Die Corona-Pandemie hatte im April 2020 deutliche Auswirkungen auf die Umsatzentwicklung der gewerblichen Wirtschaft in Deutschland. Der nominale (nicht preisbereinigte) Umsatz lag im April 2020 saison- und kalenderbereinigt 13,8 % niedriger als im Vormonat. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, setzt sich damit der Umsatzrückgang weiter fort. Bereits im März 2020 war ein Rückgang von -7,5 % zum Vormonat zu verzeichnen. Diese Entwicklung zeigt ein neuer experimenteller Frühindikator für die Konjunkturentwicklung der gewerblichen Wirtschaft, der aus den monatlichen Umsatzsteuervoranmeldungen ermittelt wird. Er ermöglicht frühzeitige Aussagen zur Umsatzentwicklung, bevor die amtlichen Ergebnisse aus den Erhebungen nach Wirtschaftsbereichen vorliegen. Die gewerbliche Wirtschaft umfasst die Bereiche Industrie, Bau sowie Handel und Dienstleistungen.

Datenbasis für den Frühindikator sind die Umsatzsteuervoranmeldungen, die monatlich an die amtliche Statistik übermittelt werden. Mit einem Umsatzanteil von etwa 20 % bis 25 % sind die Angaben für April 2020, also den aktuellsten verfügbaren Monat, allerdings noch unvollständig. Daten für zurückliegende Monate sind hingegen weitgehend vollständig und werden in der aktuellen Konjunkturberichterstattung regelmäßig ergänzend zu Primärerhebungen in den Bereichen Handel, Baugewerbe und Dienstleistungen verwendet. Die Auswertung der reinen Verwaltungsdaten über die gesamte gewerbliche Wirtschaft hinweg – und für den aktuellen Monat mit unvollständigen Angaben – ist neu und hat daher experimentellen Charakter. 

Methodischer Hinweis:

Der nominale, kalender-und saisonbereinigte Umsatzindex für das Aggregat „Gesamte gewerbliche Wirtschaft“ errechnet sich aus den Veränderungsraten zum Vormonat, in die nur die Umsatzsteuervoranmeldungen von Unternehmen eingehen, bei denen sowohl Werte für den Berichts- als auch für den Vormonat vorliegen. Aufgrund der unvollständigen Datenbasis für die aktuelle Vormonatsveränderungsrate werden die vorliegenden Umsätze gruppiert nach Wirtschaftsbereichen hochgerechnet. Für die zurückliegenden Monate werden die revidierten, mit vollständigen Daten errechneten Veränderungsraten verwendet. Die Saison- und Kalenderbereinigung erfolgt mit X13 JDemetra+. 

Der Umsatzindex wird ab sofort monatlich auf der Seite „EXDAT – Experimentelle Daten“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes aktualisiert. Zusätzlich steht mit dem „Krisenmonitor“ (www.destatis.de/krisenmonitor) ein neues Internetangebot zur Verfügung, das die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der „Krisenmonitor“ ergänzt die Sonderseite „Corona-Statistiken“, die seit Anfang April statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.

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