• Erste zehn Kunden haben Mercedes-Benz eActros jeweils rund ein Jahr lang intensiv getestet – zusätzliche Kunden starten nun sukzessive mit weiteren Tests.
  • eActros geht nach Erprobungen in Deutschland und der Schweiz erstmals auch bei Kunden in den Niederlanden und Belgien in den Praxiseinsatz.
  • Simon Loos setzt 25-Tonnen eActros in der Versorgung von Supermärkten der in den Niederlanden marktführenden Kette Albert Heijn in der Region um Rotterdam und Den Haag ein.

Startschuss für die zweite Testphase der Mercedes-Benz eActros „Innovationsflotte“: Nach jeweils rund einem Jahr im intensiven Praxiseinsatz bei zehn Kunden in Deutschland und der Schweiz gehen acht der rein batterieelektrisch angetriebenen Lkw nun sukzessive an neue Kunden. Es handelt sich dabei um Kunden aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Diese werden den eActros ebenfalls für jeweils etwa ein Jahr auf Herz und Nieren im harten Transportalltag prüfen. Zwei Fahrzeuge verbleiben im Betriebstest bei Kunden der ersten Testphase. Simon Loos, ein führendes Unternehmen für Logistikdienstleistungen mit Sitz in den Niederlanden, übernimmt den ersten eActros der zweiten Phase.

Andreas von Wallfeld, Leiter Marketing, Vertrieb und Services Mercedes-Benz Lkw: „Wir haben im September 2018 mit dem Praxistest unseres eActros begonnen und bereits hunderttausende Kilometer elektrisch zurückgelegt. Die Erkenntnisse der ersten Phase haben einen wertvollen Beitrag für den geplanten Serienstart im kommenden Jahr geleistet. Nun testen wir unseren Elektro-Lkw bei neuen Kunden verschiedener Branchen im In- und Ausland auf seine Alltagstauglichkeit. Wir freuen uns, dass wir mit Simon Loos den Start der zweiten Kundenwelle einläuten können.“

Lokal CO2-neutraler Transport bei Simon Loos: Mit dem eActros in eine nachhaltige Zukunft

Simon Loos setzt einen mit Kühlkoffer ausgestatteten eActros für die Supermarktkette Albert Heijn ein. Die Tagestour des eActros beginnt in einem Verteilzentrum in Delfgauw in der Provinz Südholland. Von dort aus versorgt der E-Lkw Supermarktfilialen in verschiedenen Städten der Region, darunter Rotterdam, Den Haag und Delft, mit frischen, temperaturgeführten Lebensmitteln. Der eActros fährt sieben Tage die Woche und legt täglich rund 200 km lokal CO2-neutral zurück. Die Batterien werden über Nacht und zwischen den Touren im Verteilzentrum in Delfgauw geladen, wo Albert Heijn derzeit einen innovativen Neubau mit mehreren Schnellladestationen fertigstellt. In Vorbereitung des Tests haben Experten von Mercedes-Benz Trucks die Fahrer von Simon Loos speziell zum Umgang mit Hochvoltsystemen geschult.

Wim Roks, Flottenmanager bei Simon Loos: „Als führender Logistikdienstleister in den Niederlanden legen wir in unserer Strategie selbstverständlich einen großen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit. Wir sammeln in unserem Fuhrpark bereits seit 2014 Erfahrungen in Sachen alternativer Antriebe. Mit dem Praxistest des eActros machen wir jetzt – gemeinsam mit Albert Heijn und Mercedes-Benz Trucks – einen weiteren großen Schritt Richtung nachhaltigen Transports im Einzelhandel. Wir sind gespannt auf die Erfahrungen, die wir über die nächsten Monate mit dem Fahrzeug sammeln können.“

Zahlreiche aus der ersten Phase gewonnene Erkenntnisse

Zu den zahlreichen bei den Praxistests der ersten Testphase gewonnenen Erkenntnissen zählt, dass die rund 200 Kilometer Reichweite des eActros sich als absolut realistisch erwiesen haben – unabhängig von Zuladung, Streckenverlauf oder Topografie. Der eActros steht im städtischen Verkehr, bei Autobahn- oder Überland­fahrten einem konventionellen Diesel-Lkw in Sachen Verfügbarkeit und Leistungserbringung in nichts nach. Das Kühlsystem für die Ladung aber auch die Klimaanlage – beide elektrisch betrieben – haben sowohl bei extremer Hitze als auch bei winterlichen Verhältnissen ohne Einschränkungen funktioniert. Fahrer zeigen sich sehr angetan von der durchgängigen Verfügbarkeit des Drehmoments über den gesamten Geschwindigkeits­bereich hinweg. Zudem berichten sie insbesondere auch von der leisen Fahrweise und einem angenehmen, ruhigen Fahrgefühl. Hinzu kommt, dass bei vorausschauender Fahrweise durch Rekuperation, d. h. Motor­bremsung, elektrische Energie zurückgewonnen werden kann. Es ist dann selten nötig, das Bremspedal zu betätigen.

Kühl-Wechselkoffer mit elektrischem Kühlgerät von Schmitz Cargobull

Bei dem Kühl-Wechselkoffer des von Simon Loos eingesetzten eActros handelt es sich um das Modell „W.KO COOL“ von Schmitz Cargobull. Er verfügt über eine optimierte Isolierung für den energieeffizienten Transport von gekühlter Ware. Der robuste Aufbau ist ideal für den intensiven täglichen Einsatz geeignet. Das rein elektrisch betriebene Kühlgerät arbeitet vollkommen emissionsfrei und ist speziell für den Einsatz im Verteilerverkehr ausgelegt. Auch in der zweiten Testphase werden die Aufbauten der Fahrzeuge größtenteils von Schmitz Cargobull zur Verfügung gestellt.

Der eActros: Lokal CO2-neutrale Alternative für den urbanen Verteilerverkehr

Der eActros basiert auf dem Rahmen des Mercedes-Benz Actros. Darüber hinaus ist die Architektur des Fahrzeugs jedoch komplett auf den Elektroantrieb ausgerichtet und verfügt über einen hohen Anteil spezifischer Teile. Zwei Elektromotoren nahe den Radnaben der Hinterachse bilden den Antrieb mit einer Leistung von jeweils 126 kW und einem maximalen Drehmoment von je 485 Nm. Daraus ergeben sich nach der Übersetzung jeweils 11.000 Nm. Eine Leistung, die der eines konventionellen Lkw ebenbürtig ist. Lithium-Ionen-Batterien mit 240 kWh liefern die Energie für den eActros. In Abhängigkeit der verfügbaren Ladeleistung lassen sich die Batterien innerhalb von zwei Stunden (bei 150 kW) vollständig aufladen.

Die Entwicklung und Erprobung der schweren Elektro-Lkw im Verteilerverkehr wird im Rahmen des Projekts „Concept ELV²“ zu verschiedenen Teilen vom Bundesumweltministerium (BMU) sowie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.

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