Der deutsche PEN hat den Blogger, Dichter und Menschenrechtsverteidiger Ahmed Mansoor, der sich seit März 2017 in den Vereinigten Arabischen Emiraten als politischer Gefangener in Haft befindet, zum Ehrenmitglied ernannt und fordert dessen bedingungslose und sofortige Freilassung. Mansoor zählt zu den wenigen unabhängigen Stimmen, die öffentlich die Menschenrechtsverletzungen im Land angeprangert haben.

Mehr als ein Jahr nach seiner Festnahme bestätigte die Staatssicherheitskammer des obersten Bundesgerichts in Abu Dhabi am 31. Dezember 2018 die zehnjährige Haftstrafe sowie eine Geldstrafe von 1.000.000 VAE-Dirham (rund 240.000 Euro) gegen Mansoor. Er wurde unter anderem wegen „Beleidigung von Rang und Ansehen der Vereinigten Arabischen Emirate und ihrer Symbole“ sowie „Verbreitung von Falschinformationen, um den Ruf der Vereinigten Arabischen Emirate im Ausland zu schädigen“ für schuldig befunden. Mansoors Rechtsmittel sind mittlerweile ausgeschöpft. Aus Protest gegen seine Haftbedingungen und Schläge durch die Gefängniswärter trat Mansoor mehrfach in einen Hungerstreik. Er befindet sich in Einzelhaft und soll weder über ein Bett noch über einen Zugang zu Wasser verfügen. Sein Gesundheitszustand hat sich stark verschlechtert.

„Die Meinungsfreiheit und die Menschenrechte werden in den Vereinigten Arabischen Emiraten seit vielen Jahren stark eingeschränkt. Weder die Verurteilung noch die Haftbedingungen Ahmed Mansoors sind hinnehmbar. Das Präsidium des deutschen PEN-Zentrums solidarisiert sich uneingeschränkt mit Mansoor und bittet die Bundesregierung, sich bei den zuständigen Behörden der Vereinigten Arabischen Emirate für die bedingungslose Freilassung unseres Ehrenmitglieds einzusetzen“, erklärt Ralf Nestmeyer, Vizepräsident und Writers-in-Prison-Beauftragter des deutschen PEN.

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Das deutsche PEN-Zentrum ist mit seinem Geschäftssitz in Darmstadt eine von weltweit über 150 Schriftstellervereinigungen, die im PEN International zusammengeschlossen sind. PEN steht für Poets, Essayists, Novelists. Die ursprünglich 1921 in England gegründete Vereinigung hat sich als Anwalt des freien Wortes etabliert und gilt als Stimme verfolgter und unterdrückter Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Der deutsche PEN begleitet mit Initiativen und Veranstaltungen das literarische Leben in der Bundesrepublik. Er bezieht Stellung, wenn er die Meinungsfreiheit, gleich wo, in Gefahr sieht. Er mischt sich ein, wenn im gesellschaftlichen Bereich gegen den Geist seiner Charta verstoßen wird.

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