• Bayerische Eisenbahngesellschaft veröffentlicht Jahresranking zur Servicequalität 2019 
  • 24 von 31 bewerteten Netzen übertreffen die hohen Mindesterwartungen 
  • Mit Tabellenführer Agilis-Nord erreicht ein Netz erstmals die Höchstpunktzahl 
  • Flughafenexpress und Netz Südhessen-Untermain neu in den Top 10

Die Servicequalität des Regionalverkehrs in Bayern bleibt weiterhin hoch. Das zeigt das Ranking für das Jahr 2019, das die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) jetzt veröffentlicht hat. Die BEG, die den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Auftrag des Freistaats plant, finanziert und kontrolliert, überprüft regelmäßig die Leistungen der bayerischen Eisenbahnverkehrsunternehmen in Sachen Sauberkeit, Komfort und Kundenorientierung. Auf einer Skala von -100 bis +100 Punkten erzielten die 31 bayerischen Regionalverkehrsnetze im Durchschnitt 30,25 Punkte. Das Ergebnis liegt damit leicht über dem Vorjahresniveau (Jahresranking 2018: 29 Netze, 28,68 Punkte). Die BEG bewertet die einzelnen Netze mit Hilfe von externen Testern und Fahrgastbefragungen.

Mehr als drei Viertel der bewerteten Netze (24 von 31) übertrafen 2019 die Mindestanforderungen der BEG. An der Spitze hat sich erneut das Netz Agilis-Nord behauptet: Mit 100 erreichten von 100 möglichen Punkten hat der Betreiber Agilis seine langjährige Führungsposition in Sachen Servicequalität eindrucksvoll untermauert. Das BEG-Ranking zur Servicequalität 2019 sowie alle Jahreswerte seit 2011 sind unter www.beg-ranking-servicequalitaet.de zu finden.

„Die Servicequalität entscheidet mit darüber, wie die Menschen das Angebot im Bahnland Bayern annehmen“, sagt Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer. „Ich freue mich über die sehr guten bayernweiten Jahreswerte 2019. Im Zuge der Corona-Pandemie haben wir mit den Verkehrsunternehmen sogar noch einmal verschärfte Reinigungsstandards definiert. Die Unternehmen haben ihre bestehenden, umfassenden Reinigungsmaßnahmen nochmals intensiviert. Beispielsweise werden viel genutzte Kontaktflächen, Haltestangen und Griffe noch häufiger geputzt und desinfiziert.“

Im Rahmen des Messsystems zur Servicequalität beurteilt die BEG seit 2008 Leistungskriterien, die unmittelbar in der Verantwortung der Eisenbahnverkehrsunternehmen liegen. Berücksichtigt werden die Sauberkeit der Fahrzeuge, die Fahrgastinformation, die Funktionsfähigkeit der Ausstattung, die Serviceorientierung der Zugbegleiter und die Kundenorientierung bei Beschwerden. Die bayernweiten Durchschnittswerte haben sich seither insgesamt deutlich verbessert. Der positive Trend zeigt: Die Verkehrsunternehmen nutzen die Ergebnisse zur gezielten Verbesserung ihrer Servicequalität. BEG-Geschäftsführerin Bärbel Fuchs erklärt: „Wir bewerten bayernweit nach einheitlichen Kriterien und machen Leistungen vergleichbar. Für die Verkehrsunternehmen sind die Ergebnisse eine wichtige Datenbasis, um permanent an der Qualität ihres Angebots zu arbeiten. Außerdem setzen wir finanzielle Anreize, indem wir die bayerischen Bahnen für gute Servicequalität belohnen.“ Erreicht ein Unternehmen den Wert Null, sind die Erwartungen der BEG gerade erfüllt. Wer darüber liegt, erhält eine Bonuszahlung, wer Minuspunkte verzeichnet, zahlt Strafe (+100 Punkte = maximaler Bonus, -100 Punkte = maximaler Malus).

