Dass die Rezessionswahrscheinlichkeit kräftig zurückgegangen ist, liegt nach der IMK-Analyse in erster Linie an einer Entspannung bei Finanz- und Stimmungsindikatoren. So ist der Stress auf den Finanzmärkten, den das IMK mit einem eigenen Instrument bestimmt, ebenso gesunken wie die Zinsdifferenz zwischen Unternehmens- und Staatsanleihen. Das zeigt, dass Unternehmen sich wieder günstiger finanzieren können, weil das Risiko von Insolvenzen etwas niedriger eingeschätzt wird, und es untermauert die Wirksamkeit der aktuellen geldpolitischen Stabilisierungsmaßnahmen. Außerdem wirken sich optimistischere Geschäftserwartungen der Unternehmen aus, insbesondere beim Export. Dass die inländischen Auftragseingänge wieder anziehen, reduziert das Rezessionsrisiko zusätzlich, allerdings nur leicht. Dem positiven Trend entgegen wirkt die abnehmende Zahl offener Arbeitsstellen.
Die neuen Zahlen des Konjunkturindikators bestätigen die aktuelle Prognose des IMK, nach der in der zweiten Jahreshälfte mit einer moderaten konjunkturellen Erholung zu rechnen ist und die Rezession aufgrund der dann wieder wachsenden Wirtschaft nach zwei rückläufigen Quartalen ein Ende hat. "Der deutliche Rückgang der Rezessionswahrscheinlichkeit sollte angesichts der Tiefe des Wirtschaftseinbruchs aber nicht überinterpretiert werden, zumal der Einfluss realwirtschaftlicher Daten auf das Ergebnis begrenzt und die Volatilität der Finanzmärkte hoch ist", sagt Dr. Thomas Theobald, Referatsleiter für Finanzmärkte und Konjunktur am IMK.
In den IMK-Konjunkturindikator fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren. Das IMK nutzt die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt.
Der Konjunkturindikator wird monatlich aktualisiert.
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