Öffnungsschritt bei den Volkshochschulen nur dankbar sein. Zumal die verordneten Abstands- und Hygieneregelungen zeigen, wie sehr man sich um ein verantwortungsbewusstes Vorgehen bemüht. Jetzt können die Volkshochschulen endlich auch wieder analog, und nicht nur digital für ihre Teilnehmer*innen da sein und sich dadurch zu einem gewissen Teil auch wieder selbst helfen, die Corona-Krise zu überstehen, um nicht in vollem Umfang auf öffentliche Hilfe angewiesen zu sein“, betont der Direktor des Volkshochschulverbandes Baden-Württemberg, Dr. Hermann Huba.
Schwierigkeiten bestehen indessen weiterhin bei den Integrationskursen, die vom Land Baden-Württemberg bereits am 4. Mai 2020 wieder frei gegeben wurden. Denn das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge will ein an die Corona-Zeit angepasstes Finanzierungskonzept frühestens im Juli vorlegen und besteht auf einem bundeseinheitlichen Start. Bis dahin sollen die Volkshochschulen die vervielfachten Kosten, die sich daraus ergeben, dass das Abstandsgebot kleinere Gruppen erfordert, selbst tragen.
„Das Abstandsgebot ist direkte Folge der pandemischen Bedrohung der gesamten Gesellschaft. Deshalb ist es ziemlich absurd, seine Folgekosten den einzelnen Trägern aufzulasten, die ohnehin schon erhebliche Verluste zu verkraften haben.“, so Huba.
Zum Volkshochschulverband Baden-Württemberg gehören 168 Volkshochschulen mit über 650 Außenstellen. Die Einrichtungen vor Ort bieten ein flächendeckendes Netz an vielfältigen Angeboten zur Allgemeinbildung, einschließlich der Bildung für nachhaltige Entwicklung, zur Gesundheitsbildung, in den Sprachen, zum Thema Integration und zur beruflichen Qualifizierung sowie in der Alphabetisierung und Grundbildung. Informationen über die Arbeitsfelder der Volkshochschulen finden Sie auf der Homepage des Volkshochschulverbandes Baden-Württemberg: www.vhs-bw.de.
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