„Es ist jetzt wichtig, Maßnahmen für eine wirtschaftliche Erholung mit einer wirkungsvollen Klimaschutzpolitik zu verbinden. Gleichzeitig muss man bei dieser Gelegenheit ein starkes Signal an alle EU-Mitgliedstaaten senden, dass die Klimakrise nur gemeinsam beantwortet werden kann“, so Dannecker. So richtet sich das Schreiben der Kampagne nicht nur an die Kommissionspräsidentin, sondern auch an Vizepräsident Frans Timmermans, der gleichzeitig Kommissar für Klimaschutz ist, an Energiekommissarin Kadri Simson, an den Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen, Thierry Breton, sowie an den Kommissar für Haushalt und Verwaltung, Johannes Hahn.
In ihrem Brief begrüßen die Unterzeichner die im sogenannten Green Deal formulierten Pläne, die Gebäudesanierungsraten in Europa von derzeit 1% Prozent im Jahr mindestens zu verdoppeln. Hilfreich dabei könnte die Schaffung eines Sanierungsfonds für alle Europäer sein, um die nötigen Finanzmittel bereitzustellen. Die unterzeichnenden Institutionen und Unternehmen weisen darauf hin, dass die Bauindustrie mit ihren angeschlossenen Gewerken in EU-Europa rund 9% der Wirtschaftsleistung repräsentiere und über 16 Millionen Arbeitnehmer beschäftige. Insofern habe eine Unterstützung dieser Industrie immer auch eine große soziale Dimension.
Um bis zum Jahre 2050 die angestrebte Klimaneutralität in der EU zu erreichen, seien Sanierungsraten von mindestens 3% pro Jahr nötig, heißt es weiter. Immerhin verbrauchten die rund 210 Millionen Gebäude in der EU zusammen mehr Energie als jeder andere Sektor. Damit einher gehe auch der höchste CO2-Ausstoß. Ein Fonds, der 100 Mrd. Euro pro Jahr freisetzt, könnte helfen, das Ziel von 3% jährlicher Sanierungen zu erreichen. In einem ersten Schritt sollten dabei öffentliche Gebäude wie Schulen, Krankenhäuser oder Altenheime im Mittelpunkt stehen, dann aber auch Förderungen für Haushalte mit geringem Einkommen zur Verfügung gestellt werden.
Der Fonds sollte möglichst allen mit der Finanzierung und Sanierung von Gebäuden betrauten Organisationen zur Verfügung stehen. Es sei wichtig, schnell und effizient die entsprechenden Genehmigungen zu erteilen und Entscheidungen zu treffen. Die Unterzeichner befürworten ferner die Einführung von Minimalstandards bei der Sanierung von Gebäuden mit Blick auf die Klimaziele des Jahres 2050. Diese Standards sollten nach oben angepasst werden können.
Für den DEN-Vorsitzenden Dannecker ist das ein richtiger Weg, nicht nur auf europäischer Ebene Klimaziele zu formulieren und zu beschließen, sondern sie auch praktisch umzusetzen: „Insofern bekommen wir vielleicht durch die Corona-Krise eine Gelegenheit, neue Wege zu gehen und einen neuen Schwung in die Klimaschutzdebatte zu bringen.“
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