"Die Covid-19-Pandemie hat auch die Geschäfte der FUCHS-Gruppe stark beeinflusst. Alle Weltregionen mussten in den vergangenen Monaten zum Teil deutliche Umsatz- und Ergebniseinbußen hinnehmen. Die Umsatzrückgänge belaufen sich im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 14%, das Ergebnis ist um 29% rückläufig. Trotz dieser materiellen Abweichungen konnten wir in diesen schwierigen Zeiten jeden Monat einen Gewinn, insgesamt eine EBIT-Marge von 10% und einen positiven Freien Cashflow vor Akquisitionen erwirtschaften.

Einmal mehr profitierte FUCHS von seiner weltweiten Präsenz: Als die Krise im Februar ihren Anfang in China nahm und sich im März dort fortsetzte, waren die Regionen EMEA und Nord- und Südamerika noch nicht bzw. erst zum Ende des ersten Quartals leicht betroffen. Als die Welle im April und Mai hingegen voll die westliche Welt erfasste, zeichnete sich in Asien bereits ein deutlicher Aufwärtstrend ab, der sich mit einem starken Juni weiter fortsetzte.

Hilfreich war darüber hinaus auch unser breit diversifiziertes Produktportfolio: In vielen Ländern wurde FUCHS als systemkritisches Unternehmen eingestuft, wodurch es lediglich zu temporären Werksschließungen in wenigen kleineren Werken kam. Bei den Kunden in der Automobilindustrie waren deutliche Rückgänge zu beobachten, jedoch profitierten Bereiche der Spezialanwendungen sowie des Folgemarktgeschäfts von den veränderten Rahmenbedingungen.

Schließlich erlaubten der hohe Material- und der vergleichsweise geringe Fixkostenanteil flexibles Atmen mit dem Umsatz. Durch Einsatz von Kurzarbeit oder ähnlichen Arbeitsmodellen, einen Einstellungs- und Reisestopp und die konsequente Durchsetzung weiterer Maßnahmen zur Kosteneinsparung konnten die Auswirkungen der Krise auf unser Ergebnis weiter abgefedert werden. All dies, ohne strukturelle Anpassungen bei unserem loyalen Stammpersonal in Betracht ziehen zu müssen.

Wir verfügen auch weiterhin über eine solide Bilanzstruktur und eine gesicherte Finanzlage. Unsere Eigenkapitalquote liegt mit 75% weiterhin auf sehr hohem Niveau.

Vor diesem Hintergrund haben wir unsere Aktivitäten rund um die Initiative FUCHS2025 intensiviert und wichtige Meilensteine erreicht. Unser Investitionsprogramm setzen wir weiter fort: So haben wir allein in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres rund 58 Mio EUR investiert.

Die Auswirkungen der Krise auf die Lieferketten, Produktion und Kundennachfrage sind weiterhin nicht verlässlich einschätzbar. Eine zweite Pandemiewelle und ein hiermit einhergehender weiterer rezessionsbedingter Nachfragerückgang kann sich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung von FUCHS auswirken.

Auf Basis der heutigen Einschätzung zu den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie haben wir eine neue Prognose für das Geschäftsjahr 2020 ermittelt und erwarten einen Ergebnisrückgang in der Größenordnung von 25%."

Stefan Fuchs, Vorstandsvorsitzender FUCHS PETROLUB SE

– Umsatz- und Ergebnisentwicklung stark von Covid-19-Pandemie beeinträchtigt

– Umsatz: -14% auf 1.120 Mio EUR

– Ergebnis (EBIT) überproportional rückläufig um 29% auf 112 Mio EUR

– Neuer Ausblick für das laufende Geschäftsjahr: Ergebnisrückgang in der Größenordnung von 25%

Umsatz und Ertrag

In einem anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Umfeld hat FUCHS im ersten Halbjahr 2020 einen um 14% rückläufigen Umsatz in Höhe von 1.120 Mio EUR (1.296) erzielt. Der positive Beitrag durch Akquisitionen (+1%) wird durch negative Währungseffekte (-1%) kompensiert.