Tabellenführer Agilis-Nord glänzt zum achten Mal in Folge / Zwei Newcomer in den Top 10

In den Top 10 erreichen alle Netze mehr als 50 von 100 möglichen Punkten. Spitzenreiter ist zum achten Mal in Folge das Netz Agilis-Nord mit 100 von 100 möglichen Punkten. Agilis gelingt damit eine Meisterleistung: Zum ersten Mal seit Einführung des Messsystems im Jahr 2008 erreicht ein Netz die Höchstpunktzahl. Dicht auf den Fersen folgt das Netz Kissinger Stern, das die Erfurter Bahn betreibt. Nach 86,49 Punkten im Vorjahr konnte die Erfurter Bahn noch einmal über 11 Punkte gut machen und liegt im Jahresranking 2019 mit 98,31 Punkten auf Platz zwei. Das Netz Oberpfalzbahn/Waldbahn landet mit 82,84 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz (Vorjahr: 91,55 Punkte).

Auf Anhieb konnten sich zwei Newcomer in den Top 10 behaupten. Der Flughafenexpress, der seit Dezember 2018 nahezu jede Stunde zwischen Regensburg und dem Münchner Flughafen verkehrt, schneidet mit 61,47 Punkten ab. Das länderübergreifende Netz Südhessen-Untermain landet mit 50,84 Punkten ebenfalls im ersten Drittel der Tabelle; es wird seit Betriebsaufnahme im Dezember 2018 für den bayerischen Streckenabschnitt im Qualitätsmesssystem der BEG erfasst.

Verbesserungen und Nachholbedarf

Die beste Entwicklung nach Punkten nahm das Netz Regio Nordostbayern. Es konnte mehr als 22 Punkte dazu gewinnen und wird für das Gesamtjahr 2019 mit 30,72 Punkten bewertet (2018: 7,89 Punkte). Vor allem bei der Sauberkeit innen und der Fahrgastinformation im Zug konnte das Netz punkten. Für das Netz Linienstern Mühldorf ging es ebenfalls aufwärts: mit einem Plus von über 18 Punkten erreicht das Netz 42,68 Punkte (2018: 24,39 Punkte). Verbessert hat sich das Netz vor allem bei der Sauberkeit innen und außen und bei der Funktionsfähigkeit der Ausstattung.

Sieben Netze haben den Bonusbereich verfehlt. Mehr als 31 Punkte abgeben musste der Fugger-Express. Nach +16,34 Punkten im Vorjahr bleibt das Netz 2019 mit -15,18 Punkten unter den Erwartungen der BEG. Vor allem die Fahrgastinformation im Zug sowie die Sauberkeit der Fahrzeuge innen galten als verbesserungswürdig. Mit einem Verlust von über 21 Punkten ist das Netz Alex-Nord und -Süd mit -29,40 Punkten das Schlusslicht in der Tabelle (2018: -7,51 Punkte). Im Vergleich zum Vorjahr wurde insbesondere die Sauberkeit innen und außen häufiger moniert.

Die Pünktlichkeitswerte fließen nicht in die Ergebnisse des Rankings zur Servicequalität ein. Sie wird in einem gesonderten Messsystem erfasst und separat veröffentlicht. Die Gründe für etwaige Verspätungen und Zugausfälle sind vielfältig. Sie liegen unter anderem an Mängeln der Schieneninfrastruktur und fallen damit nicht allein in die Verantwortung der Verkehrsunternehmen, die den Zugverkehr auf den Strecken betreiben.

Über die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft ist ein Unternehmen des Freistaats Bayern. Im Auftrag des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr plant, finanziert und kontrolliert die BEG den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern. Zu den wesentlichen Aufgaben der BEG gehören dabei die Konzeption und Verbesserung von Fahrplänen sowie die Qualitätssicherung. Die Aufträge für Verkehrsleistungen werden in Wettbewerbsverfahren vergeben. Den Zuschlag erhält jeweils das Verkehrsunternehmen, welches das insgesamt wirtschaftlichste, also das qualitativ und preislich beste Angebot abgibt. Als Folge des Wettbewerbs zwischen den Eisenbahnverkehrsunternehmen konnte die BEG in den letzten Jahren nicht nur das Fahrplanangebot, sondern auch Qualitätsmerkmale wie Komfort und Fahrgastinformation ständig verbessern. Große Erfolge waren unter anderem die Einführung des Bayern-Takts – ein Stundentakt für fast ganz Bayern – sowie des Bayern-Tickets.

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