So erwartet Riley den Ausbau von Technologien der nächsten Generation wie Quanteninformatik, Big-Data-Analyse, künstliche Intelligenz (KI) und 5G-Kommunikationsnetzwerke, die wirtschaftlichen Mehrwert freisetzen und jeden Tag weitere digitale Verbraucher miteinander verbinden werden. Laut Schätzungen werden die Menschen bis 2025 alle 18 Sekunden mit einem Online-Gerät interagieren. Zum Vergleich: Heute sind es gerade mal alle 6,5 Minuten. Bis 2030 sollen darüber hinaus 500 Milliarden Geräte angeschlossen sein und damit mehr als 16-Mal so viele wie aktuell (30 Milliarden).[1]
Halbleiter: Die Wachstumstreiber von morgen
Beim industriellen Internet der Dinge (IIoT) werden Halbleiterchips in alle Arten von Maschinen und Geräten eingesetzt, um Daten in Fertigungs- und Industrieprozessen zu sammeln und im Anschluss kommunizieren, verarbeiten und analysieren zu können. „Silicon Labs stellt beispielsweise mit seinem Fachwissen Geräte für IIoT-Anwendungen her, die hohe Leistung bei gleichzeitig niedrigem Energieverbrauch gewährleisten. Es besteht weiterhin ein enormes Potenzial für die weitere Verbreitung von IIoT-Anwendungen. Bain & Company zum Beispiel schätzt die weltweiten Ausgaben bis 2021 auf 520 Milliarden US-Dollar[2]“, so Riley.
Daneben nimmt sowohl die Autonomität als auch die Elektrifizierung von Fahrzeugen zu. Die Verbrauchernachfrage sowie der Halbleiteranteil pro Fahrzeug werden sich auf die Erträge auswirken: Gegenwärtig liegt der Anteil von Halbleitern bei konventionellen Fahrzeugen schätzungsweise bei 330 US-Dollar, bei geläufigen Elektro-Modellen sind es bereits 1.000 US-Dollar.[3] „Texas Instruments ist ein weltweit führendes Unternehmen für Halbleiterdesign und -herstellung. Seine Sensoren und Halbleiterkomponenten werden zunehmend für neue Innovationen im Automobilsektor benötigt, darunter zum Beispiel Kollisionswarnsysteme und die Ermöglichung von autonomen und elektrischen Fahrzeugen (EVs)“, fügt Riley hinzu.
Darüber hinaus wird die Verbreitung von 5G der Halbleiterindustrie Antrieb geben: Das Telekommunikationsunternehmen Ericsson prognostiziert, dass 65 Prozent der Weltbevölkerung bis 2025 Zugriff auf 5G haben werden und 45 Prozent des globalen mobilen Datenverkehrs darüber abgewickelt wird.[4] Die Halbleiter von Qualcomm, die in vielen Apple-Geräten verwendet werden, werden von der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC), der führenden Fertigungsanlage für die Halbleiterherstellung, hergestellt.
Und schließlich ist da noch die fortschreitende Entwicklung und stetige Ausweitung des Einsatzgebietes von Künstlicher Intelligenz (KI): Nvidia ist beispielsweise ein Halbleiterunternehmen, das sich auf die Entwicklung von Grafikprozessoren (GPUs) und verwandter Software konzentriert. Seine Produkte ermöglichen den Zugang zu fortschrittlichen Technologien und künstlicher Intelligenz in einer Vielzahl von Endmärkten wie Industrie, Videospiele und computergesteuerten Anwendungen wie Rechenzentren und autonomes Fahren.
Optimistische Aussichten
Neben der steigenden Akzeptanz und dem größeren Einsatzgebiet von Halbleitern scheint die Industrie heute in einer besseren Verfassung als noch vor einem Jahrzehnt zu sein. „Da sich ein breiterer Trend von Angebot und Nachfrage herausgebildet hat, ist die Halbleiterindustrie nicht mehr so zyklisch wie früher. Unternehmen konzentrieren sich zunehmend auf ihr Bestandsmanagement und die Gesamtrentabilität“, erläutert Riley. Zudem haben viele Unternehmen die Produktion ausgelagert. Früher besaßen viele Halbleiterunternehmen Produktionsanlagen zur Herstellung dieser Geräte. Die Geschäftsmodelle haben sich jedoch mit dem Fortschritt der Technologie weiterentwickelt. „Gegenwärtig lagern Halbleiterunternehmen diese kapitalintensiven Prozesse an Firmen wie TSMC aus, um Kosten und die damit verbundenen Risiken zu reduzieren. Stattdessen können sie sich stärker auf die Forschung und Entwicklung neuer Technologien konzentrieren“, fährt Riley fort. Zudem haben in den letzten Jahren diverse Fusionen und Übernahmen für höhere Eintrittsbarrieren auf dem heutigen Markt gesorgt und, und weitere Konsolidierung wird zweifellos dazu beitragen, dass dieser Trend anhält. Die Gewinner werden so leichter von den Verlierern zu unterscheiden sein.
„Die von uns beschriebenen Trends, kombiniert mit einer besseren Industriestruktur, einer verbesserten Rentabilität und optimistischen Wachstumsaussichten, bieten starke Gründe für Investoren, die Halbleiterindustrie als eine attraktive langfristige Investitionsmöglichkeit genauer zu betrachten“, schließt Riley.
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[1] https://www.investopedia.com/the-10-trends-that-will-shape-the-global-economy-over-the-next-decade-4777822
[2] Unlocking opportunities in the Internet of Things, Bain & Company, 7 August 2018
[3] Mobility trends: What’s ahead for automotive semiconductors, McKinsey & Company, April 2017
[4] Ericsson Mobility Report: 5G subscriptions to top 2.6 billion by end of 2025, Ericsson, 25 November 2019
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