Die digitale Aufstellung des eigenen Arbeitgebers bewerten die Deutschen noch recht gut, der Blick auf ganz Deutschland sieht dagegen dramatisch aus. Insgesamt 56 Prozent der Beschäftigten geben an, mit der Digitalisierung ihres eigenen Arbeitgebers zufrieden zu sein. Aber: Nur 32 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass auch Deutschland digital fit für die Zukunft ist.
Für die Studie hatte 2HMforum. in der ersten Maihälfte 1.000 sozialversicherte Beschäftigte befragt. Themen der umfangreichen Befragung waren u.a. der Einfluss der Krise auf den Arbeitsalltag und auf die Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Schlechte Noten für Öffentliche Verwaltung
Der Blick in einzelne Branchen zeigt, wo es bei der digitalen Transformation am meisten hakt: bei der Öffentlichen Verwaltung und im Dienstleistungssektor. In diesen Bereichen sehen Arbeitnehmer noch reichlich Handlungsbedarf.
Schlechte Noten gibt es für die Bildung: Nur 13 Prozent der Arbeitnehmer aus der Kategorie „Erziehung und Unterricht“ bescheinigen ihrem Arbeitgeber eine sehr gute Aufstellung bei digitalen Arbeitsprozessen. „Die Corona-Krise hat einmal mehr das Licht auf die Lücken im System geworfen. Obwohl der ‚Digitalpakt Schule“ schon weit vor der Pandemie beschlossen wurde, um die Digitalisierung der Bildung voranzutreiben, ist hier noch massiver Nachholbedarf“, analysiert Dr. Frederik Meyer, Studienleiter und Mitglied der Geschäftsführung von 2HMforum.
Vertrieb und Service hinken hinterher
Obwohl deutsche Unternehmen von ihren Arbeitnehmern recht gut bewertet werden, offenbart ein Blick in die Abteilungen, wo es wirklich hakt. „Abgesehen von Forschung und Entwicklung – hinken gerade diejenigen Abteilungen, die maßgeblich für den Erfolg der Unternehmen verantwortlich sind, nämlich Vertrieb, Kundenservice, Produktion, hinterher“, analysiert der Studienleiter.
Jeder zweite Vertriebsmitarbeiter gibt an, dass sein Arbeitgeber nicht gut digital aufgestellt ist. „Aber gerade durch die Corona-Einschränkungen ist der Vertrieb massiv auf die digitale Kommunikation mit seinen Kunden angewiesen. Nur mit exzellenten digitalen Kontakten können Vertriebler aktuell die Zukunft ihres Unternehmens sichern“, sagt Dr. Frederik Meyer.
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