Es ist soweit: Im Frühjahr 2020 hat der Change-Experte und Organisationsberater Hans-Werner Bormann sein Lebenswerk, die WSFB Beraterausbildung an seine langjährige Kollegin Jennifer Reckow, ebenso Expertin im Change Management und Geschäftsführerin der Unternehmensberatung processline GmbH übergeben. Mit der Geschäftsübergabe beginnt für die renommierte Beraterausbildung ein ganz neuer Abschnitt.

Die Change-Ausbildung powered by processline vereint den erfolgreichen Ausbildungsansatz ihres Gründers mit den wirkungsvollen und praxiserprobten Beratungsmethoden der seit 2002 im Change Management tätigen processline Unternehmensberatung. In der neuen Change-Ausbildung möchte Jennifer Reckow mit ihrem Lehrberater-Team, den Beratern und Führungskräften dazu verhelfen, eine neue Change-Kompetenz in sich zu entwickeln, die Leidenschaft und Begeisterung mit Sachverstand und Professionalität im Veränderungsmanagement vereint. Im folgenden Interview erzählt Jennifer Reckow über die Beweggründe ihrer Entscheidung und die Mission der WSFB Akademie:

FRAU RECKOW, SIE PLÄDIEREN FÜR EINE QUALIFIZIERTE BERATERAUSBILDUNG. HEISST DAS IM UMKEHRSCHLUSS, DASS DIE AUSBILDUNG ZUM BERATER HEUTZUTAGE NOCH NICHT QUALIFIZIERT GENUG ABLÄUFT?

JR: Der Begriff „Berater“ ist leider nicht geschützt und somit auch alle seine Variationen nicht. Viele Menschen gehen immer noch davon aus, dass sie mit umfangreicher Erfahrung als Führungskraft oder Unternehmensleitung auch eine gute Beratungsleistung erbringen können. Jedoch ist vielen nicht bewusst, dass Beratung eine völlig andere Disziplin ist als klassische Führung. Dies ergibt sich schon alleine aus dem Perspektivwechsel, der idealerweise bewusst vollzogen wird.

Zusätzlich gilt es in der Beratung:
1) über das Hintergrundwissen zu Entwicklungsgraden, mentalen Modellen und die entscheidenden Organisationsaspekte zu verfügen,
2) die Kompetenz zu haben, diese Aspekte zu bewerten,
3) daraus die richtigen Methoden und Maßnahmen herzuleiten sowie
4) den Prozess aus Change-Perspektive professionell zu steuern.

WAS MUSS EINE CHANGE MANAGEMENT AUSBILDUNG DENN GENAU VORWEISEN, UM ALS QUALIFIZIERT BEWERTET ZU WERDEN?

JR: Eine qualifizierte Change Management Weiterbildung sollte neben der Vermittlung des notwendigen Wissens auch einen angemessenen Raum bieten, um eigene Erfahrungen zu reflektieren, das erfahrene Wissen in Supervisionsrunden einzubringen und daraus eigene Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten.

SIE ÜBERNEHMEN DIE WSFB BERATERWEITERBILDUNG UND RICHTEN DIESE SOWOHL AUF BERATER ALS AUCH AUF FÜHRUNGSKRÄFTE AUS. ZUGLEICH FÜHREN SIE SELBST EINE UNTERNEHMENSBERATUNG. DAS MAG AUF DEN ERSTEN BLICK SCHWER ZU VERSTEHEN SEIN. WARUM MACHEN SIE DAS?

JR: Meine Leidenschaft ist Change und mich treibt der starke Wunsch an, die Welt der Organisationen nachhaltig und erfolgreich zu verändern. Der Weg dahin führt über die Schaffung des Bewusstseins für die richtigen Maßnahmen und Methoden des Change Managements. Somit ist es in meinem Interesse, sowohl den Führungskräften als auch den Beratern das Wissen zu vermitteln, um in der Zusammenarbeit effektiver zu sein. Nur dann werden Change-Vorhaben endlich erfolgreicher sein, als das jetzt der Fall ist. Denn die Erfolgsquote stagniert gefährlich auf dem 20 Prozent-Niveau, was einen dringenden Handlungsbedarf signalisiert.

KÖNNEN BERATER UND FÜHRUNGSKRÄFTE WOMÖGLICH ÜBER DEN DEFINIERBAREN KURSINHALT HINAUS VONEINANDER ZUSÄTZLICH PROFITIEREN?

JR: Absolut! Die Ausbildung wird neben ihren Fachmodulen eine neue zwischenmenschliche Austauschebene entstehen lassen, die das Verständnis und Vertrauen zwischen führenden und beratenden Teilnehmern stark prägen kann. Als Kursbegleiter wollen wir einen kulturellen Change unterstützen, der darin besteht, uns als Führende und Beratende als faire Sparringpartner im Wandel zu verstehen und zu behandeln. Das Barrikadendenken darf ein Ende haben! Die Beratenden dürfen nicht mehr als notwendiges Übel hingenommen werden, deren Mehrwert schon am Start stark bezweifelt wird. Auf der anderen Seite sollte eine Begleitung durch einen Berater im Unternehmen nicht als ein Zeichen des Führungsunvermögens ausgelegt werden.

Auch das Verständnis für Führungskräfte sollte gestärkt werden, die über den kurzfristigen Erfolg hinausdenken. Durch diesen kulturellen Ansatz in der Ausbildung werden wir einen neuen nachhaltigen Mehrwert in der Change-Beratung schaffen.

FÜR WAS STEHT IM NAMEN DER NEUEN WSFB AKADEMIE DIE ZUSATZBEZEICHNUNG „POWERED BY PROCESSLINE“?

JR: Die neue WSFB Akademie ist die Schwestergesellschaft der processline. Die processline hat in den letzten 18 Jahren eine sehr gute Marktposition und -expertise in der Change-Beratung erlangt. Wir verfügen zudem über umfassende Erfahrungen, was eine fundierte Beratungsausbildung – besonders für Quereinsteiger – anbieten sollte. Viele unserer Berater wurden bereits in der Vergangenheit im Rahmen der WSFB-Beraterweiterbildung ausgebildet, ergänzend zu weiteren Weiterbildungsmaßnahmen. Diese Erfahrungen werden wir in das bewährte Weiterbildungsprogramm der WSFB-Beraterweiterbildung einbringen und damit weiterentwickeln. Somit werden sich mit den beiden Gesellschaften, einerseits erprobte Erfahrungswerte aus der Beratungspraxis mit der fundierten Theorie im Veränderungsmanagement zu einer neuen Ausbildungsqualität in der Change-Beratung zusammenschließen. Denn die brauchen wir auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke des Wandels dringend.

VIELEN DANK FÜR DAS GESPRÄCH!

HINTERGRUND: Die WSFB Akademie hat ihren Ursprung in der WSFB-Beratergruppe Wiesbaden, bei der seit 2002 mehr als 300 Change-Berater und Führungskräfte in der systemischen Organisationsberatung erfolgreich ausgebildet wurden

 

Über die processline GmbH

Jennifer Reckow ist Geschäftsführerin und Gründerin der processline GmbH, einer auf komplexe Veränderungsprojekte spezialisierten Organisationsberatung mit Sitz in Speyer. Außerdem ist sie eine ankerkannte Change-Expertin, die häufig von Medien zu wirtschaftlichen und politischen Themen angefragt wird. Mehr Informationen finden Sie unter www.jennifer-reckow.de.

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