– Über 122.000 Unterschriften an Staatssekretäre des rumänischen Umweltministeriums überreicht
– Forderung nach umfassendem Schutz der Ur- und Naturwälder in den Karpaten
Mehr als 122.000 Menschen insbesondere aus Rumänien und der EU rufen den rumänischen Minister für Umwelt, Wasser und Wälder, Costel Alexe, zu einem effektiven Waldschutz auf. Die Forderungen der Petition, die von der Stiftung EuroNatur und ihrer rumänischen Partnerorganisation Agent Green gestartet wurde, sind deutlich: effektiver Schutz der Wälder in Schutzgebieten, ein sofortiger Abholzungsstopp für alle potentiellen Ur- und Naturwälder, Einsetzung einer kompetenten und öffentlich finanzierten Nationalpark-Verwaltung sowie die Entwicklung einer nationalen Strategie für Ökotourismus.
Nicht zuletzt durch die jüngsten Skandale im Forstsektor Rumäniens, wie etwa die Ermordung von zwei Förstern im letzten Jahr, rückte das Thema mehr in die Öffentlichkeit. Die neue EU-Biodiversitätsstrategie fordert unmissverständlich den effektiven Schutz der letzten Ur- und Naturwälder Europas.
Rumänien beherbergt etwa zwei Drittel aller Urwälder der EU (außerhalb Skandinaviens). Die im September 2019 veröffentlichte PRIMOFARO Studie identifizierte noch mehr als eine halbe Million Hektar potentielle Ur- und Naturwälder in Rumänien. Große Teile davon sind – zumindest auf dem Papier – geschützt. Doch diese wertvollen Ökosysteme werden weiterhin, meist illegal, abgeholzt. Große Kahlschläge durchlöchern die Wälder in den Karpaten, die nicht nur ein essentieller Lebensraum für viele bedrohte Tiere und Pflanzen, sondern auch ein riesiger CO2-Speicher sind.
„Vor allem jetzt, nachdem die Europäische Kommission auf unsere Beschwerde hin ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Rumänien eingeleitet hat, und wir noch immer keine klaren Maßnahmen von Seiten der rumänischen Regierung sehen, ist es wichtig deutlich zu machen, wie viele Menschen eine Veränderung erwarten. Wir stecken mitten in einer globalen Klima- und Biodiversitätskrise. Um dieser entgegenzuwirken, ist der effektive Schutz aller alten Wälder in der EU unabdingbar. Deshalb erwarten wir, dass die rumänische Regierung sehr schnell aktiv wird“, sagt Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer der Stiftung EuroNatur.
„Heute schärfen wir das Bewusstsein für die enorme Bedeutung der Wälder, vor allem für ihren dringlichen unmittelbaren Schutz. Hierfür ist die rumänische Regierung verantwortlich; sie muss garantieren, dass die europäische und die rumänische Gesetzgebung respektiert werden und keine Abholzungen oder andere zerstörerische Eingriffe in das Ökosystem erlaubt sind. Deshalb fordern wir von Umweltminister Costel Alexe, den Willen der Menschen, die die Petition unterzeichnet haben, zu respektieren und sich unverzüglich für den Schutz der Paradieswälder einzusetzen“, sagt Veronica Tulpan von Agent Green.
Hintergrundinformationen:
- Die Petition können Sie hier einsehen: https://you.wemove.eu/campaigns/rumanien-retten-sie-die-letzten-grossen-urwalder-europas. Inzwischen haben über 130.000 Menschen unterschrieben.
- Hier können Sie die PRIMOFARO Studie (engl.) herunterladen, bei der 2019 die potentiellen Ur- und Naturwaldflächen Rumäniens identifiziert wurden: https://www.euronatur.org/fileadmin/docs/Urwald-Kampagne_Rumaenien/PRIMOFARO_24092019_layouted.pdf
- Ziel der Kampagne „SaveParadiseForests“ ist der Schutz der wertvollsten Urwälder der Karpaten, insbesondere in Rumänien. Sie wird von den Naturschutzorganisationen EuroNatur und Agent Green gemeinsam koordiniert und durchgeführt.
EuroNatur ist eine gemeinnützige, international tätige Naturschutzstiftung mit Sitz in Radolfzell am Bodensee. Ziel ist der grenzübergreifende Erhalt wertvoller europäischer Natur- und Kulturlandschaften mitsamt ihrer Artenvielfalt. Hauptbestandteil der Arbeit von EuroNatur ist es, Menschen und Natur zu verbinden – die Grundlage, um einen langfristigen Erfolg der Projekte zum Schutz von Wildtieren wie Wölfen, Bären, Luchsen, Zugvögeln und ihren Lebensräumen zu erreichen. Sie finden uns im Internet unter www.euronatur.org und auch auf Facebook, Twitter, Instagram und YouTube.
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