„Kleine Herzen Hannover“ ist ein gemeinnütziger Verein, der seit 2006 einmalige und bereits mehrfach bundesweit ausgezeichnete Projekte in der Kinderherzklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) anbietet, die auch immer „Hilfe zur Selbsthilfe“ bedeuten. Ira Thorsting kennt Michael Steil schon lange: „Unser Dozent ist seit über 20 Jahren in der Psychosozialen Notfallversorgung tätig. Er begleitet das Projekt der Kleinen Herzen Hannover und des Pädiatrischen Intensivnetzwerks PIN „Krisenbegleiter im Krankenhaus“ seit 2015 und hat sich spezialisiert auf Krisen- und Resilienz-Coachings“. Fast 40 Teilnehmer nahmen jetzt an dem Internet-Seminar teil – die Kosten dafür übernahm „Kleine Herzen“. Michael Steil stellte die Frage: „Wie kann ich mich schützen? Wie kann ich dauerhaft für meine Tätigkeit brennen, ohne dabei auszubrennen?“
„Gerade die Corona-Pandemie sei sehr belastend für die Pflegekräfte“, betonte Michael Steil. „Weil wir alle nicht einschätzen können, was unser Einsatz auch für unser eigenes Leben bedeuten könnte.“ Darum sei es wichtig, Strategien zu nutzen, die helfen, resilienter, also psychisch widerstandsfähiger zu werden. Eine gute Prävention sei dabei besonders wertvoll. Jeder müsse sich immer wieder fragen, was ihm gut tut und sich so kleine Kraftquellen im Alltag schaffen. „Ich trinke jeden Mittag zur gleichen Zeit einen guten, gepflegten Espresso“, so der Referent. Oft seien es solch kleine „goldene Minuten“, die helfen könnten, wieder etwas Abstand zu gewinnen. Jeder solle sich auch fragen, wer ihm gut tut und dann die Kontakte zu diesen Menschen pflegen. Und ganz wichtig sei, sich immer wieder die Fragen zu stellen: „Was kann ich? Worin bin ich gut?“ Schon der Philosoph Friedrich Nietzsche habe einmal gesagt: „Wer ein Wozu hat, erträgt fast jedes Wie!“
Wenn es einem alles zu viel wird, erläuterte Michael Steil weiter, dann könne man gewisse Strategien anwenden, die einfach, aber sehr wirksam seien. Beispielsweise kurz die Situation verlassen, ein paar Schritte gehen, tief in den Bauch atmen oder ein großes Glas Wasser im einem Zug austrinken. Und am Ende eines Tages solle man sich vergegenwärtigen, was alles gut war. Das Ganze vielleicht sogar aufschreiben und positiv bleiben. Viel zu viele würden nur die schrecklichen Dinge erzählen. Das sei so, als ob man einen Fotoapparat mit in den Urlaub nimmt und nur die Schandflecken aufnehmen würde. Auch private Gespräche mit Kollegen in den Pausen seien wichtig im Klinik-Alltag – um kurz abzuschalten. Und auch in Notfall-Situationen solle man sich seinen Kollegen nah sein – als Team agieren und das Bestmögliche für die kleinen Patienten herausholen. „Es ist normal und natürlich, dass es einem manchmal nicht gut geht, wenn so etwas passiert“, so Referent Steil. Dann solle man für seine Kollegen da sein – das allein würde schon beruhigen.
Zum Schluss seines einstündigen Vortrages zeigte Michael Steil einige Fotos von Tieren, bei denen wohl jeder Teilnehmer automatisch lächeln musste. Michael Steil: „Ein Lächeln kann die Welt verzaubern.“ 60 Sekunden Lächeln am Tag würde schon manches verändern.
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