Im zweiten Quartal hat die Covid-19-Pandemie erwartungsgemäß sowohl die Region EMEA als auch Nord- und Südamerika erfasst. In der Region Asien-Pazifik zeichnet sich dagegen bereits ein deutlicher Aufwärtstrend ab. Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie haben sich dort im Verlauf des Halbjahres abgeschwächt.

Das Ergebnis der ersten sechs Monate ist von den negativen Auswirkungen von Covid-19 in allen Weltregionen geprägt. Trotzdem konnten eine zweistellige EBIT-Marge und ein positiver Freier Cashflow vor Akquisitionen erzielt werden.

Das EBIT liegt mit 112 Mio EUR (157) um 29% unter Vorjahr. Das Ergebnis nach Steuern ist um 29% auf 79 Mio EUR (112) gesunken. Das Ergebnis je Stammaktie betrug 0,56 EUR (0,80), das Ergebnis je Vorzugsaktie 0,57 EUR (0,81). Der Freie Cashflow vor Akquisitionen liegt mit 15 Mio EUR (16) marginal unter Vorjahresniveau.

Umsatz und Ertrag der Regionen

Mit 690 Mio EUR (799) liegt der Umsatz der Region EMEA um 14% deutlich unter Vorjahresniveau. Alle wesentlichen Gesellschaften der Region sind von Umsatzrückgängen betroffen. Infolge der Lockdowns sind Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien und Großbritannien am stärksten beeinträchtigt. Das EBIT der Region EMEA lag mit 56 Mio EUR (80) rund ein Drittel unter Vorjahr.

Die Region Asien-Pazifik weist mit 320 Mio EUR (355) einen Umsatzrückgang von 10% aus. Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie schwächen sich in der Region im Verlauf des Halbjahres ab und der Juni liegt dank China auf Vorkrisenniveau. Das positive externe Wachstum (+2%) durch die Übernahme eines Herstellers von Schmierstoffen für den automotiven Retailbereich in Australien wird durch negative Währungseffekte (-2%), insbesondere durch den australischen Dollar, kompensiert. Das EBIT der Region Asien-Pazifik ist vergleichsweise gering um 7% auf 41 Mio EUR (44) zurückgegangen.

Die Region Nord- und Südamerika verzeichnet einen Umsatzrückgang um 15% auf 181 Mio EUR (212). Nach einem schwachen ersten Quartal verschärfen die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie die organischen Umsatzrückgänge. Akquisitionsbedingt liegt das externe Wachstum der Region bei 10% bzw. 21 Mio EUR. Das EBIT der Region ist besonders stark betroffen und hat sich mit 14 Mio EUR (29) halbiert.

Ausblick

Im April 2020 setzte die FUCHS PETROLUB SE als Folge der erheblichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie den Ausblick für das laufende Jahr vorübergehend aus.

FUCHS hat auf Basis der heutigen Einschätzung zu den Auswirkungen der Covid19-Pandemie eine neue Prognose für das Geschäftsjahr 2020 ermittelt und erwartet einen Ergebnisrückgang in der Größenordnung von 25%.

Die Auswirkungen der Krise auf die Lieferketten, Produktion und Kundennachfrage sind weiterhin nicht verlässlich einschätzbar. Eine zweite Pandemiewelle und ein hiermit einhergehender weiterer rezessionsbedingter Nachfragerückgang kann sich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung von FUCHS auswirken und ist in der aktuellen Jahresprognose nicht berücksichtigt.

