Zur aktuellen Debatte über die Corona-Fälle im Schlachtkonzern von Clemens Tönnies erklärt Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):

„Der Fall Tönnies ist nur die Spitze des Eisbergs. Er steht für ein menschenunwürdiges und Tierleid erzeugendes Agrarsystem. Seit Jahrzehnten erleben wir in der Land- und Lebensmittelwirtschaft ungehemmte Konzentrationsprozesse zu immer größeren Ställen, Bauernhöfen oder Schlachtkonzernen. Dabei bleiben gute Arbeitsbedingungen, artgerechte Tierhaltung sowie Umwelt- und Klimaschutz viel zu oft auf der Strecke. Die auf Wachstum und Agrarexport ausgerichtete Politik hat einen erheblichen Anteil an dem Skandal.

Wir brauchen regionale Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen. Die Bundesregierung ist aufgefordert, sich für dezentrale Schlachthöfe, Mühlen und Lebensmittelhandwerk einzusetzen. Sie muss für faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne für alle Menschen in der Wertschöpfungskette sowie den dringend notwendigen Umbau der Nutztierhaltung sorgen. In diesem Punkt bietet das Konjunkturpaket der Bundesregierung viel zu wenig.

Die Empfehlungen des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung werden für bessere Haltungsbedingungen für Schweine, Kühe und Geflügel sorgen, wenn die Agrarpolitik sie endlich umsetzt. Es ist zu begrüßen, dass sich Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner am Wochenende zu zentralen Empfehlungen der Borchert-Kommission bekannt hat. Sie hätte aber schon längst handeln müssen. Anstatt den Prozess weiter zu verschleppen, erwarten wir von Ministerin Klöckner jetzt konkrete Schritte zur Umsetzung der Empfehlungen der Borchert-Kommission.

Menschenunwürdige, tierquälerische und umweltfeindliche Bedingungen dürfen nicht weiter mit der Herstellung von Fleisch, Milch und Eiern verbunden sein. Das Signal kann auch in der nächsten Woche der Bundestag bei seiner Entscheidung zur Borchert-Kommission setzen.

Wir wünschen den Beschäftigten, die erkrankt sind, gute und schnelle Genesung.“

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Am Köllnischen Park 1
10179 Berlin
Telefon: +49 (30) 275864-0
Telefax: +49 (30) 275864-40
http://www.bund.net

Ansprechpartner:
Christian Rehmer
BUND-Experte für Agrarpolitik
E-Mail: christian.rehmer@bund.net
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel