„Die agile vhs ist die Antwort der baden württembergischen Volkshochschulen auf die Corona Krise und steht im Zentrum ihres soeben beschlossenen Leitbilds. Das Konzept der agilen vhs nutzt die Krise als Chance zum Experimentieren. Das vhs Angebot wird ohne Qualitätseinbuße in inhaltlicher, räumlich zeitlicher und organisatorischer Hinsicht deutlich flexibler. Die Corona Krise inspiriert die Volkshochschulen dazu, ihre (Selbst–)Veränderungsfähigkeit zu steigern ein zentrales Ziel jeder Bildung.“, so der Direktor des Volkshochschulverbandes Baden Württemberg, Dr. Hermann Huba.
(Zum Konzept agile vhs: https://www.vhs bw.de/die agile vhs.pdf ; das Leitbild: https://www.vhsbw.de/wir ueber uns/vhs verband/leitbild.pdf)
So sollen künftig Bildungsbedarfe in noch engerer Abstimmung gemeinsam mit den Teilnehmenden und Kursleitenden ermittelt werden, was eine weniger darbietende und mehr aufsuchende Bildungsarbeit bedeutet. Mit den Formaten, der Art und Weise der Gestaltung der Bildungs veranstaltungen, soll mehr experimentiert werden. Das lange vorher geplante und deshalb relativ starre Semester oder gar Jahresprogramm soll ganzjährig flexibel durch schnelle und aktuelle ad
hoc Angebote ergänzt werden. Bildung soll nicht nur ausnahmsweise zu ungewöhnlichen und unüblichen Tageszeiten stattfinden und auch das ganze Wochenende über möglich sein.
Das entschärft auch das Raum Problem, das dadurch entsteht, dass der Unterricht wegen des gebotenen Mindestabstands in Kleingruppen stattfinden muss. Dabei werden die Volkshochschulen den in der Corona Verordnung nur noch empfohlenen Mindestabstand im Interesse ihrer Teilnehmenden und Kursleitenden weiter grundsätzlich zwingend einhalten. Darüber hinaus bietet der aus der Corona bedingten Not gebotene Kleingruppen Unterricht ja auch die Bereicherung besonders intensiver Begegnungen in der Gruppe und besonders wirkungsvoller Lern und Bildungsarbeit. Der Lösung des Raum Problems dient auch verstärkter Unterricht im Freien.
Zur Flexibilisierung der vhs Arbeit soll nicht zuletzt die Digitalisierung beitragen, etwa durch blended learning Angebote, bei denen sich Präsenz und online Phasen abwechseln. Angestrebt wird neben der agilen auch die sog. analogitale vhs, deren Bildungsangebot zur Hälfte ein digitales und zur anderen Hälfte dem sozialen Lernen in der unmittelbaren persönlich physischen Begegnung verpflichtet ist.
„Angesichts von Einnahmeverlusten in Höhe von fast 19 Millionen Euro in der Zeit zwischen Mitte März und Mitte Mai und stark erhöhter laufender Hygienekosten werden wir der Herausforderung durch die Corona-Krise mit Professionalität, aber auch mit Phantasie und Kreativität begegnen. Gleichwohl können die Volkshochschulen derartige Verluste bei weitem nicht alleine verkraften. Da sie die bisherigen Corona-Hilfen kaum erreichten, sind sie auf direkte finanzielle Unterstützung durch das Land ebenso existentiell angewiesen wie auf seine Unterstützung bei der Digitalisierung und bei der Möglichkeit, die Schulräume wieder nutzen zu können.“, so Huba.
Zum Volkshochschulverband Baden-Württemberg gehören 168 Volkshochschulen mit über 650 Au-ßenstellen. Die Einrichtungen vor Ort bieten ein flächendeckendes Netz an vielfältigen Angeboten zur Allgemeinbildung, einschließlich der Bildung für nachhaltige Entwicklung, zur Gesundheitsbildung, in den Sprachen, zum Thema Integration und zur beruflichen Qualifizierung sowie in der Alphabetisie-rung und Grundbildung. Informationen über die Arbeitsfelder der Volkshochschulen finden Sie auf der Homepage des Volkshochschulverbandes Baden-Württemberg: www.vhs-bw.de.
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