FUCHS begegnet der Krise gut aufgestellt und mit einer soliden finanziellen Ausgangsbasis. Die Stabilität und Ausstattung der Bilanz bilden ein tragfähiges Fundament für die weitere Entwicklung. Positiv wirken sich sowohl der geringe Anteil an Fixkosten als auch der hohe Materialanteil aus. Dieser erlaubt es, flexibel mit dem Umsatz zu atmen. Zudem profitiert FUCHS einmal mehr von seiner weltweiten Präsenz und seinem breiten Produktportfolio.

Die Strategie im Rahmen von "FUCHS2025"

Mit der FUCHS2025-Initiative, die sich mit den Themen Kultur, Strategie und Struktur beschäftigt, hat sich der Konzern auf den Weg in die Zukunft gemacht und eine Strategie entwickelt, die auf sechs strategischen Säulen basiert:

– Globale Stärke
– Kunden- und Marktorientierung
– Technologieführerschaft
– Operative Exzellenz
– Mitarbeiter und Organisation
– Nachhaltigkeit

"Bis 2025 wollen wir nachhaltiges Umsatzwachstum und 15% EBIT-Marge mit entsprechendem Anstieg des FUCHS Value Added erreichen. Wir werden uns auf einen Marktsegmentansatz konzentrieren, um die Marktdurchdringung zu erhöhen und unsere Palette an umfassenden Schmierstofflösungen weiter auszubauen. Wir wollen uns als Technologieführer positionieren. Unser Ziel ist es, eine führende Position in allen relevanten Kernsegmenten innezuhaben. Dazu nutzen wir die breite Palette unseres Portfolios, um unsere Kunden als Vollsortimenter zu bedienen. In den Regionen Asien-Pazifik und Nord- und Südamerika wollen wir ein überdurchschnittliches Wachstum erzielen und somit Ausgewogenheit zwischen unseren drei Weltregionen schaffen. Für bestehende und zukünftige Mitarbeiter wollen wir der Arbeitgeber der Wahl sein. Zudem haben wir im Jahr 2020 CO2-Neutralität "von Werkstor zu Werkstor" ("gate-to-gate") erreicht und bereiten uns vor, bis 2025 auch klimaneutrale Produkte "von der Wiege zum Werkstor" ("cradle-to-gate") anzubieten. Insgesamt sehen wir aufgrund dieses Ansatzes erhebliches Wachstumspotenzial für die Zukunft", so Stefan Fuchs, Vorstandsvorsitzender FUCHS PETROLUB SE.

Wichtiger Hinweis

Diese Pressemitteilung enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, welche auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung der FUCHS PETROLUB SE beruhen. Auch wenn die Unternehmensleitung der Ansicht ist, dass diese Annahmen und Schätzungen zutreffend sind, können die künftige tatsächliche Entwicklung und die künftigen tatsächlichen Ergebnisse von diesen Annahmen und Schätzungen aufgrund vielfältiger Faktoren erheblich abweichen. Zu diesen Faktoren können beispielsweise die Veränderung der gesamtwirtschaftlichen Lage, der Beschaffungspreise, der Wechselkurse und der Zinssätze sowie Veränderungen innerhalb der Schmierstoffindustrie gehören. Die FUCHS PETROLUB SE übernimmt keine Gewährleistung und keine Haftung dafür, dass die künftige Entwicklung und die künftig erzielten tatsächlichen Ergebnisse mit den in dieser Pressemitteilung geäußerten Annahmen und Schätzungen übereinstimmen werden.

Über Fuchs Petrolub SE

Der FUCHS-Konzern entwickelt, produziert und vertreibt hochwertige Schmierstoffe und verwandte Spezialitäten für nahezu alle Industrien und Anwendungsbereiche. Das Unternehmen, das 1931 in Mannheim gegründet wurde, beschäftigt weltweit nahezu 6.000 Mitarbeiter in 62 operativ tätigen Gesellschaften. FUCHS ist der weltweit größte Anbieter unter den unabhängigen Schmierstoffherstellern. Die nach Umsatz wichtigsten Märkte sind Westeuropa, Asien und Nordamerika.

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