- „Aus dem Leben der Echsen“: Christoph Hochhäusler inszeniert einen Film Noir im Gangstermilieu
- „Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt“ mit Star-Besetzung aus der deutschen Comedyszene
- „Die Rettung der uns bekannten Welt“: Til Schweiger dreht mit Lilli Schweiger und Emilio Sakraya in NRW
- „Frisch“: Damian John Harper inszeniert Louis Hofmann, Almila Bagriacik, Oliver Masucci
- „Das weiße Haus am Rhein“: Highend-TV um die Hotel-Dynastie des Rheinhotels in Bad Godesberg
- „Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod“ erzählt über die Musik türkischer Gastarbeiterkultur
In ihrer 176. Sitzung förderte die Film- und Medienstiftung NRW 26 Projekte mit 5,76 Mio. Euro, davon acht Kinospielfilme, zwei Dokumentarfilme, einen TV-Film und eine TV-Serie, zwei Drehbücher, eine Projektentwicklung, zwei Vorbereitungen, sechs Verleihprojekte, eine Weltvertrieb-Paketförderung und zwei Kinomodernisierungen.
Spielfilm
In „Aus dem Leben der Echsen“ inszeniert Christoph Hochhäusler angelehnt an Friedrich Schillers Ballade „Die Bürgschaft“ einen Thriller, zum Teil auch in NRW. Das Drehbuch, das bereits von der Filmstiftung gefördert wurde, verfasste er gemeinsam mit Ulrich Peltzer. Tez ist jung und tötet für Geld. Charles Mahr, ein legendärer Gangster der Brüsseler Unterwelt, beauftragt sie, den Mord an einem seiner Kuriere zu rächen. Schnell gerät sie in das Dickicht einer Intrige, in der sie selbst zur Gejagten wird. (Heimatfilm, 750.000 Euro)
„Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt“ ist ein parodistischer Abriss der Menschheitsgeschichte mit Star-Besetzung aus der deutschen Comedyszene: Mit dabei sind Christoph Maria Herbst, Milan Peschel, Carolin Kebekus, Bastian Pastewka, Christian Tramitz, Carsten Strauch, Hannes Jaennicke, Heino Ferch und Matthias Matschke. Regisseur Erik Haffner inszeniert auch in NRW, das Buch verfasste er gemeinsam mit den Kölner Comedy-Autoren Chris Geletneky, Claudius Pläging und Roland Slawik. (Pantaleon Films, 700.000 Euro)
Für „Die Rettung der uns bekannten Welt“ verfasste Lo Malinke gemeinsam mit Regisseur Til Schweiger das Buch zur Tragikomödie. Der 17-jährige Paul baut nach dem Tod seiner Mutter nur noch Mist. Nach einem Selbstmordversuch muss sein Vater ihn ein Therapiezentrum einweisen. Dort erhält er die Diagnose er sei bipolar. Unter den Jugendlichen, die mit psychischen Problemen kämpfen, trifft er auf Toni. In einer manischen Nacht- und Nebel-Aktion flüchten beide aus der Klinik. In den Hauptrollen spielen Lilli Schweiger, Emilio Sakraya, Til Schweiger und Emma Schweiger, auch an 20 Drehtagen in NRW. (Barefoot Films, 700.000 Euro)
In „Frisch“ inszeniert Damian John Harper nach der eigenen Buchadaption des gleichnamigen Romans von Mark McNay, das Leben von Kai, Ehemann, Vater und Arbeiter in einer Hühnerverarbeitungsfabrik nördlich von Duisburg. Die Zeit läuft gegen ihn, denn heute wird sein gewalttätiger Bruder Mirko vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Er wird zu Kai kommen, um sich das Geld zurückzuholen, das Kai für ihn aufbewahren sollte. Das Problem ist – das Geld ist ausgegeben. Louis Hofmann, Oliver Masucci und Almila Bagriacik stehen überwiegend in NRW vor der Kamera von Armin Franzen.
