Das geht aus einer Befragung hervor, die das forsa-Institut im Juni im Auftrag der IKK classic durchgeführt hat. Befragt wurde jeweils eine repräsentative Auswahl von Beschäftigten und Arbeitgebern aus den großen Gewerbegruppen im Handwerk. „Die Corona-Maßnahmen haben viele Handwerksfirmen in den letzten Monaten stark getroffen“, sagt IKK-Chef Frank Hippler. „Dennoch blicken die meisten Befragten selbstbewusst in die Zukunft und zeigen eine zuversichtliche Haltung gegenüber den großen Herausforderungen der Branche: der Gewinnung von Nachwuchs und der Bindung von Fachkräften.“
Von der eigenen Berufswahl überzeugt und kulturell aufgeschlossen
Nach Überzeugung von rund 80 Prozent der Arbeitgeber und über 50 Prozent der Arbeitnehmer ist der Handwerksberuf attraktiv für junge Menschen. Die Beschäftigung von Zuwanderern als Antwort auf den Nachwuchs- und Fachkräftemangel halten zudem drei Viertel der befragten Arbeitgeber und fast 60 Prozent der Arbeitnehmer für eine gute Idee.
Bereits im Januar hatte die Handwerker-Krankenkasse eine repräsentative forsa-Studie zu einer Reihe von Zukunftsthemen durchführen lassen. Dazu gehörten beispielsweise die Zufriedenheit mit dem Beruf, die Haltung zur Integration von Zuwanderern, sowie die Einschätzung zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Präferenzen bei der betrieblichen und individuellen Gesundheitsprävention.
„Weil diese Befragung vor Corona stattfand, war es für uns spannend, ob die Erfahrungen während der Krise die Stimmung im Handwerk stark verändern würden. Der Vorher-Nachher-Vergleich belegt, dass im Handwerk die Urteile und Haltungen bei Beschäftigten wie Betriebsinhabern solide fundiert sind“, sagt Frank Hippler. So ist die Aufgeschlossenheit gegenüber ausländischen Mitarbeitern ebenso stabil wie die Beurteilung der Attraktivität des Handwerksberufs für junge Leute. Ausländische Kollegen selbst aktiv bei der Integration zu unterstützen, etwa beim Spracherwerb oder bei Behördengängen, käme für über 70 Prozent der Beschäftigten in Frage.
Familienfreundliche Strukturen bestätigt
Fast ebenso konstant fielen die Urteile zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie (betriebliche Flexibilität) aus, die wegen der Schul- und Kitaschließungen während der Corona-Krise besonders auf die Probe gestellt wurde. Die große Mehrheit der Betriebe attestierte sich auch während der Pandemie ein flexibles Personalmanagement: 86 Prozent der Arbeitgeber erklärten, dass es bei ihnen kein Problem sei, kurzfristig einen Tag frei zu nehmen (Januar: 97 Prozent). Das sahen die Betroffenen ebenso: 81 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestätigten diese Einschätzung (Januar: 85 Prozent).
Digitales Gesundheitsmanagement bekommt Schub
Gegenüber der Erstbefragung verändert hat sich durch Corona offenbar die Haltung der Arbeitgeber zu digitalen Gesundheitsangeboten: 26 Prozent wären bereit, den Beschäftigten solche Angebote zur Verfügung zu stellen; im Januar lag die Bereitschaft nur bei 18 Prozent. Das Interesse der Beschäftigten daran blieb stabil: Fast vierzig Prozent der Arbeitnehmer würden solche Angebote gern nutzen.
Generell wünschen sich Arbeitnehmer im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung vor allem Angebote zur Entspannung und Stressreduzierung (58 Prozent), zur Rückengesundheit (49 Prozent) und zu Bewegung und Fitness (37 Prozent). Bei den Arbeitgebern stehen die Themen Arbeitssicherheit (95 Prozent) und Rückengesundheit (79 Prozent) im Vordergrund.
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