„Der corona-bedingte Ausnahmezustand ab März 2020 hatte kaum Auswirkungen auf die landesweiten Immobilienumsätze in der ersten Jahreshälfte 2020“, so Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Markforschungsinstituts, „zwar ließ die Investitionsdynamik im zweitem Quartal 2020 etwas nach, diese wurde allerdings durch das hervorragende erste Quartal mehr als ausgeglichen.“

Nach einer Analyse des Marktforschungsinstituts des IVD Süd e.V. auf Basis des amtlichen Grunderwerbsteueraufkommens wurde bei den Immobilienumsätzen in Baden-Württemberg im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum ein Anstieg von +6 % auf insgesamt 21,96 Mrd. € ermittelt.

Der positive Trend aus Baden-Württemberg ist ebenso auf die gesamte Bundesrepublik übertragbar. Im ersten Halbjahr 2020 wurde deutlich mehr in Immobilien investiert als in der ersten Jahreshälfte 2019 – das Plus betrug 6,7 %. Demnach wurden Immobilien im Gesamtwert von 156,29 Mrd. € umgesetzt.

Zu den wichtigsten Gründen der Attraktivität einer Kapitalanlage in Immobilien zählen die wirtschaftliche Stabilität des Standortes Baden-Württemberg, niedrige Zinskonditionen, Zuzug, sowie mangelnde Alternativen in anderen Anlageklassen. Aufgrund einer seit Jahren anhaltenden Nachfrage nach Wohnimmobilien wird die Angebotsknappheit, insbesondere in den baden-württembergischen Groß- und Mittelstädten, immer deutlicher. Dementsprechend dreht sich vielerorts die Kauf- und Mietpreisspirale immer weiter nach oben.

Die Unsicherheit der aktuellen Corona-Zeit verstärkt das Bestreben der privaten Käufer und der institutionellen Anleger, ihr Kapital im sicheren Hafen von Immobilieninvestments unterzubringen.

Die Immobilienumsatzanalyse des IVD-Instituts basiert auf den Grunderwerbsteuerdaten, d.h. der durch die Finanzverwaltung vereinnahmten Grunderwerbsteuer. Share-Deals, bei denen Immobilen in einem Unternehmensmantel gehandelt werden oder auch grunderwerbsteuerbefreite familieninterne Umschichtungen, sind in den untersuchten Immobilienumsätzen nicht enthalten.

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