Der Bankenverband lehnt die von der Europäischen Zentralbank (EZB) heute verlängerte Empfehlung zum Verzicht auf Dividendenausschüttungen und Aktienrückkäufe bis Anfang 2021 ab. „Eine generelles Ausschüttungsverbot für alle Banken ist aus unserer Sicht nicht sinnvoll. Die EZB hat alle erforderlichen Informationen, um einzelne Banken zu einem Ausschüttungsverzicht aufzufordern. Mit einer pauschalen Verlängerung und der möglichen Ausweitung in das Jahr 2021 werden insbesondere institutionelle Investoren unnötig verunsichert“, sagte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. „Eine Verunsicherung von Investoren hat zur Folge, dass sich die Refinanzierung der Banken erschwert und verteuert. Hinzu treten Wettbewerbsnachteile gegenüber ausländischen Banken, die solchen Restriktionen nicht unterliegen.“

Vorsichtig optimistisch ist zu beurteilen, dass Ausschüttungen bei einer guten wirtschaftlichen Entwicklung in 2021 und einer ausreichenden Kapitalausstattung der einzelnen Bank möglich sein können, auch wenn die zusätzlichen Eigenmittelanforderungen unterschritten werden. „Es ist zudem erfreulich, dass die EZB mehr Planungssicherheit in Bezug auf die Möglichkeit zur Nutzung der angesparten Kapital- und Liquiditätspuffer gibt, um Banken dabei zu helfen, die Realwirtschaft weiterhin mit Krediten versorgen zu können“, so Ossig.

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