Die neue Ausgabe der Zeitschrift „Nordfriesland“ widmet sich mehreren Desastern. Am Anfang aber wird ein Erfolg beleuchtet: Renate Schnack erzählt im Interview davon, wie sie vor 50 Jahren die Gründung des Kreises Nordfriesland erlebt hat und heute politisch bewertet. Dabei trifft die ehemalige Kreispräsidentin und Minderheitenbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein klare Aussagen zur friesischen Identität und zur Akzeptanz des 1970 geschaffenen Kreises. Vor 70 Jahren ging vor Helgoland der Nachbau eines Wikingerschiffes unter. Alle 15 jungen schwedischen Männer an Bord der „Ormen Friske“ kamen ums Leben, Wrackteile trieben an Nordfrieslands Strände und sind teilweise noch heute in Husum zu sehen. Bis heute kursieren viele Gerüchte, vieles wurde verschwiegen, und manche schafften es, Kapital aus der Tragödie zu schlagen. Günter Klatt und Christoph Schmidt haben die Fakten recherchiert und neu bewertet. Ein Drama aus Idealismus und verschiedenen politischen Interessen vor dem Hintergrund des aufziehenden kalten Krieges. Der Kulturwissenschaftler und Verwaltungsfachmann Henning Höppner zeichnet ein heutiges Drama nach: die Auseinandersetzungen um eine Baugenehmigung für einen Großbau unmittelbar neben dem steinzeitlichen Großsteingrab Denghoog auf Sylt. Noch haben die Bauarbeiten nicht begonnen, aber für den Erhalt des archäologischen Denkmals sehen die derzeitigen Pläne gefährlich aus. Aktuelle Berichte und Buchhinweise runden „Nordfriesland“ 210 ab. Das Heft umfasst 32 Seiten, kostet 4,00 Euro und ist erhältlich über den Buchhandel oder direkt beim Nordfriisk Instituut in Bredstedt, Süderstr. 30, 25821 Bräist/Bredstedt, Tel.: 04671-60 120, E-Mail: verlag@nordfriiskinstituut.de.
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