Geburt des späteren Erbprinzen
Ludwig Georg wurde 1702 in Ettlingen als Sohn der Markgräfin Sibylla Augusta und dem Markgrafen Ludwig Wilhelm geboren. Noch war er nicht der Erbprinz, denn er war das sechste Kind und seine zwei älteren Brüder lebten noch. 1709 allerdings waren beide verstorben und damit war klar: Ludwig Georg würde einmal die Regierung der Markgrafschaft übernehmen. Bis zu seinem sechsten Lebensjahr soll er stumm gewesen sein und erst während einer Wallfahrt mit seiner Mutter nach Einsiedeln zu sprechen begonnen haben. Zum Dank stiftete Sibylla Augusta die Einsiedelner Kapelle in ihrer böhmischen Heimat Schlackenwerth. Die gleichnamige Kapelle in Rastatt entstand in den Jahren 1715 bis 1717.
Eine Hochzeit zur Erhaltung der Dynastie
Die Pflicht des Erbprinzen war es, alles zur Erhaltung der Dynastie zu tun. 1721 heiratete er Maria Anna von Schwarzenberg. Anlässlich ihrer „Heimführung“ aus Böhmen nach Baden wurde eine Woche lang in der Residenz Rastatt und in Schloss Favorite gefeiert. Das Paar bekam vier Kinder, doch nur die älteste Tochter Elisabeth Auguste überlebte. 1727, mit der Volljährigkeit, übernahm Ludwig Georg die Regierung von seiner Mutter, die zuvor die Markgrafschaft finanziell saniert hatte. Die absolute Macht, die ihm zugestanden war, genoss der Regent auf verschwenderische Weise. Nur durch eine Darlehensbewilligung des Baden-Durlacher Vetters Georg Friedrich konnte der Ruin abgewendet werden.
Verliebt in die Jagd
Ludwig Georg liebte das Jagen im Wald um Schloss Favorite. Zeitgenössische Berichte überliefern seine hohen Abschusszahlen. Bei einer sogenannten „eingestellten Jagd“ trieb man das Wild dem Fürsten direkt vors Gewehr. Für die festlichen Mahlzeiten, die anlässlich solcher Jagdgesellschaften in Schloss Favorite stattfanden, kaufte Ludwig Georg die sogenannten „Schaugerichte“, Terrinen in Tier- und Gemüseformen, aus einer Straßburger Fayence-Manufaktur.
Zweifacher Ehemann
1755 starb seine Ehefrau. Noch im gleichen Jahr heiratete Ludwig Georg die Kaisertochter Maria Josepha von Bayern, um das Bestehen der katholischen Linie der badischen Markgrafen zu sichern. Sechs Jahre später, am 22. Oktober 1761, starb Ludwig Georg ohne einen männlichen Nachkommen. Bestattet wurde er in der Stiftskirche in Baden-Baden. Sein jüngerer Bruder August Georg übernahm nach ihm für zehn Jahre die Regentschaft über die Markgrafschaft. Auch dessen Ehe blieb ohne erwachsene Kinder. Mit seinem Tod 1771 starb die Linie des Hauses Baden-Baden aus und die Markgrafschaft ging an die Linie Baden-Durlach über.
INformation
Schloss Favorite Rastatt
Geöffnet: Do – So & Feiertag 11.00 bis 15.00 Uhr
Geänderte Preisstruktur: Erwachsene 5,00 €, Ermäßigte 2,50 €
Besondere Hinweise: Beletage weiterhin geschlossen
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