Rittal, das größte Unternehmen der Friedhelm Loh Group, hat 2019 im mittelhessischen Haiger ein neues Werk mit über 250 vernetzten Maschinen und Anlagen auf der Basis einer integrierten 4.0 Konzeption gebaut. Für die Produktion von Schaltschränken entstehen jeden Tag 18 Terabyte Daten.
Rittal wurde im Jahr 2017 für die Entwicklung wegweisender Technologien als eines der Top 100 innovativsten Unternehmen in Deutschland ausgezeichnet. Seit der Gründung im Jahr 1961 hat es sich kontinuierlich zum weltweit führenden Systemanbieter für Schaltschränke, Stromverteilung, Klimatisierung, IT-Infrastruktur sowie Software und Service entwickelt.
Das Unternehmen hat als eines der ersten Industrieunternehmen die 5G Frequenzzuteilung erhalten und in seinem Werk in Haiger installiert. Dadurch können Daten, die an Sensoren, Bauteilen, Maschinen oder Robotern entstehen und benötigt werden, schneller als bisher in einem Edge- oder Cloud-Rechenzentrum erfasst und per Künstlicher Intelligenz (KI) analysiert und ausgewertet werden. Die notwendigen IT-Voraussetzungen sind im neuen Werk in Haiger somit vorhanden.
Dort ist ONCITE in Betrieb, ein hochverfügbares, KI (Künstliche Intelligenz)-basiertes Edge-Cloud-Rechenzentrum für die schnelle, echtzeitfähige Verarbeitung und Analyse von Industriedaten. Diese bislang einzigartige und jüngst mit dem „Innovation Champions Award“ ausgezeichnete Lösung wird selbst im Markt angeboten. „ONCITE ist als Antwort auf unsere eigenen Anforderungen in den Fabriken und die unserer Kunden entstanden. Wir nutzen es selbst und lassen unsere Kunden von den Erfahrungen profitieren. Mit der Lösung sichern wir unsere eigene Datensouveränität, gestalten den Fortschritt und stärken unsere Zukunftsfähigkeit“, sagt Prof. Loh. Mittelständische Zulieferer können ihre Werke bei voller Datensouveränität mit den digitalen Produktionsplattformen ihrer Abnehmer, beispielsweise der Automobilhersteller, vernetzen.
ONCITE ist ein Beitrag zum Gaia-X Projekt der Bunderegierung, welches den Aufbau einer leistungs- und wettbewerbsfähigen, sicheren und vertrauenswürdigen Dateninfrastruktur für Europa vorantreiben soll. Die Friedhelm Loh Group ist Gründungsmitglied von Gaia-X, der Initiative für eine europäische Cloudinfrastruktur, und damit Vorreiter für den deutschen und europäischen Mittelstand. Die Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung begrüßt außerordentlich das Engagement und die Innovationskraft des hessischen Unternehmens und zeigte sich begeistert von dem neuen Werk. „Digitale Technologien ermöglichen es hier, viele neue Produkte und Dienstleistungen anzubieten, von denen die Kunden profitieren. Mit der intelligenten Verknüpfung und Auswertung von großen Datenmengen geht die Rittal GmbH hier mit gutem Beispiel in Hessen und in Europa voran,“ so Ministerin Sinemus.
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