Am 3. Oktober 2020 jährt sich die deutsche Wiedervereinigung zum dreißigsten Mal. Jahrzehnte nach dem Ende der Teilung scheinen die biografischen Unterschiede zwischen Ost und West noch immer, oder immer mehr, eine Rolle zu spielen.

Zum dreißigsten Jahrestag der Wiedervereinigung initiiert das kollektiv WEGWOHIN, geleitet von der Produktionsleiterin Kristina Patzelt und dem Regisseur Maik Priebe, mit der Festivalwoche EINE REISE WEGWOHIN eine Suche nach deutsch-deutschen Identitäten – inspiriert vom Schriftsteller Uwe Johnson. Gemeinsam mit dem Stadtarchiv, dem Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig, der HMT Leipzig, dem Deutschen Literaturinstitut und dem Literaturhaus Leipzig wird die Leipziger DNA als Stadt der friedlichen Revolution neu beleuchtet, mit Theater und Lesung (Video-Screening mit u.a. Corinna Harfouch, Matthias Brandt, Charly Hübner), Hörspaziergang und Diskussion zwischen Stadtarchiv und Augustusplatz: unterschiedliche künstlerische Formate – eine gemeinsame Reise im gesamten Stadtraum und in die eigene Biographie. Ausgangspunkt sind die Texte Uwe Johnsons, dem „Dichter beider Deutschland.“

Uwe Johnson (1934-1984) stand wie kaum ein anderer für die literarische Aufarbeitung der Beziehung zwischen der Bundesrepublik und der DDR. Verlorenes Land, verlorene Heimat und verlorene Identität waren zentral für das Schreiben Johnsons, der nach seinem Studium in Leipzig und der Ausreise aus der DDR in der Bundesrepublik, New York und schließlich in England lebte. Die Verbindung zu seinen früheren Kommiliton*innen in Leipzig riss dabei nie ab.

In der Festivalwoche werden die deutsch-deutsche Geschichte und persönliche Geschichten gesammelt und neu geordnet. Die Besucher*innen sind eingeladen, sich mit dem heutigen Verhältnis zwischen Ost und West und ihren eigenen Wendegeschichten auseinanderzusetzen.

Nach einer Diskussionsrunde (im Online-Stream ab 28.9.) mit der Direktorin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig Uta Bretschneider und den Soziologen Wolfgang Engler und Steffen Mau, öffnet am Dienstag die Festivalzentrale am Naschmarkt. Hier startet auch der Hörspaziergang, der über die Woche mit Zeitzeug*innenberichten durch die Leipziger Innenstadt führt. Im Stadtarchiv entsteht vom 1.-3.10. eine begehbare Zeitreise mit Uwe Johnsons Texten, die in einem Theaterparcours von Studierenden der HTM Leipzig neu interpretiert werden.

Hochkarätig besetzt ist die Screening-Lesung (Video) von Johnsons Briefwechseln zum Abschluss der Festivalwoche am 4. Oktober im Literaturhaus Leipzig: Nina Gummich, Corinna Harfouch, Nicole Heesters, Jutta Hoffmann, Ruth Reinecke, Angelika Waller, Matthias Brandt, Charly Hübner, Ulrich Matthes, Albrecht Schuch und Peter Simonischek.

Eine Festivalwoche von kollektiv WEGWOHIN in Kooperation mit:

Stadtarchiv Leipzig, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig, Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig, Deutsches Literaturinstitut Leipzig, Literaturhaus Leipzig

Programm Festivalwoche (nächste Seite):

Das gesamte Programm, Tickets und Infos unter: www.wegwohinfestival.de (Tickets sind nur online erhältlich)

Festivalzentrale: Naschmarkt Leipzig, geöffnet 29.9.-4.10., 10-18 Uhr

Montag, 28. September | Online-Stream

WO ICH HER BIN, GIBT ES NICHT MEHR

Impulsgespräch mit:

Dr. Uta Bretschneider | Die Direktorin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig promovierte zu Flüchtlingen und Vertriebenen als Neubauern in der LPG.

Prof. Dr. Wolfgang Engler | Seine soziologischen Studien über die Ostdeutschen gehören zu den wichtigsten Untersuchungen der Vor- und Nachwendezeit.

Prof. Dr. Steffen Mau | Mit „Lütten Klein“ hat Steffen Mau eine viel diskutierte Studie über „Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft“ vorgelegt.

Dienstag, 29. September – Sonntag, 4. Oktober | Innenstadt

DIE PERSONEN SIND ERFUNDEN

Hörspaziergang

Eine auditive Zeitreise durch das Leipzig von 1990. Die Audioguides können in der Festivalzentrale ausgeliehen werden.

Donnerstag, 1. Oktober – Samstag, 3. Oktober | Stadtarchiv Leipzig

VERSUCH EINEN AUTOR ZU FINDEN

Theater

Theaterparcours mit Studierenden des Schauspielinstitutes „Hans Otto“ der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig unter der Regie von Maik Priebe. In drei unterschiedlich inszenierten Welten, die das gesamte Stadtarchiv durchziehen, erleben die Zuschauer*innen Uwe Johnsons Prosa in Theater, Audio und Video.

Sonntag, 4. Oktober, 19:30 Uhr | Haus des Buches – Literaturhaus Leipzig

FUER ZWECKE DER BRUTALEN VERSTÄNDIGUNG

Screening-Lesung

Video-Lesung mit Nina Gummich, Corinna Harfouch, Nicole Heesters, Jutta Hoffmann, Ruth Reinecke, Angelika Waller, Matthias Brandt, Charly Hübner, Ulrich Matthes, Albrecht Schuch und Peter Simonischek und Studierenden des Deutschen Literaturinstituts.

Gelesen werden Uwe Johnsons Briefwechsel unter anderen mit Hannah Arendt, Siegfried Unseld, Max Frisch, Anna und Günther Grass, mit denen er sein Bild von der von ihm verlassenen DDR schärfte um die neue Heimat klarer zu sehen.

Programm und Tickets unter: www.wegwohinfestival.de

Das Festival wird gefördert von:

Freistaat Sachsen, Förderprogramm „Revolution und Demokratie“, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Kulturamt der Stadt Leipzig, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Kollektiv WEGWOHIN GbR
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