(Weydemann Bros., 600.000 Euro)
„Der Fuchs“ ist ein biografischer Stoff, mit dem der österreichische Regisseur Adrian Goiginger die wahre Geschichte seines Urgroßvaters Franz Streitberger verfilmt. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs trifft der als Motorradkurier arbeitende junge Soldat des Österreichischen Bundesheeres auf einen verwundeten Fuchswelpen. Durch diese sonderbare Freundschaft holt ihn seine eigene Vergangenheit als verstoßener Bauernsohn langsam ein. Ein Großteil der Dreharbeiten mit den Darstellern Simon Morzé, Wotan Wilke Möhring und Axel Stein findet in NRW statt. (Geißendörfer Pictures, 500.000)
„Lost In The Night“ basiert auf dem Buch, das der international ausgezeichnete mexikanische Regisseur Amat Escalante gemeinsam mit seinem Bruder Martín Escalante schrieb. Sie erzählen die bewegende Geschichte des 20-jährigen Emiliano, der, angetrieben von einem tiefen Sinn für Gerechtigkeit, die Suche nach den Verantwortlichen für das Verschwinden seiner Mutter selbst in die Hand nimmt. Match Factory Productions ist der deutsche Koproduzent, die Postproduktion wird zu großen Teilen in NRW durchgeführt. (200.000 Euro)
„Zum Tod meiner Mutter“ heißt das Drama um die 33-jährige Juliane und ihre 64-jährige Mutter Kerstin, die schwer krank in einem Pflegeheim lebt. Kerstin hat den Wunsch zu sterben und hört auf zu essen und zu trinken. Freunde und Bekannte nehmen Abschied. Juliane begleitet ihre Mutter auf diesem Weg des selbstgewählten Sterbens durch Verdursten und Verhungern. Tochter und Mutter sind sich unendlich nah, körperlich und geistig − bis etwas sie trennt: der ersehnte Tod. Die Bochumer Regisseurin und Autorin Jessica Krummacher dreht fast vollständig in NRW, in der Rolle der Tochter wird Birte Schnöink zu sehen sein. (Walker + Worm Film, 200.000 Euro)
„Sweet Disaster“, basierend auf dem Buch der vielfach ausgezeichneten Autorin Ruth Toma, wird von der KHM-Absolventin Laura Lehmus inszeniert: Eine späte Schwangerschaft und das abrupte Ende einer Beziehung − beides zusammen wirkt auf eine Frau wie Brandbeschleuniger auf Grillkohle. Vor der Kamera stehen Friederike Kempter, Florian Lukas und Lena Urzendowsky.
(Field Recordings, 170.000 Euro)
TV
„Das weiße Haus am Rhein“ erzählt als TV-Zweiteiler frei nach der Historie des Rheinhotels Dreesen in Bad Godesberg von den Jahren 1918 bis 1937. Hotelbesitzer-Sohn Emil kehrt aus dem ersten Weltkrieg zurück, um den Traum einer besseren Welt an einem „magischen Ort“ wahr werden zu lassen. Aber das Rheinhotel zieht auch die Mächtigen an. Das Drama eines Lebens, in einer mythischen Landschaft, Auge in Auge mit dem Personal der ganz großen Geschichte. Regie führt Thorsten M. Schmidt nach dem Buch von Dirk Kämper, es soll u.a. mit Jonathan Berlin in NRW gedreht werden.
(Zeitsprung Pictures, 700.000 Euro)
„Capital B“ erzählt als vierteilige Doku-Serie davon, wie Berlin seit dem Mauerfall über viele Umwege von einer provinziellen Großstadt zur Weltmetropole geworden ist, die heute zugleich Boomtown und unregierbar zu sein scheint. Die Regisseure und Autoren Florian Opitz und David Bernet zeigen die Kämpfe, die in Berlin jeher leidenschaftlich um die eine Frage ausgetragen werden: Wem gehört die Stadt? (Fruitmarket, 150.000 Euro)
Dokumentarfilm
„Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod“ erzählt die Geschichte der einzigartigen Musik türkischer Gastarbeiter*innen und ihrer Enkelkinder in Deutschland. Diese musikalische Kultur, die es in dieser Form nur in Deutschland gab, ist ein kulturelles Erbe der Bundesrepublik. Der Blick auf die musikalische Subkultur eröffnet viele neue Perspektiven auf politisch und gesellschaftlich relevante Themen, wie Heimat, Identität und Partizipation. Regie führt Cem Kaya, der das Drehbuch gemeinsam mit Mehmet Akif Büyükatalay schrieb. Das Projekt wurde bereits in der Produktionsvorbereitung gefördert, gedreht wird auch in NRW. (filmfaust, 200.000 Euro)
Der Dokumentarfilm „B-Girls“ begleitet die Freundinnen Frieda, Viola und Jilou. Sie gehören zu den erfolgreichsten Frauen in der fast ausschließlich von Männern dominierten Breakdance-Welt. Doch die B-Girls lassen sich nicht davon abhalten ihr Ding durchzuziehen. Sie stehen vor Entscheidungen, die nicht nur ihr Leben verändern, sondern auch für ihre Freundschaft auf die Probe stellen. Die Autorinnen und Regisseurinnen Lisa Wagner und Elke Brugger studierten beide an der KHM und erhielten bereits eine Projektentwicklungsförderung der Filmstiftung. (Lichtblick, 100.000 Euro)
Drehbuch
„Semis Suche“ handelt von der deutsch-afrikanischen Bundeswehrsoldatin Semi, die in eine Spezialeinheit zur Suche nach dem letzten Menschen mit übernatürlichen Kräften befördert wird. Während des Einsatzes muss sich Semi mit ihrer eigenen Vergangenheit, ihrer Flucht aus Afrika und der Adoption im Sauerland auseinandersetzen. Die Autoren Brock Labrenz und Alexander Pauckner studierten beide an der KHM. (20.000 Euro)
In „Das Opferfest“ kommen fünf Geschwister zusammen, um ihren verwitweten Vater Ali in Deutschland zu besuchen und ihn in einem Altersheim unterzubringen. Doch der kündigt an, sich neu verheiraten zu wollen. Bünyamin Musullu absolvierte sein Studium an der ifs internationale filmschule köln.
