Sechs faszinierende Persönlichkeiten prägen das Leben am Küstenabschnitt zwischen La Baule und Hendaye in Frankreich. Im November 2020 wagt Boris Herrmann als erster Deutscher die Vendée Globe, die härteste Einhandregatta der Welt. Im Loiretal-Atlantik werden aus dem Holz der Mooreiche Messer in Handarbeit gefertigt und in Mimizan im Département Les Landes weiß Richard Sanchez was der Natur guttut und zudem noch Spaß macht.

Auf großer Fahrt

Wenn am 8. November 2020 um 13.02 Uhr in Les Sables-d’Olonne der Startschuss für die Vendée Globe fällt, schaut die Welt auf den Deutschen Boris Herrmann. Der gebürtige Oldenburger ist der erste deutsche Segler, der sich der Herausforderung der härtesten Einhandregatta der Welt stellt. Die Vendée Globe führt ab der französischen Atlantikküste und entlang des Südpolarmeers im Bereich der sogenannten Roaring Forties – zwischen 40 und 50 Grad südlicher Breite – einmal um den Globus. Alle vier Jahre findet die Non-Stop-Regatta statt; Start- und Zielpunkt ist stets der Küstenort in der Vendée. www.vendeeglobe.org/en

Messerschmied der Extraklasse

Jean-Henri Pagnon ist Messerschmied. In seinem Atelier JHP in Saint-André-des-Eaux im Naturpark La Brière stellt er auf traditionelle Art die beliebten Unikate her. Die Messer werden aus dem Holz jahrhundertealter Eichen gefertigt, die in den Sumpflandschaften der Region durch die Einwirkung von Wasser, Torf und Kieselsäure versteinern. Pagnon und seine Kompagnons machen die Bäume selbst ausfindig. Das außergewöhnliche Holz wie auch die Klappmesser selbst tragen den Namen Morta. Aus hochwertigen Materialien und in Handarbeit entstehen im Atelier JHP eine breite Palette verschiedener Messertypen. couteaux-morta.com

Erzählungen eines Seemanns

Richard Luydlin kennt sie alle: die Geschichten rund um die auf Stelzen erbauten Watthütten in der Bucht von Arcachon. Die erste entstand bereits 1883 auf einer Sandbank in unmittelbarer Nähe zu einem Austernpark. Die Rundumsicht aus den Hütten und die Pfahlbauweise erlaubten eine von den Gezeiten unabhängige Überwachung der wertvollen Austern und trugen dazu bei, Dieben das Handwerk zu legen. In seinen traditionellen Lastkähnen, die in der Werft Debord in Gujan-Mestras gebaut werden, nimmt der einstige Seemann Richard Besucher mit zu den Watthütten, zu der unter Naturschutz stehenden Ile aux Oiseaux, zur Halbinsel Cap Ferret und den Sandbänken. promenade-en-chaland.com

Naturschutz auf Rädern

Mit der Initiative Big Up Cyclean verantwortet Richard Sanchez ein kreatives Projekt zum Schutz der Natur. Auf eineinhalbstündigen E-Bike-Touren wird die Landschaft gesäubert, der Müll auf Fahrradanhänger verladen und die Teilnehmer auf die Meeresverschmutzung aufmerksam gemacht. Das Ziel der von Richard ins Leben gerufenen Aktion ist eine geringere Beeinträchtigung des Ökosystems, um zum Beispiel die Nistplätze von Seevögeln zu bewahren. Die Abfälle werden im Anschluss wiederverwertet oder – im Sinne des Upcyclings – zu Kunstobjekten gestaltet. Als Mitglied des Tourismusbüros von Mimizan und Eigentümer von Cyclo’Land, einem Fahrradverleih, kennt er Gegend und Brutstätten wie seine Westentasche. www.bigupcyclean.org

Zotelliges Familienerbe

Die Insel Ré ist das Zuhause von Régis Léau. Seine Leidenschaft gilt jedoch nicht nur der malerischen Atlantikinsel mit den grünen Fensterläden an weißen Häusern, sondern vor allem den Poitou-Eseln. Régis hat sich der Zucht und Haltung der gefährdeten Großeselrasse verschrieben und reihte sich damit 1998 in eine Tradition ein, die schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts in der Familiengeschichte der Léaus verankert ist. Seit 2001 grasen die Tiere, die als Symbol der Insel gelten, wieder entlang der Festungsmauern von Saint- Martin de Ré. Unter dem Namen „Ane en Culotte“ erzeugt und vertreibt Régis zudem Produkte wie Eselsmilch, aus der in Zusammenarbeit mit einer inseleigenen Manufaktur hochwertige Seifen hergestellt werden. de.iledere.com

Königin der Wellen

Gebürtig stammt sie aus Bayonne, 2009 brachten Amandine Sanchez ihr Können und eine perfekte Welle an die Spitze der besten Surfer Frankreichs: In Lacanau, nicht weit von ihrer Heimat entfernt, gewann sie die französischen Surfmeisterschaften. In der von ihr geführten „Shining Surf School“ in Biarritz kombiniert sie in verschiedenen Workshops Yoga mit Surfen, denn einzig bei voller Konzentration und dem Glauben an das eigene Können lassen sich die meterhohen Wellen des Atlantiks an den renommierten und weltbekannten Surfspots des französischen Baskenlandes, wie beispielsweise in Anglet, Belharra, Avalanche oder Bidart, bezwingen.

Weitere Informationen zur französischen Atlantikküste unter atlantikkustefrankreich.de.

ÜBER DIE ATLANTIKKÜSTE FRANKREICH

Rund 1200 Kilometer liegen zwischen der Küstenstadt La Baule im Département Loire-Atlantique und Hendaye im Baskenland. Hier, an der französischen Atlantikküste, wechseln sich feinsandige Strände ab mit Kiefernwäldern, den Salzwiesen von Guérande, Dünenlandschaften und beeindruckende Landschaften wie im Baskenland. Städte wie Bordeaux, Nantes, La Rochelle, Royan und Bayonne machen die Region ebenso attraktiv wie zahlreiche Naturschutzgebiete, zum Beispiel La Brière, L‘Etang de Cousseau und Le Courant d’Huchet, sowie idyllische Campingplätze direkt am Atlantik und inmitten der Natur. Vor der Küste verzaubern Oléron, Ré und Noirmoutier mit französischem Inselflair und idyllischen Fischerdörfern, letztere sind zudem am malerischen Cap Ferret vorzufinden. Insgesamt 35 touristische Partner umfasst die Destination „Atlantikküste Frankreich“, darunter zwei französische Regionen, sechs Départements, zahlreiche Camping- und Glampinganbieter sowie die Ferienunterkünfte von Gîtes de France im Pays de la Loire.

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