Mit einem großen Schreck sind zwei Wassersportler am Sonntag, 9. August 2020, westlich der Ostseeinsel Rügen davongekommen: Nach plötzlichem starken Wassereinbruch verhinderten die freiwilligen Seenotretter der Station Stralsund gemeinsam mit der Besatzung des Zollbootes „Bad Zwischenahn“ das Sinken ihres Motorbootes. Mit dem Seenotrettungsboot HERTHA JEEP der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) schleppten die Seenotretter es sicher nach Parow.

Gegen 9.45 Uhr erfuhr die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS von der Notlage der beiden Wassersportler: Etwa dreieinhalb Seemeilen (rund 6,5 Kilometer) südöstlich von Barhöft hatten der Mann und die Frau unweit der Tonne 47/63 einen starken Wassereinbruch in ihrem Motorboot bemerkt – es drohte zu sinken. Wie sich später herausstellte, war dafür vermutlich ein defekter Kühlwasserschlauch verantwortlich. Die Wachleiter alarmierten umgehend die freiwilligen Seenotretter der Station Stralsund. Diese liefen bereits wenige Minuten später mit dem Seenotrettungsboot HERTHA JEEP zur Unglücksstelle aus.

Als erstes vor Ort war das in der Nähe fahrende Zollboot „Bad Zwischenahn“, das sofort beim etwa zehn Meter langen Motorboot längsseits ging. Zwei Besatzungsmitglieder stiegen bei ruhiger See über und konnten mit einer Lenzpumpe den Wasserstand einigermaßen stabil halten – es drang jedoch weiterhin jede Menge Ostseewasser ins Bootsinnere ein. Mit dem Havaristen im Schlepp lief die „Bad Zwischenahn“ der HERTHA JEEP entgegen.

Als die freiwilligen Seenotretter aus Stralsund beim Schleppverband eintrafen, setzten sie sofort ihre leistungsstarke Lenzpumpe ein. Mit den beiden Pumpen gelang es den Rettungskräften schließlich, die nach wie vor gefährliche Lage auf dem Motorboot unter Kontrolle zu bringen. Während die Besatzung des Zollbootes die beiden aufgelösten Wassersportler an Bord nahm und dort versorgte, schleppten die freiwilligen Seenotretter mit der HERTHA JEPP den Havaristen längsseits sicher in den Hafen der Marinetechnikschule (MTS) in Parow. Auf diese Weise hätten sie nötigenfalls direkt eingreifen können, sobald sich die Situation auf dem Motorboot wieder verschlechtert hätte. In Parow legten sie es unter einen Kran.

Bootsführer Stephan Strobel lobte nach dem Einsatz ausdrücklich die reibungslose Zusammenarbeit mit der Besatzung des Zollbootes „Bad Zwischenahn“, der Wasserschutzpolizei Stralsund, die den Schleppverband nach Parow begleitet hatte, und dem Hafenmeister der MTS.

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