(20.000 Euro)
Projektentwicklung
In „Exilland“ sollen geflüchtete Künstler*innen, Musiker*innen, Schrifsteller*innen oder Homosexuelle offen und ohne Filter durch Worte, Bilder, Zeichnungen, Animationen oder Musik über ihre Lebens- und Gefühlswelten erzählen. Autorin ist Katja Duregger. (Tag/Traum, 26.400 Euro)
Vorbereitung
„Die Bottrop Boys“ ist eine Ruhrgebiets-Komödie über den Fußballvereinschef Michael und seinen Sohn Simon. Sie wollen ihren Verein nach ganz oben bringen und geraten dabei an die falschen Partner. Das Drehbuch von Stephan Brüggenthies wurde bereits von der Filmstiftung gefördert, die Regie übernimmt Markus Imboden. (Coin Film, 40.000 Euro)
In „Der Affe und das Mädchen“ rächt sich Mimi nach dem Verschwinden ihrer Freundin an allem und jedem, der ihr im Weg steht. Die Regisseurin Ann-Kristin Reyels schrieb auch das Drehbuch.
(unafilm, 35.000 Euro)
Verleih
- Die animierte Kinderbuchverfilmung „Meine Freundin Conni – Geheimnis um Kater Mau“ von Ansgar Niebuhr startet am 2. Juli im Kino (Senator, 70.000 Euro)
- Für „Lieber Thomas“ über den DDR-Lyriker Thomas Brasch standen u.a. der Deutsche Filmpreis-Gewinner Albrecht Schuch und Jella Haase vor der Kamera, Regie führte Andreas Kleinert. (Wild Bunch, 50.000 Euro)
- Nach der Berlinale-Premiere als Eröffnungsfilm der Perspektive Deutsches Kino kommt Barbara Otts Langfilmdebüt „Kids Run“ mit Jannis Niewöhner im November ins Kino. (farbfilm, 40.000 Euro)
- Das Langfilmdebüt „Der Schneider“ von Sonia Liza Kentermann ist ein Drama um den griechischen Schneider Nikos in der Wirtschaftskrise. (Neue Visionen, 34.000 Euro)
- „Die Rüden“ von Connie Walther feierte bereits Weltpremiere bei den Hofer Filmtagen und startet am 20. August in den deutschen Kinos. (Real Fiction, 24.000 Euro)
- „Vatersland“, der erste Spielfilm von Petra Seeger, erhielt bereits eine Produktionsförderung der Filmstiftung und startet am 8. August in den deutschen Kinos. (W-film, 20.000 Euro)
Weltvertrieb
- „The Match Factory“ erhält eine Paketförderung für den Weltvertrieb von zehn Projekten, darunter u.a. die bereits von der Filmstiftung in der Produktion geförderten Projekte „Je suis Karl“, „Lieber Thomas“, „Wonder Zenia“ und „The Middle Man“. (250.000 Euro)
Kino
- Das Residenz-Kino in Arnsberg erhält eine Modernisierungsförderung von 100.000 Euro.
- Die Modernisierung des Herzog-Theater in Geldern wird ebenfalls mit 58.000 Euro unterstützt.
Die vollständigen Förderergebnisse entnehmen Sie bitte der anhängenden Fördertabelle.
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