Die Debatte um den Sinn aktiven oder passiven Investierens in Aktien hat sich mittlerweile von der Realität wie von der reinen Lehre stark entfernt. „Symptomatisch ist die inflationäre Verwendung des Begriffes ‚Alpha‘, der ausschließlich als Überrendite über eine Marktrendite verstanden scheint – wobei in der Debatte völlig unklar bleibt, nach welchen Kriterien eigentlich der für das Investment richtige ‚Vergleichsmarkt‘ bestimmt werden soll“, sagt Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager der Vermögensmanagement Euroswitch. Die Befürworter passiven Investierens gehen von einem modellhaften Aktienanleger aus, der mit seinen Motiven, seiner Risikobereitschaft und vor allem seinem zeitlichen Investmenthorizont immer der Struktur und Entwicklung einer gewählten Vergleichsgröße entspricht. Diese Annahme ist genauso realitätsfern wie eine pauschale Bewertung aktiven oder passiven Managements als geeignet oder ungeeignet.

Aktive Investoren suchen den unternehmensspezifischen Mehrwert, das klassische Alpha

Nach dem Capital-Asset-Pricing-Model wird die Wertentwicklung einer Aktie von einer marktabhängigen Komponente Beta und einer marktunabhängigen Komponente Alpha bestimmt. Seit Ausweitung der Rechnerkapazitäten über die letzten Jahrzehnte wird versucht, diese Residualgröße Alpha zu reduzieren, indem man neben dem Gesamtmarkteinfluß „Beta“-weitere allgemeine Ursachen für den Renditeverlauf identifiziert und nachweisen kann. Die so entstandenen „Faktoren“ – oft „Smart Beta“ genannt – reichen über Value bis Growth, über Large Cap bis Small Cap, von Dividende bis Momentum. Zahlreiche Mathematiker haben sich in der Ahnengalerie mit ihrem empirisch nachgewiesenen Faktor verewigt. „Richtig Sinn für die Anlagepraxis machen Faktoren aber nur, wenn sie immer die von einem Markt abweichende Rendite schlüssig erklären können. In der Realität funktionieren Faktoren aber in der Regel abhängig von Marktphasen und sind oftmals gegenläufig“, so Böckelmann. Kausalitäten scheinen wenig stabil, andere Ursachen weiterhin eine signifikante Rolle zu spielen. „Selbst wenn modernste Korrelationsanalysen weitere belastbare Faktoren entdecken, so wird doch immer ein nicht erklärbares Residuum, ein reines Alpha verbleiben“, erklärt Böckelmann. Hierbei wird es sich um einen völlig kapitalmarktunabhängigen, rein unternehmensspezifischen Renditeanteil handeln, der nicht durch andere Entwicklungen und Ereignisse außer aus dem Unternehmen selbst zu erklären ist. „Das ist genau das, was der klassische, langfristig ausgerichtete aktive Investor sucht. Diese Tatsache scheint in der Debatte zunehmend in Vergessenheit geraten zu sein.“ Aus Sicht eines Investors sollte dieses Alpha über seinen Investmenthorizont positiv sein, entgegen verbreiteter Annahme ist dieses aber nicht über jeden Zeitraum gegenüber einer Vergleichsgröße notwendig. „Vielmehr muss man sich fragen, ob temporäre negative Wertentwicklungen wirklich negativ für die Qualität des Investments sind oder ob es nicht vielleicht sogar ein positives Qualitätsmerkmal in besonderen Marktphasen darstellt“, gibt der Investmentprofi zu Bedenken.

Langfristige Trends schlagen Insiderwissen

Befürworter passiven Investierens argumentieren oft, nur mit besserer Information, nachhaltig besserer Interpretation vorhandener Information oder mit Insiderwissen könne man besser abschneiden als der Markt. Wenn man sich als Beispiel die Wertentwicklung von Amazon, Apple und Microsoft anschaut, sieht man, dass alle drei Unternehmen in den letzten zehn Jahren besser abschnitten als der Gesamtmarkt – aber nicht in jeder Marktphase. „Das Identifizieren langfristiger Wachstumstrends und das Aufspüren erfolgreicher Geschäftsmodelle verbunden mit hoher Bilanzqualität war hier offensichtlich wichtiger als bessere Informationen oder gar Insiderwissen“, sagt Böckelmann. Amazon, Apple, Microsoft aber auch viele andere langfristig erfolgreiche börsennotierte Unternehmen unterschiedlicher Regionen und Sektoren eint die Einzigartigkeit ihrer Equity Story – ihres Investment Cases.

Mit „30 Aktien um die Welt“

„Im kürzlich aufgelegten Aktienfonds ARC ALPHA Equity Story Leaders (ISIN LU2177558835) begrenzen wir die Auswahl auf 30 Titel gemäß dem Leitsatz ‚Mit 30 Aktien um die Welt‘. Diese hohe Konzentration ermöglicht es dem Fondsanleger, seine Unternehmen zu kennen und auch in den Medien zu verfolgen“, erläutert Böckelmann seine Strategie. Ferner bedeutet eine hohe Konzentration qualitativ hochwertiger Titel gegenüber einem breiten Index gemäß jüngsten Studien keinen Diversifikationsnachteil. Im Gegenteil, die Historie zeigt, dass ohnehin nur sehr wenige Unternehmen das Schicksal eines Index bestimmen. Um dennoch eine optimale Streuung zu erzielen, werden die 30 Titel gleich gewichtet und ausgewogen über Regionen und Sektoren verteilt. Eine Historie von zehn Jahren als Aktienstrategie für Individualkunden zeigt, dass man mit einem Fokus auf Wachstumsthemen und qualitativ hochwertige Unternehmen langfristig den Weltaktienmarkt schlagen kann.   

Über Vermögensmanagement EuroSwitch! GmbH:

Die Euroswitch verwaltet traditionelle und alternative Investmentstrategien. Sie bietet diese Strategien in Form von standardisierten und individuellen Managed-Accounts für das gesamte Kapitalmarktspektrum – von Absolute Return über nachhaltige Kapitalanlagen bis hin zur reinen Chancenorientierung. Darüber hinaus werden für das breite Publikum vier Dachfonds in abgestuften Varianten von sehr risikoarm bis hin zur reinen Aktienanlage geboten. Gegenwärtig verwaltet die Gesellschaft 150 Millionen Euro. Die Euroswitch ist als „Finanzportfolioverwalter“ gemäß §32 KWG von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassen und beaufsichtigt.

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