Sie stehe in ständigem Austausch mit Pflegeeinrichtungen und ambulanten Diensten, sagte Baehrens. „Ich weiß um die Verunsicherung bei vielen Menschen, hoffe aber sehr, dass sie Entlastungsangebote wie die Tagespflege wieder stärker in Anspruch nehmen.“
Für die 24 Gäste der Tagespflege Uhingen, von denen viele die Einrichtung als ein zweites Zuhause ansehen, sei mit dem Lockdown ein wichtiger Teil des Alltags verloren gegangen, berichtete die Inhaberin Evelyn Papp im Gespräch mit der Abgeordneten. „Jetzt ist ein Besuch der Tagespflege wieder möglich; viele Tagesgäste und deren Familien freuen sich, aber es gibt auch noch Verunsicherung, der wir mit Aufklärung und einem umfassenden Hygienekonzept begegnen.“
Für Tagespflegeeinrichtungen sei die Coronakrise auch wirtschaftlich belastend, sagte der baden-württembergische bpa-Landesvorsitzende Rainer Wiesner. „Der Rettungsschirm für Pflegeeinrichtungen, dessen Fortsetzung aufgrund der andauernden Pandemie geboten ist, war ein starkes Signal der Bundesregierung an die Pflege. Wir benötigen aber auch eine Refinanzierung der entgangenen Investitionskosten.“ Hier greife der Rettungsschirm nicht, sagt Wiesner und nimmt die Landesregierung in die Pflicht. „Andere Bundesländer sind hier schon weiter. Ohne Unterstützung durch das Land ist das in den letzten Jahren gut gewachsene Angebot der Tagespflege gefährdet.“
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon fast 1.200 in Baden-Württemberg) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind systemrelevanter Teil der Daseinsvorsorge. Als gutes Beispiel für Public-private-Partnership tragen die Mitglieder des bpa die Verantwortung für rund 335.000 Arbeitsplätze und circa 25.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die soziale Infrastruktur liegen bei etwa 26,6 Milliarden Euro.
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