„Der Bestand an Arbeitslosen ist zwar seit März deutlich gestiegen, im Juni entwickelte sich die Arbeitslosigkeit jedoch leicht rückläufig. Die Zahl der Arbeitslosen ist trotz der anhaltenden Corona-Krise von Mai auf Juni um 91 Personen gesunken. Es meldeten sich weniger Menschen aufgrund von Entlassungen oder Aufgabe ihrer selbstständigen Erwerbstätigkeit arbeitslos. Gleichzeitig nahmen wieder mehr Personen eine Beschäftigung auf. Auch die Fördermaßnahmen legten an Fahrt zu und können wieder stärker in Anspruch genommen werden. Diese Faktoren führen zu einer positiveren Bilanz der Arbeitslosenzahlen“, sagt Angelika Hugel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Chemnitz.

Neu-Anzeigen Kurzarbeit gehen zurück.

„In den letzten beiden Monaten sind deutlich weniger Anzeigen auf Kurzarbeit hinzugekommen. Im Juni gingen nur noch 55 Anzeigen ein. Während des Shutdown im März und April waren es monatlich bis zu 1.900 Anzeigen. Seit März wurde für mehr als 45.000 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen Kurzarbeit angezeigt. Die meisten kamen aus dem KfZ-Handel, aus der Dienstleistungsbranche und dem Verarbeitenden Gewerbe“, erklärt die Agenturchefin. 

Die Anzeigen auf Kurzarbeit und die davon betroffenen Personen bilden eine Obergrenze ab. Der tatsächliche Umfang der Kurzarbeit wird geringer ausfallen. Erst mit dem monatlich nachträglich gestellten Antrag sind der konkrete Umfang des Arbeitsausfalls und die davon betroffenen Beschäftigten ersichtlich. 

Informationen Arbeitsmarkt:

Arbeitslosenzahl im Juni:  9.718

Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (9.809): -91 oder -0,9 Prozent

Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (7.857):  +1.861 oder +23,7 Prozent

Arbeitslosenquote im Juni: 7,8 Prozent

Arbeitslosigkeit

Verglichen mit dem Monat Mai verringerte sich die Arbeitslosigkeit in Chemnitz um 91 Personen bzw. 0,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sind 1.861 Personen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Das ist ein Plus von 23,7 Prozent.

Aus diesen Branchen meldeten sich die meisten Menschen im Juni arbeitslos:

  • Arbeitnehmerüberlassung (72)
  • Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (68)
  • Verarbeitendes Gewerbe (57), darunter die meisten Arbeitslosmeldungen aus der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie (42)
  • Wirtschaftliche Dienstleistungen (42), diese umfassen Dienstleistungen für Privatpersonen und Unternehmen wie KfZ-Vermietung, Reisebüros und Reiseveranstalter, Wach- und Sicherheitsdienste, Gebäudebetreuung, Garten- und Landschaftsbau, Sekretariats- und Schreibdienste, Call Center, Messe-, Ausstellungs- und Kongressveranstalter

Insgesamt sind 9.718 Chemnitzer und Chemnitzerinnen von Arbeitslosigkeit betroffen.

Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Prozent auf 7,8 Prozent. Im Juni des Vorjahres lag sie bei 6,3 Prozent.

Arbeitslosenbestand steigt in beiden Einrichtungen – Arbeitsagentur besonders betroffen

In der Chemnitzer Arbeitsagentur waren 3.055 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 86 Personen mehr als im Vormonat (plus 2,9 Prozent) und 1.095 mehr als im Vorjahr (plus 55,9 Prozent).

Im Chemnitzer Jobcenter waren zusätzlich 6.663 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. 177 weniger als im Mai (minus 2,6 Prozent) und 766 mehr als vor einem Jahr (plus 13 Prozent).

Jugend-Arbeitslosigkeit

Überproportional stark betroffen von der aktuellen Lage ist die Personengruppe der Jüngeren im Alter von 15 bis unter 25 Jahren, hier liegt der Bestand an Arbeitslosen auf dem Niveau des Vormonates und ist im Vergleich zum Vorjahr um 349 oder 47,4 Prozent gestiegen. Der starke Anstieg liegt vor allem an weniger Abgängen in arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, wie zum Beispiel Fördermaßnahmen zum Berufseinstieg oder der Berufswahl sowie Integrationskursen. In den vergangenen Wochen wurden rund 70 Prozent weniger Abgänge in Maßnahmen registriert.

Insgesamt sind 1.086 junge Chemnitzer und Chemnitzerinnen von Arbeitslosigkeit betroffen.

Gemeldete Arbeitsstellen

Die Nachfrage nach Arbeitskräften bewegt sich auf einem niedrigen Niveau. Im Juni 2020 wurden 491 Arbeitsstellen neu gemeldet, das sind 35,4 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die meisten neuen Stellen meldeten Personaldienstleister (101), das Gesundheits- und Sozialwesen (71) sowie der Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz (60).

Im Gesamtbestand waren 2.118 Arbeitsstellen vakant. Das sind 26 oder 1,2 Prozent weniger als im Vorjahr.

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