Kapitalschutz-Index
Bei Kapitalschutz-Zertifikaten sichert der Emittent dem Anleger eine Rückzahlung bei Fälligkeit in Höhe des Nennwerts zu. Darüber hinaus besteht die Chance auf eine attraktive Rendite abhängig von der Entwicklung des Basiswerts. In Phasen stark steigender Märkte lassen sich jedoch lediglich unterdurchschnittliche Renditen erzielen, der Sicherheitsaspekt steht klar an erster Stelle.
Anfang Juni zeigte sich die zuletzt genannte Charakteristik von Kapitalschutz-Zertifikaten besonders deutlich. Während der Euro Stoxx 50 zu Monatsbeginn um gut elf Prozent zulegen konnte, stieg der Kapitalschutz-Index lediglich um gut drei Prozent. Im Gegenzug wurde der darauf folgende deutliche Kurseinbruch sehr gut abgebremst. Danach profi tierte der Kapitalschutzindex wiederum nur teilweise von der Kurserholung des Euro Stoxx 50, so dass er im weiteren Monatsverlauf stetig dem Eurozonen-Index hinterherhinkte. Per Monatsende erwirtschaftete der Kapitalschutz-Index immerhin eine Rendite von 3,58 Prozent. Der Euro Stoxx 50 schaff te es im gleichen Zeitraum auf ein Kursplus von 6,03 Prozent.
Langfristig machte sich dieses Sicherheitskonzept auf jeden Fall für den Anleger bezahlt. Mit einer jährlichen Rendite von 2,80 Prozent konnten sich Kapitalschutz-Zertifikate seit Aufl age im Jahr 2006 erheblich besser entwickeln als der Euro Stoxx 50 (-0,74 Prozent). Und dies bei einer Volatilität von nur durchschnittlich 3,07 Prozent (Euro Stoxx 50: 22,75 Prozent).
Aktienanleihen-Index
Bei Aktienanleihen kommt unabhängig von der Wertentwicklung des Basiswerts ein Zinsbetrag zur Auszahlung. Art und Höhe der Rückzahlung bei Fälligkeit hängen davon ab, ob der Basiswert am Bewertungstag auf, über oder unter dem Basispreis liegt. Erreicht der Basiswert mindestens den Basispreis, erhält der Anleger den Nennwert zurück. Bei einem unter dem Basispreis liegenden Basiswert erhält der Anleger je nach Ausstattung entweder den Wert des Basiswerts oder diesen direkt geliefert.
In Seitwärts- oder moderaten Abwärtsmärkten garantiert der Zinsertrag bei Aktienanleihen eine stetige Ertragsquelle, in stark steigenden Märkten bewirkt die Partizipationsbegrenzung eine Underperformance. Im Juni machte sich vor allem letzterer Aspekt bemerkbar. Zwar konnte der zwischenzeitliche Kurseinbruch abgebremst werden, von den Kursanstiegen des Euro Stoxx 50 zu Monatsbeginn und -schluss partizipierte der Aktienanleihen-Index nur geringfügig. So legte der Aktienanleihen-Index im Juni nur um 1,34 Prozent zu, während der Euro Stoxx 50 ein Monatsplus von 6,03 Prozent erzielte. Der Kupon blieb bei 3,5 Prozent nahezu konstant, der Basispreis erhöhte sich von 3.011 auf 3.100 Punkte. Die Laufzeit verlängerte sich von 357 auf 406 Tage.
Langfristig hat der Aktienanleihen-Index jedoch die Nase vorn. Während er seit Indexaufl age im Jahr 2009 eine Jahresrendite von 2,97 Prozent einfuhr, schaff te es der Euro Stoxx 50 im gleichen Zeitraum nur auf ein Plus von 2,14 Prozent. Dank geringerer Wertschwankung leben Käufer von Aktienanleihen zudem deutlich ruhiger.
Discount-Index
Discount-Zertifikate gewähren einen Abschlag (Discount) auf den aktuellen Kurs des Basiswerts. Durch diesen „Rabatt“ werden mögliche Kursverluste des Basiswerts abgefedert. Im Gegenzug ist die Teilhabe an einem Kursanstieg durch den sogenannten Cap begrenzt.
Im Juni machte sich diese Cap-Begrenzung nach oben eher negativ für den Discount-Zertifikate- Investor bemerkbar. Zwar konnte der Kurseinbruch zu Monatsmitte gut abgefedert werden, dafür profi tierten Anleger nur in geringem Maße von der deutlichen Kurserholung des Euro Stoxx 50. Den gesamten Monatsverlauf hinkte der Discount- Index dem Euro Stoxx 50 hinterher. Das zeigte sich auch zu Monatsultimo. Während der Euro Stoxx 50 eine ansehnliche Rendite von 6,03 Prozent erzielte, schaff te es der Discount-Index lediglich auf ein Kursplus von 1,82 Prozent. Der Cap ging von 2.951 auf 2.781 Zähler zurück. Die Laufzeit verkürzte sich von 254 auf 237 Tage.
Langfristig machte sich aber die Discount- Strategie auf jeden Fall bezahlt. Seit Auflage im Januar 2006 erzielte der Discount-Index eine jährliche Rendite von 3,22 Prozent. Der Euro Stoxx 50 erlitt hingegen im gleichen Zeitraum einen jährlichen Verlust von 0,74 Prozent. Während der Discount-Index in den ersten Jahren nicht mit der Rendite des Euro Stoxx 50 mithalten konnte, spielte der Discount-Index seit Mitte des Finanzkrisenjahres 2008 seine Stärken aus. Und dies bei einer Volatilität von nur 11,38 Prozent (Euro Stoxx 50: 22,75 Prozent).
Bonus-Index
Bonus-Zertifikate zahlen bei Fälligkeit einen Bonusbetrag, sofern der Basiswert die festgesetzte Barriere im entsprechenden Beobachtungszeitraum nicht erreicht oder durchbrochen hat. Trotzdem bleibt die Möglichkeit erhalten, an Aufwärtsbewegungen des Basiswerts unbegrenzt teilzuhaben. Wird die Barriere verletzt, drohen jedoch Verluste.
In Phasen stark steigender Kurse halten Bonus- Zertifi kate nicht ganz mit der Wertentwicklung des Basiswerts mit. In moderaten Abwärtsphasen werden Verluste abgefedert. Bei stark fallenden Kursen mit Annäherung an die Barriere verlieren sie überdurchschnittlich. Im Juni zeigten sich Bonus-Zertifikate von der positiven Seite. Der zwischenzeitliche Kurseinbruch des Euro Stoxx 50 konnte leicht abgefedert werden, von dem deutlichen Kursanstieg des Basiswerts konnte der Bonus-Index gut profi tieren, auch wenn er per Monatsultimo mit einer Rendite von 4,06 Prozent nicht ganz mit dem Kursplus des Euro Stoxx 50 von 6,03 Prozent mithalten kann. Die Barriere sank von 2.016 auf 1.920 Punkte. Der Bonuslevel ging von 4.318 auf 3.936 Zähler zurück. Die Laufzeit sank von 784 auf 695 Tage.
Auch langfristig geht die Strategie durchaus auf. Seit Aufl age (2006) erzielte der Bonus- Index ein Plus von 1,78 Prozent jährlich. Der Euro Stoxx 50 erwirtschaftete im gleichen Zeitraum nur eine Rendite von -0,74 Prozent. Die Volatilität des Bonus-Indexes (22,29 Prozent) ist etwas geringer als die des Euro Stoxx 50 (22,75 Prozent).
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