Absperrblasen und Dichtkissen sind unerlässliche Hilfsgeräte bei zahlreichen Arbeiten und Einsätzen. Sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn Kanäle, Rohrleitungen oder Entwässerungseinläufe abgesperrt oder abgedichtet werden müssen. Dies kann bei der Neuverlegung von Rohren der Fall sein, bei Inspektionen, Reparaturen und Sanierungsarbeiten oder auch bei Unfällen und Rettungseinsätzen.

Entsprechend vielfältig sind die Einsatzbereiche für Absperrblasen: z.B. im Straßen- und Tiefbau, bei der Kanalsanierung, vielfältigen industriellen Arbeiten, bei Wasserwirtschaftsunternehmen, der Feuerwehr oder anderen Rettungsorganisationen.

Pneumatische Absperrblasen und Dichtkissen haben gegenüber mechanischen Rohrabsperrgeräten den Vorteil, dass sie leicht transportiert und angebracht werden können. Aufgrund ihres niedrigen Gewichts und der geringen Größe im zusammengefalteten Zustand können sie in der Regel problemlos über vorhandene Schächte an den Einsatzort gebracht werden.

Neben reinen Absperrblasen, die bei der Abdichtung zum Einsatz kommen, werden oftmals Prüfblasen und -kissen verwendet, die darüber hinaus für Dichtheitsprüfungen (mit Wasser oder Luft) bei neuverlegten oder sanierten Rohrleitungen und Abwasserkanälen geeignet sind, z.B. nach DIN EN 1610. Prüfblasen verfügen über einen Durchgang (Bypass), durch den bei Dichtheitsprüfungen Luft oder Wasser in einen abgesperrten Kanalabschnitt eingefüllt oder abgelassen werden kann.

Was ist der Unterschied zwischen Absperrblasen und Dichtkissen?

Die Berufsgenossenschaft unterscheidet Absperrblasen und Dichtkissen in ihrer BGI 802 „Sicherheitshinweise für die Arbeit mit provisorischen Rohrabsperrgeräten“ wie folgt:

Rohrabsperrblasen sind mit Flüssigkeit oder Luft füllbare Rohrabsperrgeräte aus dehnbarem Material mit oder ohne Durchleitmöglichkeit für Wasser oder Luft.

Rohrabsperrkissen sind mit Flüssigkeit oder Luft füllbare Rohrabsperrgeräte aus nicht dehnbarem Material mit oder ohne Durchleitmöglichkeit für Wasser oder Luft.

Die Unterscheidung resultiert dabei aus verschiedenen Funktionsweisen: Während sich Absperrblasen in der Regel beim Befüllen mit Luft ausdehnen wie ein Luftballon, sind Dichtkissen hingegen nicht dehnbar; sie ähneln eher einem leeren Sack, meist in konisch-zylindrischer Form, der sich beim Befüllen mit Luft auseinanderfaltet.

Der größte Nachteil von Absperrblasen gegenüber Dichtkissen ist, dass erstere aufgrund ihrer Dehnbarkeit immer über eine Ausschubsicherung gegen unzulässiges Verschieben gesichert werden muss. Schon bei geringem Druckverlust besteht sonst die Gefahr, dass sich die Absperrblase zusammenzieht und vom Wasserdruck aus dem Rohr gedrückt wird. Dieses Problem tritt bei Dichtkissen nicht auf, da diese aufgrund Ihrer Beschaffenheit befüllt immer noch vollflächig an der Rohrwand anliegen, selbst wenn es zu einem geringen Druckverlust kommt.

Für welche Profile sind Absperrblasen und Dichtkissen geeignet?

Herkömmliche Absperrblasen erweitern beim Aufblasen lediglich Ihren Durchmesser, sind also nur für die Abdichtung und Prüfung runder Rohre und Kanäle geeignet.

Dichtkissen sind im Gegensatz dazu je nach Ausführung auch für verschiedenste nichtrunde Profile wie Eiprofile, Drachenprofile, Maulprofile oder Nierenprofile geeignet. Auch Dichtkissen in Kissenform kommen bei großflächigen Abdichtungen regelmäßig zum Einsatz.

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