Im Rahmen eines 2019 ausgerufenen Architektenwettbewerbs haben sechs internationale Architekten-Teams ganz unterschiedliche Ansätze entwickelt, um die besonderen Anforderungen umzusetzen. Eine Jury, zu der unter anderem Architekten und Stadtplaner, Zoologen und Experten des europäischen Zoo-Dachverbands EAZA zählten, hat den Gewinnerentwurf für die Pläne des Warmhauses und der Erweiterung der Elefanten-Außenanlagen gekürt: die Idee des Architekturbüros PASD Feldmeier Wrede Architekten BDA überzeugte das Preisgericht einstimmig.
„Der Wettbewerb hat beeindruckende Ideen geliefert, wie der Dschungelpalast mit noch mehr Platz für Elefanten und der Vergesellschaftung mit neuen Tierarten erweitert werden könnte“, erklärt Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff. Der Gewinnerentwurf werde jetzt in aller Ruhe geprüft: „Trotz der wirtschaftlich extrem herausfordernden Zeiten in diesem Jahr wollen und müssen wir in die Zukunft blicken.“ Die Weiterentwicklung des Zoos mit seinem hohen Anspruch an Tierhaltung sowie – als größter außerschulischer Lernort der Region – die Ausweitung des Bildungsangebots seien auch in diesen Zeiten essentiell für den Zo0 und seine Aufgaben als wissenschaftlich geführter zoologischer Garten, so Casdorff.
„Als touristischer Leuchtturm der Region Hannover und eines der beliebtesten Ausflugsziele der Menschen in Hannover und weit über die Grenzen der Region hinaus, sehen wir in dem Gewinnerentwurf für die Erweiterung des Dschungelpalasts auch die Chance, bei einem erlebnisreichen Spaziergang durch den Zoo Groß und Klein unterhaltsam für Tiere, Biologie und Artenschutz zu begeistern.“
Die Kuppel als neue Landmarke
Der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs greift in seinem Vorschlag die Thematisierung des Dschungels auf und konnte die Jury mit einem architektonischen Highlight begeistern: „Die Elefantenlaufhalle interagiert in besonderer Weise mit dem bestehenden Dschungelpalast, indem sie diesen fortsetzt und mit dem Kuppelbauwerk der Elefantenhalle krönt.“
Die Kuppel, mit beeindruckender und energieeffizienter Folienkissendachkonstruktion gedacht, soll die Elefantenlaufhalle mit viel Tageslicht durchfluten, gleichzeitig einen Sonnen- und Wärmeschutz bieten. Schon von außen springt die auffällig designte Kuppel auf den Skizzen des Architekturbüros ins Auge und „fasziniert“, wie die Jury befand. Gleichzeitig habe sie das Potential zur Landmarke und setze einen eindrucksvollen Bezug zu Hannover: Nicht nur im Dschungelpalast ziert auf der Palasthalle eine verspielt-indische Kuppel das Gebäude, sondern auch in unmittelbarer Nachbarschaft des Zoos ist das Kuppeldach charakteristisch für ein bekanntes Veranstaltungs-Gebäude der Landeshauptstadt.
Mehr Platz und neue Arten
In dem Gewinner-Entwurf soll der Besucherweg entlang der Innenanlage des Hauses viele verschiedene Blickwinkel auf die Elefantenherde eröffnen, Edutainment-Stationen laden zum interaktiven und spielerischen Lernen über die Tiere, ihre Biologie und ihren Schutz ein. Ein Forum im Inneren der Halle soll für Schulklassen und Besuchergruppen ein witterungsgeschützter Ort zum gemeinsamen Lernen sein, zum Studieren der Tiere und Verweilen einladen.
Neben dem Warmhaus, das den Elefanten vor allem bei kühleren Temperaturen viel Auslauf und Beschäftigungsmöglichkeiten bietet, könnten im Rahmen des Neubaus weitere Außenanlagen und damit noch mehr Platz für die grauen Dickhäuter entstehen. Das Gewinnerbüro integrierte in seinen Entwurf zudem weitere Tieranlagen für weitere Arten wie Wildrinder und Rote Pandas sowie ein Aquarium für asiatische Süßwasserfische in die Erweiterung des Dschungelpalasts, wodurch die Artenvielfalt des Erlebnis-Zoo zusätzlich bereichert würde. „Wir sind sehr gespannt auf neue Möglichkeiten, verschiedene Tierarten zu vergesellschaften, und darauf, welche Synergien und Interaktionen sich zwischen den Tieren ergeben werden“, so Casdorff.
Um das Projekt weiterzuentwickeln, wird der Entwurf des Architekturbüros jetzt zusammen mit den Fachbereichen des Zoos auf die besonderen zoologischen und logistischen Anforderungen detailliert durchdacht und berechnet. „Erst dann kann die Entscheidung zur Realisierung getroffen werden“, erklärt Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff. Aufgrund der Corona-Pandemie und ihrer wirtschaftlichen Folgen ist es für den Zoo aber auch wichtig, verschiedene Alternativen zu haben. „Wir müssen deshalb immer in verschiedenen Szenarien denken“, so Casdorff.
Der Erlebnis-Zoo stellt alle Entwürfe des Architektenwettbewerbs inklusive des Gewinnerentwurfs auf seiner Internetseite unter www.erlebnis-zoo.de/elefantenlaufhalle vor.
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