Im vergangenen Jahr ließ die Stadtreinigung Hamburg (SRH) durch ein unabhängiges Ingenieurbüro eine repräsentative Hausmüllanalyse durchführen. Zum bereits siebten Mal wurden Stichproben aus dem Restmüll (graue Tonne) der Hamburgerinnen und Hamburger untersucht und analysiert, um Rückschlüsse auf das Mülltrennverhalten in der Hansestadt zu gewinnen. Die Ergebnisse zeigen einen positiven Trend, machen aber auch deutlich, wo es weiterhin Verbesserungspotenziale gibt.

Die gute Nachricht vorweg: Im Jahr 2019 erzeugten die Hamburgerinnen und Hamburger weniger Restmüll als im Jahr davor. Pro Einwohner (Ew) und Jahr (a) ist die durchschnittliche Restmüllmenge um 2 kg auf rund 206 kg gesunken. Im Jahr 2016 waren es noch 214 kg. Mit Blick auf die Zusammensetzung des Restmülls ist bemerkenswert, dass sich die Wertstoffanteile in den grauen Tonnen, wie Papier/Pappe (von 31,7 kg auf 30,2 kg), Glas (14,1 kg auf 11,1 kg), Kunststoff (15,3 kg auf 12,4 kg) und Metalle (4,6 kg auf 3,4 kg), allesamt rückläufig entwickelt haben. Das ist ein Zeichen dafür, dass die BürgerInnen die angebotene getrennte Wertstoffsammlung intensiver nutzten als in der Vergangenheit. Die Fraktion „Organik“ verzeichnete dagegen erneut einen leichten Zuwachs im Restmüll (96,9 kg auf 97,6 kg), obwohl das Angebot der getrennten Bioabfallsammlung stetig ausgebaut worden ist.

SRH-Geschäftsführer Prof. Dr. Rüdiger Siechau zieht eine positive Bilanz: „Es ist für uns eine wichtige Entwicklung und ein gutes Zeichen, dass die Hamburgerinnen und Hamburger weniger Restmüll erzeugen und ihren Müll qualitativ und quantitativ besser trennen. Mit allen unseren Kommunikations- und Bildungsmaßnahmen sowie Aufklärungskampagnen haben wir es uns schon vor Jahren zur Aufgabe gemacht, die Bürgerinnen und Bürger für die Themen Abfallvermeidung und Mülltrennung zu sensibilisieren. Die Zahlen sind daher ein Erfolg für uns. Wir wissen aber auch, dass im Bereich der organischen Abfälle noch großes Potenzial zur Verbesserung besteht.“ Um zu bewerten, ob die Ergebnisse der Analyse auch Aufschluss über die zukünftige Entwicklung geben, sei es jedoch zu früh. „Es bleibt abzuwarten, welchen Einfluss die anhaltende Corona-Pandemie auf den Alltag der Menschen genommen hat und nehmen wird. Davon ist natürlich auch die Abfallmenge und der Umgang mit Müll betroffen. Klar ist jedoch, dass nach wie vor zu viele kostbare Wertstoffe im Restmüll landen. Neben der Abfallvermeidung, die oberste Priorität hat, müssen zukunftsfähige Strategien und Methoden entwickelt werden, um die Wertstoffkreisläufe auch im Hausmüll zu schließen. Das von uns geplante Zentrum für Ressourcen und Energie (ZRE) ist hierzu ein wichtiger Meilenstein.“  

Gut zu wissen:
Seit dem Start ihrer Recyclingoffensive im Jahr 2011 hat die SRH sieben Hausmüllanalysen in Auftrag gegeben. Berücksichtigt werden dabei alle wesentlichen Siedlungstypen vom Einfamilienhaus bis zur Großsiedlung. Im Rahmen der aktuellen Analyse wurden insgesamt 53 Kubikmeter Restmüll in acht übergeordnete Fraktionen unterteilt und nach 66 Abfallgruppen sortiert.

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