„Zum jetzigen Zeitpunkt sind die ZVO-Oberflächentage 2020 nicht sinnvoll realisierbar, angesichts der zahlreichen Auflagen zu Hygiene und Abstand, der Beschränkung der Raum-Kapazität sowie der aktuellen konjunkturellen Rahmenbedingungen“, erläutert ZVO-Hauptgeschäftsführer Christoph Matheis die Entscheidung. Gesundheit und Sicherheit von Referenten, Ausstellern, Teilnehmern und Mitarbeitern hätten für den ZVO oberste Priorität, begründet er die Absage des Jahreskongresses.
Seine Entscheidung hat der ZVO-Vorstand unter anderem auf Basis der Ergebnisse aus Umfragen unter seinen Mitgliedern und der letztjährigen Kongressteilnehmer getroffen und zudem die zahlreichen persönlichen Rückmeldungen aus der Branche einbezogen. Die alternative Planung, die ZVO-Oberflächentage als virtuelle Konferenz durchzuführen, wurde ebenfalls verworfen, da 72 Prozent der befragten Umfrageteilnehmer eine solche nicht wünschen.
Die ZVO-Verantwortlichen haben sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Seit Ende April wurde die Situation vor den jeweils gültigen politischen Rahmenbedingungen in insgesamt drei Vorstands-Videokonferenzen bewertet. Dem ZVO ist an einer Veranstaltung gelegen, an der sich die Teilnehmer fachlich uneingeschränkt austauschen können und sich wohl fühlen. Dies ist unter den gegenwärtigen Auflagen und der fragilen Situation nicht möglich.
Vorstand und Geschäftsleitung des ZVO verleihen ihrer Hoffnung Ausdruck, dass der Neustart mit den ZVO-Oberflächentagen 2021 vom 22. bis 24. September 2021 in Berlin uneingeschränkt gelingen kann und bittet gleichzeitig um Verständnis für ihre Entscheidung.
Über die Galvano- und Oberflächentechnik:
Die Galvano- und Oberflächentechnik ist eine mittelständisch geprägte Industriebranche, die europaweit rund 440.000 Mitarbeiter beschäftigt, davon 62.000 in Deutschland. Laut Produktionsstatistik (WZ-Nr. 25.61 – Oberflächenveredelung und Wärmebehandlung) erwirtschaftete die Branche 2018 einen Umsatz von 8,6 Milliarden Euro. Das gesamte Marktvolumen der „Oberflächenveredelung und Wärmebehandlung“ in Deutschland lässt sich schwer bestimmen, da die amtliche Produktionsstatistik (WZ-Nr. 25.61) nur die industriellen Zulieferer mit mehr als 20 Beschäftigten erfasst. Der ZVO geht von einem Gesamtmarktvolumen von 17,5 Milliarden Euro aus (Europa: geschätzt 45 Milliarden Euro), womit Deutschland das führende Land für Oberflächentechnik in der Europäischen Union ist. Die Struktur der Galvanobetriebe wird dabei von KMUs dominiert, nur ein geringer Anteil der Betriebe erreicht Größen von mehr als 100 Mitarbeitern. Die Oberflächenbranche ist eine Schlüsselindustrie, deren Dienstleistung Voraussetzung für die Funktionalität von Bauteilen, Geräten und Maschinen nahezu jeder anderen Branche ist. Die Galvanotechnik verhindert dabei jährlich Korrosionsschäden von ca. 150 Mrd. EUR. Galvanotechnik ermöglicht eine zuverlässige Funktionalität einer Vielzahl unterschiedlichster Bauteile: Kein Auto verlässt das Band, bei dem nicht wesentliche Teile oberflächenveredelt sind. Die moderne Medizintechnik ist ohne neuere Verfahren der Oberflächentechnik nicht denkbar, aber auch Bauwirtschaft und Sanitärindustrie, die Elektrotechnik und die Elektronikindustrie sowie die Flugzeugindustrie kommen ohne Oberflächenveredelung nicht aus.
Mehr Informationen: www.zvo.org
Der Zentralverband Oberflächentechnik e.V. (ZVO) vertritt die Interessen von Roh- und Verfahrenslieferanten, Anlagenherstellern, Komponentenherstellern, Dienstleistern, Beschichtern und Galvaniken der deutschen Galvano- und Oberflächentechnik. Seine Mitgliedsunternehmen sind im Bereich der Oberflächenveredelung mit Metallen oder Metallverbindungen aus flüssigen Prozessmedien tätig. Für Abnehmerindustrien, Politik und Behörden ist der ZVO zentraler Ansprechpartner zu wirtschafts-, umwelt-, energie- und bildungspolitischen Fragen mit Bezug auf Galvano- und Oberflächentechnik.
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